Album der Woche © IMAGO/hurricanehank
IMAGO/hurricanehank
I/O von Peter Gabriel
Virgin

Album der Woche - "i/o" von Peter Gabriel

21 Jahre ist es her, dass die Legende Peter Gabriel ein Album mit neuen Songs veröffentlicht hat. Nun gibt es "i/o" und als habe Gabriel nur so gesprudelt vor Inspiration, hat er die Songs gleich in zwei Varianten veröffentlicht: In der "Bright Side"- und in der "Dark Side"-Version.

"Madres" von Sofia Kourtesis © Ninja Tune
Ninja Tune

Album der Woche - "Madres" von Sofia Kourtesis

Es ist kein Geheimnis, dass Berlin seit langem schon Anziehungspunkt für viele Musiker_innen aus der ganzen Welt ist. So auch für die in der peruanischen Hauptstadt Lima aufgewachsene Sofia Kourtesis. Dort lernte sie Deutsch in der Schule, weshalb es nur konsequent war, dass sie mit 17, als sie sich in Peru aufgrund der Arbeit ihrer Eltern nicht mehr sicher fühlte, nach Deutschland zog. Hier versuchte sie sich versuchte zunächst an einem Filmstudium und entdeckte dann die Tonkunst für sich.

"Hadsel" von Beirut © Pompeii
Pompeii

Album der Woche - "Hadsel" von Beirut

Zach Condon aka Beirut fand sein Paradies in Norwegen in der Gemeinde Hadsel. Für ihn ist der Winter eine Zeit des Friedens und des Trostes. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen mag er es, wenn es kalt und dunkel ist. Kälte und Nacht erzeugen für ihn ein Gefühl der Geborgenheit. Die Nacht ist der Gegenpol zu stressigen, mit bürokratischen Aufgaben gefüllten Tagen und die Kälte führt dazu, dass er viele Schichten Kleidung wie einen Panzer tragen kann. Und so hat er einen Ort gesucht, an dem Winter und Dunkelheit herrscht. Hadsel auf den norwegischen Lofoten.

"My Big Day" von Bombay Bicycle Club (Albumcover)
AWAL

Album der Woche - "My Big Day" von Bombay Bicycle Club

Chaka Khan, Holly Humberstone, Nilufer Yanya - Damon Albarn. Die Promi-Dichte auf dem neuen Album von Bombay Bicycle Club ist hoch. Die Band hat gezielt Impulse von außen gesucht, um nicht stehen zu bleiben, oder in der Nostalgie des vergangenen Erfolgs zu versinken.

Water Made Us von Jamila Woods (Albumcover) © Jagjaguwar
Jagjaguwar

Album der Woche - "Water Made Us" von Jamila Woods

Auf ihrem neuen Album "Water Made Us" stellt die Chicagoer Musikerin und Dichterin Jamila Woods die Frage, was es bedeutet, sich der Liebe voll und ganz hinzugeben. Auf Platte Nummer 3 umarmt Jamila neue Genres, verspielte Melodien und hypnotisierende Wortspiele, während sie durch die berauschenden Turbulenzen der Zerstörung und Zuflucht der Liebe watet.

Hackney Diamonds von Rolling Stones
Polydor (Universal Music)

Album der Woche - "Hackney Diamonds" von The Rolling Stones

The Rolling Stones veröffentlichen ihr erstes Album mit neuem Material seit 18 Jahren. Mit dem Album-Opener "Angry" zeigen die Musikerlegenden, die seit mehr als 50 Jahren im Musikgeschäft sind und verdammt viele Generationen von Musiker*innen beeinflusst haben, dass sie immer noch wütend werden können.

"It's All Happening" von Ilgen-Nur (Borali) © Power Nap Records
Power Nap Records

Album der Woche - "It's All Happening" von Ilgen-Nur

Als 2017 Ilgen-Nurs Solo-EP "No Emotions" erschien, war die junge Songwriterin schnell in aller Munde. Ihr damaliger Slacker-Sound wurde als die neue Coolness im deutschen Indie-Pop gefeiert, es folgte eine Europa-Tour und Supports für Bloc Partys Kele Okereke und Tocotronic. Für Ilgen wurde ein Traum wahr, den sie von Kindheitstagen an geträumt hatte: Mit ihren eigenen Songs auf die Bühne!

"Willpower" von Joy Denalane
Four

Album der Woche - "Willpower" von Joy Denalane

Ein Todesfall und zwei Abschiede: Das neue und sechste Joy-Denalane-Album "Willpower" erzählt vom Loslassen, von Trauer, aber auch von einer neu gewonnen Freiheit – und von Selbstermächtigung.

The Land Is Inhospitable And So Are We von Mitski
Dead Oceans

Album der Woche - "The Land Is Inhospitable And So Are We" von Mitski

Geboren als Mitsuki Laycook in der japanischen Präfektur Mie südöstlich von Kyoto, reiste Mitski schon in jungen Jahren durch die Welt, ihr Vater arbeitete beim amerikanischen Außenministerium. Letztendlich führte sie ihr Weg in die USA. Dort ist auch ihr mittlerweile siebtes Studioalbum entstanden. "The Land Is Inhospitable And So Are We" wurde in Los Angeles und Nashville aufgenommen. Ein Album, auf dem man eine Mischung aus Country, orchestralen Pop und folkigen Balladen vernimmt.

Woyzeck von Tristan Brusch
The Orchard

Album der Woche - "Woyzeck" von Tristan Brusch

Tristan Brusch hat Musik geschrieben zu dem berühmten Dramenfragment von Georg Büchner "Woyzeck" und es ist das Album zur Inszenierung "Woyzeck" von Ersan Montag am Berliner Ensemble.

Strange Disciple von Nation Of Language
Pias

Album der Woche - "Strange Disciple" von Nation Of Language

Die Band aus Brooklyn veröffentlicht mit "Strange Disciple" Album Nummer drei und ist längst kein Geheimtipp mehr. Das neue Album ist eine Art Reflexion über Verliebtheit und Besessenheit und darüber, wie beides diese unglaublichen Hochs im Leben erzeugen können, aber auch schreckliche Tiefs. Ein wildes Hin und Her, das faszinierend sein kann.

Everything Is Alive von Slowdive
Dead Oceans

Album der Woche - "Everything Is Alive" von Slowdive

Sechs Jahre nach dem monumentalen Comeback mit dem selbstbetitelten Album, finden Slowdive– bestehend aus Rachel Goswell und Neil Halstead (beide Vocs und Git.), Christian Savill (Gitarre), Nick Chaplin (Bass) und Drummer Simon Scott – auf "Everything is Alive" immer mehr Konturen ihres eindringlichen, elementaren Sounds.

Nur von Die Regierung
Staatsakt

Album der Woche - "Nur" von Die Regierung

"Nur" heißt das neue Album von Die Regierung, der Band um Sänger und Texter Tilman Rossmy, weil "Nur Die Regierung" wie ein Schlachtruf klingt, ein Slogan wie beim Fußball, den jeder mitsingen muss, weil es um die Liebe geht. Die allumfassende, immer präsente Liebe, die sich, eben weil sie überall und immer da ist, versteckt. Liebe, also nicht die Beziehungs-Liebe, sondern die, die immer da ist und deshalb niemals kommt.

Struggler von Genesis Owusu
Ourness (Membran)

Album der Woche - "Struggler" von Genesis Owusu

Der australische Poet-Punk-Rapper Genesis Owusu appelliert mit seinem zweiten Album "Struggler" an unser Durchhaltevermögen und er hat prominente Fans. Ex-US-Präsident Barack Obama zählte ihn schon 2021 zu seiner "Favorite Music".
Volcano von Jungle
Caiola

Album der Woche - "Volcano" von Jungle

Jungle sind 2023 mit ihrem neuen Album 'Volcano' zurück. Dieses Album knüpft an den Erfolg des 2021 erschienenen Albums "Loving in Stereo" an, das sowohl bei Kritikern als auch kommerziell sehr erfolgreich war und zu einem der meistgefeierten Alben des Jahres wurde.

"Angels & Queens Part II" von Gabriels © Atlantic
Atlantic

Album der Woche - "Angels & Queens Part II" von Gabriels

Nach 18 Monaten praktisch ununterbrochenen Tourens markiert "Angels & Queens" den vorläufigen Höhepunkt in der steilen Entwicklung, die Gabriels hinlegten, seit sie 2021 mit ihrer Debüt-EP "Love & Hate In A Different Time" den Schritt ins Rampenlicht machten. Entlang des Weges sammelten sie in jeder Stadt Erinnerungen und Inspirationen, die in das Album einflossen.

"The Ballad Of Darren" von Blur © Parlophone
Parlophone

Album der Woche - "The Ballad of Darren" von Blur

Das Genre Brit-Pop ist ohne die Band Blur kaum vorstellbar. In den 90ern war ihre Musik der Soundtrack zu einem coolen Britannia, das, so schien es, überall in der Welt beneidet, respektiert und interessant gefunden wurde. Blur gibt es bis heute, was keine Selbstverständlichkeit ist. Allein die damals als ihre Kontrahenten agierende Band Oasis hat es nicht geschafft, wegen des verstrittenen Brüderpaares Noel und Liam Gallagher.

Slugs Of Love von Little Dragon
Ninja Tune

Album der Woche - "Slugs" Of Love von Little Dragon

Die Band, die aus den Schulfreunden Erik Bodin (Schlagzeug und Perkussion), Fredrik Wallin (Bass), Håkan Wirenstarnd (Keyboards) und Yukimi Nagano (Gesang) besteht, hat sich zu einer der beständigsten, respektiertesten und beliebtesten Bands der letzten Zeit entwickelt.

My Back Was A Bridge For You To Cross von ANOHNI And The Johnsons
Rough Trade

Album der Woche - "My Back Was A Bridge For You To Cross" von ANOHNI And The Johnsons

Das Albumcover ist eine posthume Verneigung vor Marsha P. Johnson und dem Fotografen Alvin Baltrop. Das neue Album jedoch geht gedanklich über Marshas und Alvins Erbe hinaus. Vielmehr geht es um das Erbe, um eine Ahnenschaft im Allgemeinen. Um etwas Fortlaufendes und darum, dass wir aus einer Summe von Einflüssen heraus agieren. Sie glaube nicht an das einsame Genie, an das Narrativ eines individuellen Genies, meint Anohni. "Diese Vorstellung von einzigartiger Innovation, die sich irgendwie von der Kultur oder der Vergangenheit, aus der sie schöpft, abkoppelt, ergibt für mich keinen Sinn."

In der fernsten der Fernen - Mascha Kaleko 2 von Dota
Kleingeldprinzessin Records

Album der Woche - "In der fernsten der Fernen - Mascha Kaléko 2" von Dota

Dota setzt ihr Projekt "Mascha Kaléko" mit 23 neu vertonten Gedichten fort. Wie bereits beim Vorgängeralbum hat sie befreundete Musiker und Musikerinnen dazu geholt; unter anderen Clueso, Fanny van Dannen, Nicola Rost, Anna Mateur wie auch Tocotronics Dirk von Lowtzow.

In Times New Roman… von Queens Of The Stone Age
Matador

Album der Woche - "In Times New Roman..." von Queens Of The Stone Age

Josh Homme lässt los. Auf dem neuen Queens of the Stone Age Album steht das Abhaken und das Weitermachen im Vordergrund. Dabei hat es etwas Hedonistisches, wenn Homme Individualismus feiert und daran appelliert, den Moment zu nutzen – wenn die Welt untergeht, sei es jetzt Zeit Champagner zu trinken und Austern zu essen.

No. 2 von Erobique
ASEXY

Album der Woche - "No. 2" von Erobique

Carsten "Erobique" Meyer mag das Unvorhergesehene, das Improvisierte; einen Zustand, der Kreativität befördert und Zeit zu haben, Ideen wiederaufzugreifen – wie die 13 Songs seines neuen Albums "No. 2", das nun 25 Jahre nach seinem Debüt erscheint.

Bunny von Beach Fossils
Cargo

Album der Woche - "Bunny" von Beach Fossils

Ein langsames, ruhiges Album wollte Frontmann Dustin Payseur machen – „Slow-Core“. Die erstens Songs, entstehen direkt im Anschluss an das 2017 veröffentlichte Beach Fossils Album „Somersault“. Nach Pandemie und Isolation allerdings hat Payseur keine Lust mehr auf langsam – und ändert die Songs ab in schnellere; in Material, das Spaß macht, auf der Bühne zu performen.

Love Songs von Peter Fox
Warner

Album der Woche - "Love Songs" von Peter Fox

Fünfzehn Jahre ist es her, dass Peter Fox sein erstes und bisher einziges Solo-Album "Stadtaffe" veröffentlicht hat. Eigentlich hatte er gar nicht vor, überhaupt je wieder eines aufzunehmen. Quasi beiläufig haben sich die ersten Songs angesammelt. Und mit der Zeit hat sich auch sein Blick auf die Dinge geändert, wie auf sich selbst.

Flowers At Your Feet von Rahill
Big Dada/Rough Trade

Album der Woche - "Flowers At Your Feet" von Rahill

Rahills Songs sind kleine Geschichten, die sie den Zuhörenden wie Blumen überreicht, um besondere, lebensverändernde Momente zu zelebrieren. "Flowers At Your Feet" ehrt dabei nicht nur Personen, ihre Freunde und Familie, sondern alles, was man liebt – wie zum Beispiel Fußball.

The Love Invention von Alison Goldfrapp
Skint

Album der Woche - "The Love Invention" von Alison Goldfrapp

Seit 1999 arbeitet Alison Goldfrapp gemeinsam mit Will Gregory als "Goldfrapp" zusammen. Doch während Gregory parallel immer wieder in andere Projekte involviert ist, verspürte Alison Goldfrapp bisher weniger den Drang es ihm gleich zu tun. Jetzt legt sie nach beinahe 30-jähriger Karriere ihr Solo-Debüt vor.

First Two Pages Of Frankenstein von The National
4AD

Album der Woche - "First Two Pages Of Frankenstein" von The National

The National besteht nun seit nahezu einem Vierteljahrhundert. Es sei seine längste Beziehung, so Frontmann und Sänger Matt Berninger in einem Interview. Und aus dieser Beziehung gehen regelmäßig einschlägige Alben hervor. Für das neue Album „First Two Pages Of Frankenstein“ hat The National die Tür der Kollaboration weiter als sonst geöffnet, und unter anderen mit Sufjan Stevens, Phoebe Bridgers, und Taylor Swift zusammengearbeitet.

One Star von Jungstötter
PIAS

Album der Woche - "One Star" von Jungstötter

Jungstötter – das ist Fabian Altstötter solo. Nach erfolgreichen Jahren mit seiner Band Sizarr hat er 2019 sein Debüt-Album veröffentlicht. Mit "One Star" erscheint nun das zweite Album. Düster und melancholisch erinnert es an einen jungen Nick Cave, der Umbrüche und die Herausforderungen der letzten Jahre in Musik übersetzt.

Fuse von Everything But The Girl
Virgin

Album der Woche - "Fuse" von Everything But The Girl

Nach 24 Jahren ist nun das zehnte Studioalbum von Everything But The Girl erschienen – und bringt einen Vibe der 90er Jahre ins Heute. Erweitert um die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte, verpacken Tracey Thorn und Ben Watt auf „Fuse“ musikalisch das Bedürfnis nach einer Zeit mit Nähe und ausschweifenderen Nächten.

Multitudes von Feist
Universal

Album der Woche - "Multitudes" von Feist

Wenn es ein zentrales Thema auf ihrem neuen Album "Multitudes" gibt, ist es wohl "Zeit". Nachdem sie selbst Mutter geworden ist, und ihr Vater gestorben, hat sich Feist mit dem Mysterium des Lebens und dessen Vergänglichkeit auseinandergesetzt. Herausgekommen sind zwölf Songs, die musikalisch und textlich zeigen, das allen Dingen unterschiedlichste Facetten innewohnen.

Change von CATT
Listen Collective

Album der Woche - "Change" von CATT

"Change" – Veränderung. Der Titel fasst das neue Album von CATT in einem Wort ziemlich gut zusammen. Nachdem sie sich zuletzt noch Fragen nach dem Sinn des Lebens gestellt hat, herrscht auf Change ein anderer Drive. Das Album transportiert ein positives, energiegeladenes Gefühl, das vor sommerlicher Vorfreude strotzt.

Das ist los von Herbert Grönemeyer
Vertigo Berlin

Album der Woche - "Das ist los" von Herbert Grönemeyer

Herbert Grönemeyer beginnt laut eigener Aussage mit "Das ist los" einen neuen Zyklus in seiner Musik: Elektronischer, energetischer. Um den neuen Zugang zu seiner Musik zu finden, hat er sich neue Kollaborateur*innen gesucht – und sich beispielsweise analoge Beats von Komponist Hainbach programmieren lassen.

Memento Mori von Depeche Mode
Sony

Album der Woche - "Memento Mori" von Depeche Mode

Sich der eigenen Vergänglichkeit bewusst sein – bei Dave Gahan und Martin Gore sei dieser Gedanke in den letzten Jahren zunehmend präsenter geworden. Auf Memento Mori setzen sich die beiden nach dem Tod von Andrew Fletcher mit dem Tod auseinander. Dabei blicken sie weniger zurück als nach vorn. Es geht um’s Weitermachen; darum, nicht stehen zu bleiben.

V von Unknown Mortal Orchestra
Jagjaguwar / Cargo

Album der Woche - "V" von Unknown Mortal Orchestra

Vom eher kälteren Klima in Portland, wo der gebürtige Neuseeländer Ruban Nielson eigentlich lebt, eine Pause suchend – lässt er sich für das neue Unknown Mortal Orchestra-Album "V" vom bunten Leben in Palm Springs, im Südosten Kaliforniens, inspirieren.

I Am The River, The River Is Me von Jen Cloher
Marathon

Album der Woche - Jen Cloher: I Am The River, The River Is Me

Sprache und Kultur seien starke, identitätsstiftende Faktoren, doch sie benötigten Zeit. Während der Pandemie hat Jen Cloher sich die Zeit genommen, ihre eigenen besser kennenzulernen. In zehn Songs zeigt sie, dass eine Biografie eben nicht bloß einen Strang hat, sondern viele Schattierungen, die eine Persönlichkeit bilden und sie festigen.

Es ist Abend und wir sitzen bei mir von AnnenMayKantereit
Universal

Album der Woche - Es ist Abend und wir sitzen bei mir von AnnenMayKantereit

New York, Times Square. Inmitten des Display-Meeres leuchtet auf einem riesigen vertikalen Banner, grün auf weiß der Name „AnnenMayKantereit“. New Album out now. Anders als die Vermarktung allerdings anmuten lässt, strömt die Band darauf weniger global in die Welt, sondern analysiert sie vielmehr vom eigenen Sofa aus.

Cracker Island von Gorillaz
Warner

Album der Woche - Cracker Island von Gorillaz

Gegründet 1998 von Blurs Damon Albarn und Illustrator Jamie Hewlett als ironischer Kommentar der augenscheinlich immerzu gleichen Musiker*innen bei MTV – feiert ihre virtuelle Band Gorillaz seither Welterfolge, und gilt nach wie vor wohl als beste virtuelle Band der Welt.

Neues vom Dauerzustand von Deichkind
Sultan Günther Music (Universal Music)

Album der Woche - "Neues vom Dauerzustand" von Deichkind

"Sperrig" – so nennt Kryptic Joe selbst die erste Singleauskopplung des neuen Deichkind-Albums "Neues vom Dauerzustand". Sperrig, weil sie nicht gefällig sei und alles andere als ein Popsong, von denen er eine Zeit lang das Gefühl hatte, sie machen zu müssen, um möglichst erfolgreich zu sein. Aber nicht nur für das sperrige "In der Natur" hat sich Kryptic Joe aus seiner eigenen Komfort-Zone gewagt, sondern auch für die anderen Songs des mittlerweile achten Albums der Hamburger Band.

Yo La Tengo - The Stupid World
Yo La Tengo

Album der Woche - This Stupid World von Yo La Tengo

Fast vierzig Jahre machen sie Musik – und nach wie vor sei es eines der großartigsten Gefühle Songs zu schreiben und aufzutreten, so Ira Kaplan von Yo La Tengo: "It’s just rewarding. I just enjoy doing it, and I know all of us do." Bei jedem Auftritt, bei jedem Spiel werde ihre Musik verändert und durch Unvorhergesehenes bereichert, dieses Gefühl könne und wolle er niemals aufgeben.

The Waeve (Albumcover)
The Waeve

Album der Woche - The Waeve von The Waeve

Rose Dougall und Graham Coxon haben früh angefangen Musik zu machen und stammen aus musikalischen Familien. Dougall ist in Brighton aufgewachsen, als Tochter eines Songer-Songwriters, und ist bereits mit sechzehn der Band The Pipettes beigetreten. Graham Coxon ist in Niedersachsen geboren, als Sohn eines British-Army-Musikers; hat mit seiner Familie in Berlin und Münster gewohnt, bevor diese schließlich wieder zurück nach England zog. Als Teenager brachte er sich Gitarre und Schlagzeug bei – sowie Saxophon.

Electrophonic Chronic von The Arcs
Easy Eye Sound

Album der Woche - Electrophonic Chronic von The Arcs

"Electrophonic Chronic" – dieser Titel spielt weniger auf die eigene Chronic von The Arcs an, sondern auf einen Song, von dem die Band nach wie vor beeindruckt ist: "Electrophonic Tonic" der Sonic‘s Rendevous Band. "Das war eine tolle Band, die nur wenig Menschen kannten und die aus diversen Mitgliedern diverser Bands bestand," erklärt Frontmann Dan Auerbach. Und wie die Sonic’s Rendevous Band besteht auch The Arcs aus diversen Mitgliedern diverser Bands...

Gardening von Siv Jakobsen
The Nordic Mellow

Album der Woche - Gardening von Siv Jakobsen

Siv Jakobsen hat viel Unkraut gejätet. Und immer auf’s Neue sprießen Gräser und Kräuter aus dem Boden. Sie wird niemals fertig sein mit der Arbeit. „Gardening“ ist ein Album, das vom tatsächlichen Gärtnern inspiriert ist, aber sich vor allem mit dem emotionalen Gärtnern beschäftigt. Es thematisiert das Hegen und Pflegen des eigenen – Siv Jakobsens – Seelenlebens, um Platz zu schaffen für neue schöne Erlebnisse ohne aber das Vergangene zu ignorieren. Denn ohnehin kommt es – wie Unkraut – immer wieder durch, an die Oberfläche, so sehr man sie auch ignorieren mag.

Cacti von Billy Nomates
Invada

Album der Woche - Cacti von Billy Nomates

Ein Kaktus ist resilient. Er kann lange Trockenphasen meistern und steht für Ausdauer und Individualität. Für die britische Musikerin Billy Nomates drückt der Kaktus etwas Bewunderswertes aus und so stand der Name ihres nun erschienenen zweiten Albums schon fest, bevor die Songs dazu fertig waren.

Every Loser von Iggy Pop
Warner

Album der Woche - Every Loser von Iggy Pop

Iggy Pop ist in “frenzy” – in Ekstase. Der Wahnsinn hat ihn gepackt, und vom unentwegten Feuern seiner Synapsen singt er auf seinem neuen Album “Every Loser”. Schon 2016 wurde sein Album “Post Pop Depression“ als Abschieds-Werk gehandelt. Doch nur drei Jahre später brachte Iggy Pop „Free“ raus – ein Album, das eher zurückgenommen, jazzig, viel mit gesprochenen Textelementen versehen ist. Nun, vier weitere Jahre später, im Alter von 75 Jahren, beschwört der Godfather des Punks auf “Every Loser“ die Freude am Leben und knüpft musikalisch wieder stärker an die eigenen Anfänge an.

Santa Baby von Alicia Keys
Alicia Keys Records

Weihnachtsalbum des Tages - Santa Baby von Alicia Keys

"Santa Baby" – das erste Weihnachtsalbum von Alica Keys – ist vor allem eine Hommage an ihre Idole. Veröffentlicht auf ihrem eigenen Plattenlabel will sie eine Balance herstellen zwischen den Klassikern, und ihrer eigenen Musik. „Santa Baby“ ist eines von den insgesamt elf Stücken. Und an welchem Keys besonders fasziniert, wie es mit gewisser Ironie das Materielle überbetont; obwohl es Weihnachten eigentlich genau nicht um das Materielle gehen sollte.

Louis Armstrong Wishes You A Cool Yule von Louis Armstrong
Verve

Weihnachtsalbum des Tages - Louis Armstrong Wishes You A Cool Yule von Louis Armstrong

Wenig bekannt ist Louis „Satchmo“ Armstrongs Version des amerikanischen Feiertagsgedichts „A Visit From St. Nicholas“; bei uns besser bekannt unter seinem deutschen Titel „Als der Nikolaus kam“, übersetzt von Erich Kästner. Kurz vor seinem Tod hat der Ausnahmetrompeter, Sänger und Schauspieler Armstrong das Gedicht 1971 auf Platte aufgenommen. Damals allerdings als „The Night Before Christmas“, welche es angeblich als Give-Away beim Kauf von Zigaretten dazu gab. Tatsächlich ist das Gedicht Armstrongs letzte Plattenaufnahme überhaupt.

California Holiday von Kadhja Bonet
Bandcamp

Weihnachtsalbum des Tages - California Holiday von Kadhja Bonet

Zu Weihnachten sucht sich Kadhja Bonet eigentlich gerne ein Versteck. Sei es im Kleiderschrank, oder unterm Bett. „Ich bin Charlie Brown und er ist ich,“ erzählt sie. Wie die Zeichentrickfigur Charlie Brown von den „Peanuts" hat auch Bonet eigentlich keine Lust zu feiern und kann dem ganzen Tam Tam um das Fest nicht viel abgewinnen...

I Dream Of Christmas (Deluxe) von Norah Jones
Blue Note/Universal

Weihnachtsalbum des Tages - I Dream Of Christmas (Deluxe) von Norah Jones

Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, Norah Jones "liebt" Weihnachten! Wenn sie in Interviews über Weihnachten spricht, beschreibt sie, gerne das Gefühl – diese Aufregung wieder herstellen zu wollen, die sie als Kind beim Gedanken an den Weihnachtsmann hatte. Und sie beschreibt das traurige Gefühl, das sich einschleiche, wenn Weihnachten vorbei ist. "I Dream of Christmas" ist das erste Weihnachtsalbum von Norah Jones, welches zwar schon im vergangenen Jahr erschien – nun aber als Deluxe-Version rausgekommen ist.

Unity von Nina Hagen
Grönland

Album der Woche - Unity von Nina Hagen

Nach elf Jahren ist sie zurück, die Grande Dame des deutschen Punkrock: Nina Hagen hat mit „Unity“ ihr erstes Album seit 2011 veröffentlicht. Zwölf Protestsongs, in denen die Ost-Berlinerin mit geballter Kraft für das Gute kämpft – und Themen wie Atomenergie, Kapitalismus und Kriegsführung mit sozialkritischem Blick beäugt.