Drama - Tótem

Jeder in diesem großen Haus weiß: Es wird der letzte Geburtstag sein, den sie mit dem jungen Maler Tona hier feiern. Um den todkranken, vom Krebs ausgezehrten Mann wirbelt ein Sturm der Fürsorge, die Aufregung, die allgemeine Geschäftigkeit, das Herumrennen, das Schmücken, Backen und Kochen überspielen die Furcht vor dem Unausweichlichen.
Im intimen 4:3-Format entfaltet die 1982 geborene Regisseurin und Autorin Lila Avilés in ihrem zweiten Film eine vielschichtige Familiengeschichte, gesehen mit der Augen der neunjährigen Tochter Sol (wunderbar sensibel: Naíma Sentíes). Sie sieht genau hin und spricht aus, was alle denken: „Ich wünschte, Papa müsste nicht sterben“.
„Tótem“, die mexikanische Oscar-Einreichung, zeigt ein sehr liebevolles Miteinander der Generationen, der Freunde und Verwandten, zusammengehalten von der Sorge und der unterdrückten Trauer. Es ist ein sehr menschlicher Film über Abschied und Erinnerung, über den Wert des Lebens.
Kritiker: Knut Elstermann