Romanze/Komödie - Die Unschärferelation der Liebe
Es beginnt mit einem Übergriff. An einer Bushaltestelle küsst Greta den wildfremden Alexander in den Nacken, weil er sie an ihren verstorbenen Mann erinnert. Von da an lässt die sprudelnde, exaltierte Frau, die sich als Kellnerin vorstellt, den introvertierten, kunstsinnigen Metzger nicht mehr in Ruhe. Zwei einsame Menschen verlieben sich vor unseren Augen: Er ist genervt und fasziniert von dieser plötzlichen Zumutung, sie redet unentwegt und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau.
Greta und Alexander werden von Caroline Peters und Burghart Klaußner hinreißend gespielt.
Die beiden standen in dem Stück von Simon Stephans "Heisenberg" schon zusammen auf der Bühne, bekanntlich geht es dabei um zwei physikalische Größen, die sich zeitgleich nicht bestimmen lassen, genau wie diese irrlichternden Figuren.
Regisseur Lars Kraume eröffnet den beiden wunderbaren Darstellern im nächtlichen Berlin schöne Spielräume, in denen sie ihre große Kunst frei entfalten können, komisch und anrührend, liebebedürftig und schutzsuchend in jedem Moment.
Kritiker: Knut Elstermann