Animation/Drama - Die Sirene
Im Jahre 1980 griff der irakische Diktator Saddam Hussein auf breiter Front den Iran an. Die iranische Ölhauptstadt Abadan versank nach einem irakischen Raketenangriff in Rauschschwaden und Chaos. Monatelang stand die riesige Raffinerie in Flammen.
Im bewegenden Animationsfilm "Die Sirene" sehen wir das Feuer immer wieder im Hintergrund lodern, ein Zeichen des Untergangs und des Todes. Die im Iran aufgewachsene, heute in Paris lebende Regisseurin Sepideh Farsi, nutzt die Freiheiten der Animationskunst sehr geschickt, um ihre tragische Geschichte doch mit Humor und Magie erzählen. Wir sehen mit dem 14jährigen Omid, wie sich das normale Leben schlagartig ändert und zur Qual wird, wie er nach einem Fluchtweg aus der belagerten Stadt sucht, aber auch seine erste Liebe erlebt.
In einer Mischung aus Fakten und Fantasie schildert "Die Sirene" eine sehr kosmopolitische Stadt, in der das Kloster friedlich neben der Moschee steht und Menschen aus sehr unterschiedlichen Schichten eine solidarische Gemeinschaft bilden. Der Name des sympathischen jungen Helden, Omid, bedeutet Hoffnung. Genau dafür steht dieser sehenswerte Animationsfilm.
Kritiker: Knut Elstermann