Drama - Die Fabelmans

Steven Spielberg, der gerade den Ehrenbären der Berlinale für sein ungemein erfolgreiches und vielfältiges Lebenswerk erhalten hat, erzählt in diesem autobiografischen Film von seiner Kindheit und Jugend ab den 50er Jahren. Es ist eine turbulente Familie mit einer sehnsuchtsvollen, künstlerisch begabten Mutter (hinreißend und liebenswert verschroben: Michelle Williams) und einem stillen, unbeholfenen Vater (großartig verhalten: Paul Dano) und ständig herumtobenden Schwestern.
Sammy Fabelman, das von Gabriel LaBelle schwungvoll gespielte Alter ego Spielbergs, sieht als ersten Film seines Lebens „Die größte Show der Welt“ im Kino. Das abenteuerliche Werk verändert sein Leben, von nun will er nichts anderes als selbst Filme drehen, was er auf unfreiwillig komische Weise völlig unbeirrt vom Scheitern auch tut.
In diesem Film, ohne Zweifel einer der schönsten von Spielberg, ist die innige Verbindung von Kunst und Leben sichtbar. Kino wird zu einer Errettung des in der Schule diskriminierten, ausgegrenzten jüdischen Jungen, ein Fluchtpunkt. Insofern ist dieser wunderbare, berührende, sehr lustige und zutiefst traurige Film auch eine späte Rache für die Demütigungen von einst, vor allem aber ein anregender Blick in die Seele eines großen Filmemachers.
Kritiker: Knut Elstermann