- 20.000 Arten von Bienen
Zum ersten Mal lief 2023 mit "20 000 Arten von Bienen" ein baskischer Film im Wettbewerb der Berlinale. Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren erzählt in diesem beeindruckenden Debüt von einem kleinen Mädchen, das von allen als Junge gelesen wird, wobei sie selbst im Verlauf des Films immer genauer weiß, wer sie ist.
Das macht sie bei einem Besuch im konservativen Heimatdorf der Mutter (großartig: Patricia López Arnaiz) auch sehr deutlich, wenn sie sich dem Jungen-Namen Aitor verweigert. Mit dokumentarischer Genauigkeit und sehr natürlich agierenden Darstellerinnen nimmt der Film den Alltag in dieser Imkerei auf, in der auch die Bienen für die Vielfalt des Lebens stehen.
Die sehr überzeugende kleine Sofia Otero wurde für ihr Spiel mit einem Silbernen Bären geehrt, worüber man bei Kindern sicher streiten kann. Unstrittig ist die Qualität der Regieleistung: Das ist kein vordergründiger Problemfilm, es geht um kindliche Selbstbestimmung, um drei Generationen sehr verschiedener Frauen und fast nebenbei auch um baskische Identität.
Kritiker: Knut Elstermann