Drama - The Old Oak
Die Ankunft eines Busses mit Geflüchteten aus Syrien ändert 2017 das Leben in einer einer nordostenglischen, heruntergekommenen Bergarbeiterstadt von einem Tag auf den anderen. Die einen protestieren empört und hasserfüllt, andere helfen und verstehen, dass sie vieles mit den Fremden verbindet. Vor allem T.J., der Betreiber des letzten verbliebenen Pubs, "The Old Oak", freundet sich bald mit einer syrischen Familie an und hilft still und unauffällig, auch gegen den Widerstand einstiger Kameraden.
Der Laiendarsteller Trevor Fox spielt ihn überzeugend, stimmig in jedem grummelnden Ton, in jeder verhaltenen Geste. Vermutlich ist das der letzte Film des großen britischen Filmemachers Ken Loach. Der 87-jährige Regisseur zeigt auch hier wieder alle Qualitäten, die sein Werk so einzigartig machen: einen undogmatischen Sozialrealismus, dokumentarische Genauigkeit und einen unerschütterlicher Glaube an die Kraft der Solidarität der Schwachen.
In der deutschen Fassung spricht übrigens Axel Prahl die Hauptfigur, und dieser Schauspieler, der oft sehr glaubwürdige proletarische Figuren gespielt hat, passt ganz hervorragend zu diesem wunderbaren, stillen Helden, der seine Menschlichkeit nicht ausstellt, sondern ganz selbstverständlich lebt.
Kritiker: Knut Elstermann