Drama/Komödie - Der schlimmste Mensch der Welt
Originaltitel: Verdens verste menneske

So schlimm ist die 30jährige Julie gar nicht, nur einfach sprunghaft, unentschlossen und von einer leidenschaftlichen Orientierungslosigkeit geprägt.
Ihren treuen Freund Aksel, einen Comic-Zeichner, der mit ihr gern eine Familie gründen will, verlässt sie, um mit dem smarten Eivind ein neues, hoffentlich abenteuerliches Leben zu beginnen. Dabei steht sie für eine ganze Generation der Wurzellosigkeit.
Der norwegische Regisseur Joachim Trier schließt mit diesem Film seine Oslo-Trilogie ab, jeder Teil steht dabei völlig für sich.
In zwölf Kapiteln erzählt er rasant, tiefgründig und erfrischend von Julie, dabei die Stile so radikal wechselnd wie sie ihre Stimmungen. Er nutzt Animationen, Filmtricks und springt durch die Genres und Tonlagen.
Der witzige Höhepunkt dürfte dabei Julies schlechter Tripp in Zeitlupe sein. Ihre Darstellerin, Renate Reinsve, die hier ihre erste Hauptrolle spielt, wurde in Cannes im Vorjahr sehr zurecht als beste Schauspielerin geehrt. Sie stolpert wunderbar charmant und sehr komisch durch ihre Episoden und vermittelt ganz nebenbei die Erkenntnis, dass das Leben nur aus Fragmenten besteht, die wir uns zu einer großen Erzählung zusammensetzen.