Drama/Komödie - Der schlimmste Mensch der Welt

Originaltitel: Verdens verste menneske

Renate Reinsve in "Der schlimmste Mensch der Welt" © Oslo Pictures
Renate Reinsve in "Der schlimmste Mensch der Welt" | © Oslo Pictures
Bewertung:

So schlimm ist die 30jährige Julie gar nicht, nur einfach sprunghaft, unentschlossen und von einer leidenschaftlichen Orientierungslosigkeit geprägt.

Ihren treuen Freund Aksel, einen Comic-Zeichner, der mit ihr gern eine Familie gründen will, verlässt sie, um mit dem smarten Eivind ein neues, hoffentlich abenteuerliches Leben zu beginnen. Dabei steht sie für eine ganze Generation der Wurzellosigkeit.

Der norwegische Regisseur Joachim Trier schließt mit diesem Film seine Oslo-Trilogie ab, jeder Teil steht dabei völlig für sich.

In zwölf Kapiteln erzählt er rasant, tiefgründig und erfrischend von Julie, dabei die Stile so radikal wechselnd wie sie ihre Stimmungen. Er nutzt Animationen, Filmtricks und springt durch die Genres und Tonlagen.

Der witzige Höhepunkt dürfte dabei Julies schlechter Tripp in Zeitlupe sein. Ihre Darstellerin, Renate Reinsve, die hier ihre erste Hauptrolle spielt, wurde in Cannes im Vorjahr sehr zurecht als beste Schauspielerin geehrt. Sie stolpert wunderbar charmant und sehr komisch durch ihre Episoden und vermittelt ganz nebenbei die Erkenntnis, dass das Leben nur aus Fragmenten besteht, die wir uns zu einer großen Erzählung zusammensetzen.

Weitere Rezensionen:

RSS-Feed
  • Erica Jong - Breaking the Wall © Vinca Film
    Vinca Film

    Dokumentarfilm 

    Erica Jong - Breaking the Wall

    Es war sicher eines der sensationellsten Debüts der Literaturgeschichte. Erica Jongs "Angst vorm Fliegen" (1973) verkaufte sich weltweit zig Millionen Mal und wurde in rund 30 Sprachen übersetzt. Was damals noch skandalös erschien, ist heute ein erotischer Klassiker: Die Emanzipation und sexuelle Selbstermächtigung einer jungen Frau, tabulos und mit viel Humor beschrieben.

    Bewertung:
  • Seneca – On the Creation of Earthquakes © Filmgalerie 451
    Filmgalerie 451

    Drama 

    Seneca

    Mit einem großen Staraufgebot konnte Robert Schwentke bei der Berlinale glänzen, jetzt kommt sein neuer Film ins Kino. Der in Hollywood erfolgreiche deutsche Regisseur ("Der Hauptmann") erzählt mit einem abgründig-zynischen John Malkovich in der Titelrolle vom Philosophen Seneca. Er wurde vom tyrannischen Kaiser Nero in den Tod geschickt, was er als große Abschiedsfeier zelebrierte, als ein Art Remake des legendären Sterbens von Sokrates.

    Bewertung:
  • Das Blau des Kaftans © Arsenal Filmverleih
    Arsenal Filmverleih

    Drama/Romanze 

    Das Blau des Kaftans

    Wie schon in ihrem großartigen Erstling "Adam" versteht es die Regisseurin und Autorin Maryam Touzani große Dramen auf engstem Raum zu entfalten. Hier ist es eine traditionelle Kaftan-Schneiderei in einer marokkanischen Medina.

    Bewertung:
  • Willem Dafoe in "Inside" © SquareOne/Steve Annis
    SquareOne/Steve Annis

    Drama/Thriller 

    Inside

    Dieser Debüt-Film des griechischen Regisseurs Vasilis Katsoupis hat nur einen Darsteller, aber der ist so charismatisch, dass man ihm gern dabei zusieht, wie er für lange Zeit in eine Hightech-Mausefalle gerät: William Dafoe.

    Bewertung:
  • Broker - Familie gesucht © Plaion Pictures
    Plaion Pictures

    Drama 

    Broker - Familie gesucht

    Die Filme des japanischen Regisseurs Hirokazu Kore-eda haben ein großes Thema, immer wieder beschäftigt ihn der Mikrokosmos Familie als Spiegelbild der Gesellschaft. Damit ist nicht unbedingt die sogenannte Normal-Familie gemeint.

    Bewertung:
  • Alle wollen geliebt werden © Camino Film
    Camino Film

    Drama 

    Alle wollen geliebt werden

    Die Psychotherapeutin Ina kümmert sich schon aus beruflichen Gründen stets um die Bedürfnisse anderer. Doch auch außerhalb ihrer Praxis will sie es möglichst allen recht machen, der egozentrischen Mutter, der heftig pubertierenden Tochter (sehr schön in ihrer aggressiven Schutzbedürftigkeit: Lea Drinda), dem Ehemann, der unbedingt Karriere in Finnland machen will.

    Bewertung:
  • Die Fabelmans ©Universal Pictures
    Universal Pictures

    Drama 

    Die Fabelmans

    Steven Spielberg, der gerade den Ehrenbären der Berlinale für sein ungemein erfolgreiches und vielfältiges Lebenswerk erhalten hat, erzählt in diesem autobiografischen Film von seiner Kindheit und Jugend ab den 50er Jahren. Es ist eine turbulente Familie mit einer sehnsuchtsvollen, künstlerisch begabten Mutter (hinreißend und liebenswert verschroben: Michelle Williams) und einem stillen, unbeholfenen Vater (großartig verhalten: Paul Dano) und ständig herumtobenden Schwestern.

    Bewertung:
  • Saint Omer © Grandfilm
    Grandfilm

    Drama 

    Saint Omer

    Die aus dem Senegal stammende Professorin und Autorin Rama ( als sehr genaue Beobachterin gespielt von Kayije Kagame) reist in die nordfranzösische Stadt Saint Omer, um einen Prozess zu erleben, der große öffentliche Aufmerksamkeit findet.

    Bewertung: