Archiv
IMAGO/Jochen Eckel
"Trophäe" von Gaea Schoeters
Zsolnay

Favorit Buch - "Trophäe" von Gaea Schoeters

In der kommenden Woche findet die Leipziger Buchmesse statt, diesmal mit dem Gastlandschwerpunkt Niederlande und Flandern. Ein Buch von dort, das schon jetzt groß gefeiert wird, das ist Gaea Schoeters Roman "Trophäe". Es geht um den steinreichen, amerikanischen Großwildjäger Hunter White, der nach Afrika reist, um endlich, seine Big 5 vollzumachen. Die fünf großen Tiere Afrikas. Diesmal soll ein seltenes Spitzmaulnashorn dran glauben. Als aber Hunter ein paar Wilderer in die Quere kommen, reift der Plan in ihm, eine Spezies mehr in seine Trophäensammlung aufzunehmen. „Trophäe“ heißt auch der Roman der flämischen Autorin Gaea Schoeters, radioeins Literaturagentin Gesa Ufer hat das Buch gelesen.

"Das späte Leben" von Bernhard Schlink © Diogenes
Diogenes

Favorit Buch - "Das späte Leben" von Bernhard Schlink

In Bernhard Schlinks Roman "Das späte Leben" denkt der Bestseller-Autor über den Abschied von der Familie und den Tod nach. radioeins-Literaturagentin Marie Kaiser hat "Das späte Leben" gelesen und stellt das Buch vor.

"Im Krieg" von Nora Krug © Penguin Verlag
Penguin Verlag

Favorit Buch - "Im Krieg" von Nora Krug

Als der Krieg in der Ukraine aufbricht, nimmt die in New York lebende Illustratorin und Autorin Nora Krug Kontakt zu einer ukrainischen Journalistin und einem russischen Künstler auf. So entsteht ein Briefwechsel, in dem die Ukrainerin und der Russe über ihren Alltag berichten: über die Versuche, ihre Kinder vor dem Krieg in Sicherheit zu bringen. Über die psychologischen Folgen des Kriegszustands. Über das Bild, das die Menschen in Russland und der Ukraine voneinander haben. "Im Krieg. Zwei Illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg" heißt Nora Krugs Buch, radioeins-Literaturagent Thomas Böhm stellt es vor.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten lassen sich Geschichten rückwärts erzählen, tauchen ein in "Schwarze Gedanken" und lernen die unbekannten Frauen der "Gruppe 47" kennen.

Iris Wolff "Lichtungen"
Klett-Cotta

Favorit Buch - "Lichtungen" von Iris Wolff

In einem kleinen Dorf im Norden Rumäniens wachsen sie gemeinsam auf - der Junge Lev und das Mädchen Kato. Seit Kindertagen teilen sie eine ganz besondere Verbindung. Doch durch die Öffnung der europäischen Grenzen Anfang der 1990er Jahre trennten sich ihre Wege. Lev bleibt in Rumänien; arbeitet in einem Sägewerk. Kato zieht es in den Westen. Als Straßenmalerin ist sie immer unterwegs in Europa und schickt Lev selbst gezeichnete Postkarten in die alte Heimat. Als Lev eine Postkarte bekommt auf der nur drei Worte stehen: "Wann kommst du?", sehen sich beide nach Jahren in Zürich wieder. In ihrem neuen Roman "Lichtungen" erzählt Iris Wolff die Geschichte von Kato und Lev rückwärts. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Lichtungen" gelesen.

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten

Heute nimmt uns Erdmöbel-Frontmann Markus Berges mit in seine westfälische Heimat in den 80er Jahren: Berges dritter Roman "Irre Wolken" um einen 19jährigen, der seine erste große Liebe ausgerechnet beim Freiwilligen Sozialen Jahr in der Psychiatrie kennenlernt, ist unser Favorit Buch in dieser Woche. Der Frühling liegt schon so ganz sachte in der Luft, da kommt Katrin de Vries' Gartenbuch "Ein Garten offenbart sich" gerade recht. Außerdem empfiehlt uns der isländisch-deutsche Schriftsteller und Übersetzer Kristof Magnusson die im vergangenen Jahr verstorbene italienische Schriftstellerin und "linke Lichtgestalt" Michela Murgia und ihren nachgelassenen Erzählungsband "Drei Schalen". Ohrenzeugin oder -zeuge einer neuen Buchbehandlung werden Sie natürlich auch!

Irre Wolken von Markus Berges
Rowohlt

Favorit Buch - "Irre Wolken" von Markus Berges

1986 - das war weltpolitisch betrachtet, ein Jahr der Katastrophen: Bei der Explosion der US-Raumfähre „Challenger“ stirbt die siebenköpfige Besatzung, in Schweden wird Ministerpräsident Olof Palme erschossen, und im Kernkraftwerk Tschernobyl kommt es zum Super-Gau. Im Jahr 1986 ist der Ich-Erzähler im neuen Roman von Erdmöbel-Frontmann Markus Berges 19 Jahre alt, ein schüchterner übergewichtiger Typ, der in der westfälischen Provinz lebt und in diesem einen Jahr sehr viele Höhen und Tiefen erleben wird: den ersten Job, die erste Band und erste, sehr verwirrende Liebe. „Irre Wolken“ heißt der Roman von Marcus Berges. Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"Judenhass" von Michel Friedman © Berlin Verlag
Berlin Verlag

Favorit Buch - "Judenhass" von Michel Friedman

Michel Friedman setzt sich in seinem neuen Buch "Judenhass" in bewegenden und zugleich analytisch scharfen Texten mit dem Antisemitismus und dessen Wurzeln auseinander. Am kommenden Samstag stellt Michel Friedman sein Buch im großen Sendesaal des rbb in einer Deutschlandpremiere vor. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm hat es für uns gelesen.

Thomas Böhm und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Frank Kafka als Berliner Nachbar? Unvorstellbar? Nein: Realität. Im Herbst 1923 zog Kafka nach Berlin-Steglitz und lebte zum ersten Mal in seinem Leben mit einer Frau zusammen: Dora Diamant. Ein spätes Glück - war er doch unheilbar an Tuberkulose erkrankt. Was er in Berlin schrieb, klären die Literaturagenten. Dazu: "Simpsonswolken" im Gedichtband des Monats, ein Wirkungstreffer von Zeruyah Shalev und die Buchbehandlung - das richtige Buch für jede Lebenslage.

Anders leben. Franz Kafka und Dora Diamant © ebersbach & simon
ebersbach & simon

Favorit Buch - "Anders leben. Franz Kafka und Dora Diamant" von Dieter Lamping

"So zarte Hände und sie müssen so blutige Arbeit verrichten." Mit diesem Satz begann die Liebesgeschichte zwischen Franz Kafka und Dora Diamant. Dora Dimant war, so der Literaturwissenschaftler Dieter Lamping, die einzige Frau, die Franz Kafka geliebt hat. Und mit der er ein halbes Jahr zusammenlebte: in Berlin-Steglitz und Zehlendorf. In seinem Buch "Anders leben" schreibt Lamping über Kafkas Berliner Monate, eine Zeit, in der Kafka das Schriftstellerleben führte, das er sich immer gewünscht hatte. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm hat das Buch gelesen und erzählt von Kafkas spätem Glück.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten entdecken mit "Nicht ich" das Debüt von Zeruyah Shalev und suchen in der radioeins-Buchbehandlung das perfekte Buch für multiple Lebenskrisen.

"Nicht ich" von Zeruya Shalev
Berlin Verlag

Favorit Buch - "Nicht ich" von Zeruya Shalev

Eine Frau verlässt Kind und Mann. Für einen Geliebten, der eine Enttäuschung ist, weil er stets so müde ist, dass er nach einer Viertelstunde direkt wieder einschläft. Die namenlose Erzählerin bereut. Sie erstickt in Schuldgefühlen. Bewegt sich am Rande des Wahnsinns. Und fürchtet, dass ihre Tochter von Soldaten aus dem Kindergarten entführt wird. "Nicht ich" - so heißt der Debütroman von Literaturstar Zeruya Shalev, der 1993 in Israel veröffentlicht wurde und für einen Literaturskandal gesorgt hat. 30 Jahre später erscheint er nun zum ersten Mal auf Deutsch. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Nicht ich" gelesen.

Die Stadt und ihre ungewisse Mauer © Dumont
Dumont

Favorit Buch - "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" von Haruki Murakami

Eine acht Meter hohe Mauer umgibt die namenlose Stadt. Niemand darf sie verlassen, wer hinein möchte, muss am Stadttor seinen Schatten abgeben. Die Menschen in der Stadt leben nicht nur ein schattenloses, sondern auch ein traumloses Leben. Nur in den Archiven der bücherlosen Bibliothek warten alte Träume darauf, dass ein Traumleser kommt, um sie zum Leben zu erwecken. "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" - so heißt der neue Roman von Haruki Murakami, der gerade zum 75. Geburtstag des japanischen Bestsellerautors auf Deutsch erschienen ist. Literaturagentin Marie Kaiser das Buch gelesen.

"Irgendetwas dazwischen" von Odile Kennel © Verlagshaus Berlin
Verlagshaus Berlin

Favorit Buch - Gedichtband: "Irgendetwas dazwischen" von Odile Kennel

"Irgendetwas dazwischen" heißt der Gedichtband von Odile Kennel, ein sehr treffender Titel, denn die Gedichte der in Berlin lebenden Lyrikerin und Übersetzerin sind oft im "Dazwischen" angesiedelt: zwischen Liebenden, zwischen den Sprachen, zwischen den Kulturen. Dabei schlägt Odile Kennel mal laute, mal übermütige, mal leise-melancholische, mal feministische Töne an. Ausgestattet ist das Buch mit aufwendigen Illustrationen von Anja Nolte. Ein immer wieder überraschendes, poetisches Prachtstück – und der erste "radioeins Gedichtband des Monats" im Jahr 2024. Unser Literaturagent Thomas Böhm stellt ihn vor.

Thomas Böhm und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Vor genau 700 Jahren - am 8. Januar 1324 – starb "der größte Reisende der Welt": Marco Polo. Die Literaturagenten stellen Polos Buch über die "Wunder der Welt" vor. Die Wunder des Alltäglichen fängt Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk in seinem einzigartigen Tagebuch ein, das er schon als Kind begann und über das er im Interview ausführlich Auskunft gibt. Weitere Gäste: Sven Regener, im Gespräch über Franz Kafka und Odile Kennel, Autorin des radioeins-Gedichtbandes des Monats: "Irgendwas dazwischen".

"Il Milione" von Marco Polo
Manesse

Favorit Buch - "Il Milione" von Marco Polo

Vor fast 700 Jahren – am 8. Januar 1324 – verstarb Marco Polo, „der größte Reisende aller Zeiten“, wie Alexander von Humboldt ihn nannte. Marco Polos Bericht über seine Erkundungen, die ihn bis nach China führten – veröffentlicht im späten 13. Jahrhundert unter dem Titel „Il Milione“ – hatte eine immense Wirkung, inspirierte z.B. Christopher Kolumbus zu seinen Entdeckungsreisen. „Il Milione“ enthält Beschreibungen von Städten und von historischen Ereignissen, aber auch Wunder- und Abenteuergeschichten, beschreibt Weltgegenden, die in Europa bis dahin wenig bekannt waren – von ihren Handelswaren bis zu den Tieren, die dort leben, wie dem Einhorn. Unser Literaturagent Thomas Böhm hat die Neuausgabe von „Il Milione“ gelesen.

"Shy" von Max Porter © Kein&Aber
Kein&Aber

Favorit Buch - "Shy" von Max Porter

Shy ist das, was man einen „Systemsprenger“ nennt. Was Shy mit seinen 16 Jahren schon alles gemacht hat: „gesprayt, gekokst, geraucht, geflucht, gestohlen, gestochen, geschlagen, gelauert, Reißaus genommen, einen Escort geschrottet, einen Laden zerlegt, ein Haus verwüstet, eine Nase gebrochen, den Finger seines Stiefvaters durchstochen.- In seinem neuen Buch schlüpft der Britische Autor Max Porter in den Kopf von Shy und beschreibt nur eine Nacht in dessen Leben, die vielleicht alles verändert. radioeins Literaturagentin Gesa Ufer hat „Shy“ gelesen.

Eine Frau hält ein Weihnachtsgeschenk hoch © imago/PhotoAlto
imago/PhotoAlto

Favorit Buch - Geschenk-Tipps für Literaturliebhaber

Sachbücher, Politthriller, Kochanleitungen, Lyrikbände, Fortsetzungsromane, Geschichten für Kinder, Kunstbände ... Bücher sind eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke. Doch viele Menschen möchten nicht "nur" ein Buch schenken. Weil ihnen das als Geschenk zu unspektakulär vorkommt. Für diese Wohlmeinenden, die gern ein Buchgeschenk mit einem Extra ausstatten, hat unser Literaturagent Thomas Böhm drei Empfehlungen.

"Kellerassel" von Regina Nössler, "Alles Schweigt" von Jordan Harper und "Aus der Balance" von Megan Abbott © Konkursbuch/Ullstein/Pulp Master
Konkursbuch/Ullstein/Pulp Master

Schöner Lesen - Die drei besten Krimis des Jahres

Die letzte Ausgabe der radioeins Bücherliste ist auch 2023 für die "Krimis des Jahres" reserviert. Wie immer wohl sortiert und kritisch gelesen durch unsere Krimi-Fachkraft der Herzen, Christian Koch aus dem "Hammett" in Kreuzberg. Aufs Treppchen geschafft haben es zu ehrgeizige Spitzentänzer, eine Trouble Shooterin aus Hollywood und kriminelle Berliner Kellerasseln. Warum diese 3 Titel das Weihnachtsfest NOCH spannender machen, erzählt uns Christian Koch aus dem "Hammet".

"Der Spurenfinder" von Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling
Ullstein

Favorit Buch - "Der Spurenfinder" von Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling

Elos von Bergen hat sich mit seinen Kindern Ada und Naru nach Friedhofen zurückgezogen, einem Ort, der am Ende der Welt liegt und an dem angeblich nichts passiert. Genau deshalb ist Elos nach Friedhofen gekommen, denn er ist Spurenfinder und bei seinem letzten, ungelöst gebliebenen Fall wurden er und die Kinder beinahe getötet. Doch wie es scheint, hat nicht nur Elos das verschlafene Dorf als Rückzugsort gewählt. Eines Tages offenbart der Dorfvorsteher ungeahnte Fechtkünste und im Wald taucht ein schreckliches Monster auf.

"Mehr Zuversicht wagen" von Carsten Brosda © Hoffmann und Campe
Hoffmann und Campe

Die Literaturagenten

Warum sind Geschichten wichtig in der Politik? Und wie können Geschichten erzählt werden, dass sie Zuversicht verbreiten? Darüber reden die Literaturagenten mit dem Hamburger Kultursenator Carsten Brosda. Außerdem sprechen Sie mit einem Autor, der seine Kindheit auf einer Raubritterburg im Wendtland verbracht hat, was wir aus dieser Kindheit über die Gegenwart lernen können. Dazu: Ein Wirkungstreffer von Historiker Sir Christopher Clark und Weihnachten aus tierischer Perspektive.

"Nachhausekommen" von Jan Peter Bremer
Piper

Favorit Buch - "Nachhausekommen" von Jan Peter Bremer

Das Wendland in den 70er Jahren. In einem idyllisch gelegenen Fachwerkschlösschen wächst ein Junge auf. Der Vater ist ein erfolgreicher Berliner Maler, der regelmäßig Besuch von seinen Freunden aus der Kunstszene bekommt. Deren Treiben beschäftigt den Jungen wenig. Er ist damit beschäftigt, einen Weg ins Leben zu finden. Ein Leben, das für ihn voller Probleme ist: Lesen und Schreiben bereiten ihm Schwierigkeiten. In der Schule ist er nicht nur deshalb ein Außenseiter. Die anderen Kinder schikanieren ihn wegen seines lockigen Haares, und weil seine Eltern von den Dorfbewohnern für pervers und für Terroristen gehalten werden.

Thomas Böhm und Gesa Ufer © radioeins/Saupe
radioeins/Saupe

Die Literaturagenten

Ihr Buch "Lolita lesen in Teheran" war ein Weltbestseller. Darin erzählt die in Teheran geborene Azar Nafisi, wie sie als Professorin von der Universität verwiesen wurde, weil sie keinen Schleier im Unterricht tragen wollte. Sie wählte die Literatur als Mittel des Widerstands gegen das Regime – und gründete einen Lesekreis, in dem westliche Literatur gelesen wurde. Die Literaturagenten sprechen mit Azar Nafisi über ihr neues Buch "Lese gefährlich". Dazu ein Wirkungstreffer des diesjährigen Buchpreisträgers Tonio Schachinger und die Vorstellung des neuen Roman von Barbi Marković mit dem kuriosen Titel "Minihorror".

"Radio Sarajevo" von Tijan Sila © Hanser Literaturverlage
Hanser Literaturverlage

Favorit Buch - "Radio Sarajevo" von Tijan Sila

"Sarajevo fühlte sich an wie ein schwarzer Wald, der Tod als ein Jäger und ich fühlte zum ersten Mal das, was ich erst Jahre später in Deutschland in Worte zu fassen schaffte: Ich fühlte, dass zu leben vor allem bedeutete Grauen auszuhalten." Tijan Sila ist erst 10 Jahre als der Krieg in seine Heimatstadt Sarajevo einfällt und aus der Perspektive eines Kindes erlebt er drei Jahre lang, wie dieser Krieg erst Hunger und Kälte, dann Verrohung, Gewalt und Tod bringt. Und wie dieser Krieg nie wieder ganz verschwinden wird, selbst dann nicht, als offiziell längst wieder Frieden herrscht. "Radio Sarajevo" heißt das neue Buch des 1994 mit seiner Familie nach Deutschland geflüchteten Schriftstellers. Gesa Ufer hat es gelesen.

"Baumgartner" von Paul Auster
rowohlt

Favorit Buch - "Baumgartner" von Paul Auster

Professor Seymour Baumgartner ist 70, und leidet "an der Krankheit zum Tod", an Krebs. Seine geliebte Frau ist schon vor 10 Jahren gestorben, und seitdem vergräbt sich Baumgart in Arbeit. Bis er eines Tages jäh aus seinem Trott herausgerissen wird. Baumgartner ist die Hauptfigur im neuen Roman des amerikanischen Schriftstellers Paul Auster. Erst im Frühjahr hatte seine Frau Siri Hustvedt dessen schwere Krankheit öffentlich gemacht und auf Instagram beschrieben, wie sie ihren Mann durch "Cancerland" begleitet. Auch Paul Austers neuer Roman ist geprägt von Melancholie und großen, existentiellen Fragen. radioeins-Literaturagentin Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"Valentinstag" von Richard Ford © Hanser Literaturverlag
Hanser Literaturverlag

Favorit Buch - "Valentinstag" von Richard Ford

Frank Bascombes Sohn Paul ist an ALS erkrankt und wird bald sterben. Sein Körper krümmt sich schon in regelmäßigen Spasmen, Paul kann kaum noch laufen. Frank möchte mit ihm eine letzte Reise machen. Zum Mount Rushmore, dem Berg mit den vier eingemeißelten Präsidentengesichtern. Die Reise wird zu einem Höllentrip, zumal sie mitten im Winter stattfindet. "Valentinstag" heißt der neue Roman des amerikanischen Autors Richard Ford über einen Vater und einen Sohn, die versuchen, unter den widrigsten Bedingungen zueinander zu finden. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm hat Richard Fords gleichermaßen herzergreifendes wie überraschend lustiges Buch gelesen.

"Betrug" von Zadie Smith © Kiepenheuer & Witsch
Kiepenheuer & Witsch

Favorit Buch - "Betrug" von Zadie Smith

England im 19. Jahrhundert: Roger Tichborne, der Sohn einer adligen Familie, wird von allen für tot gehalten. Ertrunken bei einem Schiffsunglück im Karibischen Meer. Nur seine Mutter glaubt, dass der Sohn noch lebt und schaltet Vermisstenanzeigen. In Australien meldet sich 10 Jahre später ein Mann, der sich als Roger Tichborne ausgibt. Die Mutter glaubt ihm und will ihn als Erben einsetzen, aber der Rest der Familie nicht und bringt dern Mann vor Gericht. Die britische Bestsellerautorin Zadie Smith hat aus dem Tichborne-Fall ihren ersten historischen Roman gemacht, der nach langen Jahren der Recherche jetzt auf den Markt kommt. Mehr dazu von Literaturagentin Marie Kaiser.

Daniel Kehlmann: "Lichtspiel" © Rowohlt
Rowohlt

Die Literaturagenten

Kennen Sie G. W. Pabst? Quentin Tarantino kennt ihn – und erwähnt ihn deshalb in einer Szene von "Inglourious Bastards". Jetzt hat Daniel Kehlmann ein Buch über G. W. Pabst geschrieben – den Filmregisseur, der nach einem Misserfolg in Hollywood Ende der 1930er nach Österreich zurückkehrte und für die Nazis Filme drehte. Außerdem in der Sendung: "Der Traum vom Fernhören" – eine Ausstellung über Literatur an den Anfängen des Radios. Und eine Gespräch mit Anja Reich die sich in ihrem bewegenden "Simone" mit dem Selbstmord einer nahen Freundin auseinandersetzt.

Daniel Kehlmann: Lichtspiel; Montage: rbbKultur
Rowohlt

Favorit Buch - "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann

"In dieser Szene spielen ich, mein Vater, meine Schwester und meine zwei Brüder.
Mein Bruder sieht so gut aus, dass der Regisseur Pabst eine Großaufnahme von ihm gedreht hat." Diese Erwähnung in Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds war in den letzten Jahren wohl die prominenteste Erinnerung an den 1967 verstorbenen, österreichischen Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst. Bis jetzt. Denn in seinem neuen Roman „Lichtspiel“ portraitiert Daniel Kehlmann G.W. Pabst. Der ging als einer der bekanntesten Regisseure der Weimarer Republik in den 1930er Jahren nach Hollywood, war dort jedoch erfolglos, kehrte schließlich nach Deutschland zurück – und drehte Filme für die Nazis. Unser Literaturagent Thomas Böhm hat Daniel Kehlmanns Buch gelesen.

"Genossin Kuckuck" von Anke Feuchtenberger
Reprodukt

Favorit Buch - "Genossin Kuckuck" von Anke Feuchtenberger

"Kerstins Eltern sind Helden im Dienste des Sozialismus. Sie sind aber nicht tot. Nur weg. Kerstin würde sie bei ihren Dienst, unter dem sie sich nichts vorstellen kann, nur stören. Sie weiß nur: Er ist wichtiger als alles andere auf der Welt. Würden Eltern ihr Kind sonst weggeben?" So beginnt "Genossin Kuckuck". Anke Feuchtenberger schöpft für ihre Graphic Novel aus ihrer eigenen Kindheit. Literaturagentin Marie Kaiser hat Anke Feuchtenbergers Graphic Novel gelesen.

Hässlichkeit von Moshtari Hilal
Hanser

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten sprechen mit Moshtari Hilal über den Hass, der in der Hässlichkeit steckt. Außerdem tauchen wir ein in die Comicbiografie von Roberto Saviano und rufen uns Sätze in Erinnerung, die die Welt verändern.

Hässlichkeit von Moshtari Hilal
Hanser

Favorit Buch - "Hässlichkeit" von Moshtari Hilal

"Pferdefresse, was hast du dir gedacht, so freundlich zu grinsen, aus meinem Gesicht?" Mit diesem Gedicht beginnt das Buch "Hässlichkeit" der Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal. Auf dem Cover ist ein zerknülltes Passbild zu sehen. Ein Foto, das der Schulfotograf von der damals 14Jährigen Moshtari Hilal gemacht hat. Ein Mädchen mit weißer Bluse, pinkem Haarreifen und sorgsam gekämmten Haar, das in die Kamera lächelt. Als Moshtari Hilal das Bild damals zum ersten Mal sah, hatte sie den Eindruck, in eine Grimasse zu blicken, in das Gesicht eines hässlichen Mädchens. Ausgehend vom Gefühl der Hässlichkeit, das sie von diesem Moment an begleitet, macht sich Moshtari Hilal auf die Suche nach der Wurzel dieses Gefühls. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Hässlichkeit" gelesen.

Podcast Die Literaturagenten
radioeins

Die Literaturagenten

Bei den "Literaturagenten" geht es diesmal um das Schöne, Wahre und – Heitere! Gabriele von Arnim spricht mit uns über ihr neues Buch "Der Trost der Schönheit", der Schriftsteller und Kolumnist Axel Hacke legt einen Versuch "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte" vor. Beide Bücher: wunderbare Mischungen aus Kulturgeschichte, Essay und eigenen, manchmal schmerzlichen Erfahrungen.

Axel Hacke Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
DUMONT

Favorit Buch - "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte" von Axel Hacke

Seit Jahrzehnten bekommt der Schriftsteller und Kolumnist Axel Hacke begeisterte Zuschriften für seine doch so fröhlichen Texte. Was aber längst nicht bedeutet, dass Hacke selbst ein durchweg heiterer Mensch ist. Ganz im Gegenteil. In seinem neuen Buch "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte" geht Hacke der Frage nach, was die Heiterkeit eigentlich genau auszeichnet, was sie vom Witz unterscheidet, und wie nah sie an Schadenfreude und Gelassenheit angesiedelt ist. Gesa Ufer hat Axel Hackes Versuch über die Heiterkeit gelesen.

"Ich bin so gierig nach Leben – Brigitte Reimann" von Carsten Gansel © aufbau
aufbau

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten sind zusammen mit Brigitte Reimann "Gierig nach Leben". Außerdem machen sie einen Ausflug mit Arnon Grünberg nach "Gstaad" und mit Jackie Thomae in den "Kaninchenstall".

"Kleine Probleme" von Nele Pollatscheck
Galiani Berlin

Favorit Buch - "Kleine Probleme" von Nele Pollatschek

Lars ist 49 Jahre alt und fühlt sich wie der letzte Looser. Aus dem großen Roman, den er immer schreiben wollte, ist nie was geworden, seine geliebte Frau hat sich eine Auszeit von ihm genommen, und jetzt, am 31. Dezember, bleiben ihm nur noch wenige Stunden, um eine To-Do-Liste abzuarbeiten, die zum Wendepunkt seines bisher so verkorksten Lebens werden soll. "Kleine Probleme" hat Nele Pollatschek Ihren neuen, schreiend komischen, klugen und ungemein zärtlichen Roman genannt, Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"Der Vorweiner" von Bov Bjerg
Ullstein

Favorit Buch - "Der Vorweiner" von Bov Bjerg

Wie könnte das Leben in Europa Ende des 21. Jahrhunderts aussehen? Der Schriftsteller Bov Bjerg entwirft in seinem neuen Roman "Der Vorweiner" eine absurd-düstere Dystopie: Europa ist verwüstet von Bürgerkriegen und Naturkatastrophen. Das verbliebene Resteuropa, zu dem auch Deutschland gehört, thront auf einer riesigen Betonplattform. Schloss Neuschwanstein wurde als Auffanglager für Geflüchtete aus Ghana, Dänemark oder den Niederlanden umgebaut.

"Gstaad" von Arnon Grünberg © Aufbau
Aufbau

Favorit Buch - "Gstaad" von Arnon Grünberg

Daniel Kehlmann hat einmal über den niederländischen Schriftsteller Arnon Grünberg gesagt: "Ich habe vor Grünberg Angst. Ich versuche, dagegen anzukämpfen, aber vergeblich." Grade ist Grünbergs Roman "Gstaad" erschienen. Ein Buch, das in den Niederlanden bereits 2002 veröffentlicht wurde, aber erst jetzt einen deutschen Verlag fand, der sich an das Werk heranwagte, dessen Hauptfigur an einer Stelle bezeichnenderweise sagt: "Wo ich bin, ist die Kloake nie weit." radioeins-Literaturagent Thomas Böhm hat sich Grünbergs monströses Buch zugemutet, in dem die Ideen von Familie, Liebe, zwischenmenschlicher Fürsorge in pervertierten Verzerrungen dargestellt werden.

"Einige Gedichte" von Wolf Wondratschek
Ullstein

Favorit Buch - "Einige Gedichte" von Wolf Wondratschek

Wolf Wondratschek war der Kultautor der 68er-Generation. Ein Rock-Poet, dessen Texte von Bands wie Interzone vertont wurden, und dessen Gedichtbände sich außerordentlich gut verkauften. Allein „Chuck’s Zimmer“ aus dem Jahr 1974 erzielte eine Auflage von 300.000 Exemplaren. Dabei stand Wondratschek immer in Opposition zum Literaturbetrieb, ließ sich 2014 sogar mit dem „Alternativen Georg Büchner Preis“ auszeichnen. Am Montag dieser Woche ist Wolf Wondratschek 80 Jahre alt geworden und hat einen neuen Lyrikband veröffentlicht: „Einige Gedichte“ heißt er – und unser Literaturagent Thomas Böhm stellt ihn vor.

"Die Postkarte" von Anne Berest
Piper

Favorit Buch - "Die Postkarte" von Anne Berest

Im Januar 2003 findet Lélia Berest unter den Neujahrswünschen eine anonyme Postkarte. Darauf steht nichts als die Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden - Ephraim, Emma, Noémie und Jacques. Ohne Absender, ohne Unterschrift. Als sie ihrer Tochter Anne von der Postkarte erzählt, möchte diese mehr wissen über die tragische Geschichte ihrer jüdischen Familie, der Familie Rabinovitch. Doch erst Jahre später, als Annes kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beginnt Anne nachzuforschen, wer die verstörende Postkarte geschrieben haben könnte.

Buchcover "Kapital und Ideologie" von Thomas Piketty als Graphic Novel
Verlagshaus Jacoby Stuart

Favorit Buch - "Kapital und Ideologie" von Thomas Piketty als Graphic Novel

Den "Karl Marx des 21. Jahrhunderts" hat man Thomas Piketty genannt, und sein Riesenschmöker "Das Kapital im 21. Jahrhundert" wurde weltweit viel diskutiert.
Sein neues Buch, der 1300 Seiten-Klopper "Kapital und Ideologie", geht der Frage nach, wo die große wirtschaftliche Ungleicheit in der Welt ihren Ursprung hat, und warum sie immer größer wird. Diese Globalgeschichte gibt es jetzt als leicht verdauliche Comic-Version. "Kapital und Ideologie" heißt der Band von Claire Adet und Benjamin Adam. Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"Oh Boy: Männlichkeit*en heute" (Buchcover) © Kanon Verlag
Kanon Verlag

Favorit Buch - "Oh Boy: Männlichkeit*en heute" von Valentin Moritz & Donat Blum

Vielleicht steckte die Männlichkeit schon in einer ersten Krise, als Herbert Grönemeyer 1984 "Männer" sang. Was Männlichkeit oder Männlichkeit*en heute ausmacht, versucht der von Valentin Moritz und Donat Blum herausgegebene Debattenband "Oh Boy" zusammenzutragen. 18 prägende zeitgenössische Autorinnen und Autoren, darunter zum Beispiel Daniel Schreiber, Deniz Utlu, Peter Wawerzinek oder Kim de l’Horizon machen klar, wie ganz und gar unbehaglich, grotesk oder verwirrend es sich mitunter in einem männlichen Körper lebt. Gesa Ufer hat "Oh Boy" gelesen.

"Der Schleuser" von cover Stéphanie Coste © austernbank verlag
austernbank verlag

Favorit Buch - "Der Schleuser" von Stéphanie Coste

An der libyschen Küste, im Oktober 2015. Seyoum, der Schleuser, bereitet die letzte Überfahrt des Jahres vor, an der er 100.000 Dollar verdienen wird. Seine Helfershelfer haben Menschen aus Eritrea durch die Wüste gebracht, nun sollen sie mit einem Boot das Mittelmeer Richtung Italien überqueren. Doch unvermittelt gibt es Schwierigkeiten.

Mieko Kawakami: "All die Liebenden der Nacht"
DuMont

Favorit Buch - "All die Liebenden der Nacht" von Mieko Kawakami

Ein Spaziergang durchs nächtlich erleuchtete Tokio an ihrem Geburtstag - das zählt zu den größten Freuden im einsamen Leben von Fuyuko. Sie ist Mitte 30, hat kaum soziale Kontakte und lebt nur für ihre Arbeit als freiberufliche Korrekturleserin von Büchern. Was sie nach getaner Arbeit mit sich anfangen soll, von dieser Frage ist Fuyuko überfordert. Irgendwann beschließt sie, dass sich etwas ändern muss und beginnt zu trinken - bis sie das Haus nicht mehr ohne eine Thermoskanne Sake verlässt. Und Fuyuko trifft einen Mann, der als Physiklehrer viel über das Licht weiß, dass die junge Frau so fasziniert. "All die Liebenden der Nacht" - so heißt der neue Roman der japanischen Schriftstellerin Mieko Kawakami. Literaturagentin Marie Kaiser hat ihn gelesen.

Eine Frau surft auf einem Buch © imago images/Ikon Images
imago images/Ikon Images

Die Literaturagenten mit der Sommer-Buch-Beratung

Endlich Sommer, endlich Ferien, endlich mal wieder ein richtig gutes Buch lesen. Wenn Sie sich auch schon in den Urlaub träumen, aber noch keine Idee haben, was genau Sie gern lesen würden, dann haben wir wieder was für Sie: Die radioeins Sommer-Buch-Beratung! Ob spannender Page-Turner fürs Rumlungern am Pool, ob literarische Stadtführer, schöne Familiensaga für den Abend auf der Berghütte, Weltliteratur für den Brandenburger Campingurlaub, Gedichte für den Sommer auf Balkonien: Unsere Profis aus den Berliner Buchhandlungen "Leseglück" und "Knesebeck 11", Eleni Eftimiou und Felix Palent, haben passgenaue Tipps bei den Literaturagenten.

Podcast Die Literaturagenten
radioeins

Zum Nachhören - Die Literaturagenten unterwegs - aus Rheinsberg

Die Literaturagenten unterwegs - erstmals - und auf den Spuren eines Sommerbuches: Kurt Tucholskys "Rheinsberg". 1912 erschienen, provoziert es damals wie heute noch durch die Darstellung von "freier Liebe" und bezaubert durch sommerliche Leichtigkeit. Auch für Theodor Fontane war Rheinsberg ein wichtiger Ort - hier beginnen seine legendären "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Die Wanderungen der Literaturagenten führen entlang dieser literarischen Spuren bis in die Gegenwart zu Schriftsteller Torsten Schulz, der gerade Stadtschreiber in Rheinsberg ist.

Gesammelte Gedichte von Wisława Szymborska © Suhrkamp
Suhrkamp

Favorit Buch - Wislawa Szymborska

Als Wisława Szymborska 1996 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde, hielt sie eine Rede, in der es um den Satz "Ich weiß nicht" geht. Zu ihren Fans gehörte der Schriftsteller Umberto Eco ebenso wie die US-amerikanische Musikerin Amanda Palmer. Und in Polen, ihrer Heimat, gilt die Vertonung des Szymborska-Gedichts "Nichts kommt zweimal vor" als eines der bekanntesten Lieder der Nachkriegszeit. Kommenden Sonntag, am 2. Juli, wäre Wisława Szymborska 100 Jahre alt geworden. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm stellt eine Biographie und einen Gedichtband vor, die zu diesem Anlass erschienen sind.

"Mann vom Meer - Thomas Mann und die Liebe seines Lebens" von Volker Weidermann © Kiepenheuer & Witsch
Kiepenheuer & Witsch

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten gehen mit Thomas Mann ans Meer und lernen von A.L. Kennedy wie man gute Scones bäckt.

"Als lebten wir in einem barmherzigen Land" von A. L. Kennedy
Hanser

Favorit Buch - "Als lebten wir in einem barmherzigen Land" von A.L. Kennedy

Großbritannien im Jahr 2020. Anna Louisa McCormick ist Grundschullehrerin und versucht ihre Fünftklässler trotz des Covid-Lockdowns zu unterrichten. Noch immer glaubt sie daran, dass es möglich ist, die Welt zu verbessern. Wie vor 25 Jahren als sie unter dem Namen "The Amazing Annanka Ladystrong" mit einer Gruppe von Straßenkünstlern gegen die Kriegs- und Sozialpolitik demonstrierte. Damals ahnte Anna nicht, dass einer ihrer Freunde ein V-Mann der Regierung war und sie alle verraten hat. Wie es gelingen kann, trotz allem die Hoffnung nicht zu verlieren, wie man einen guten Scone bäckt und was all das mit Rumpelstilzchen zu tun hat, erzählt die schottische Schriftstellerin A.L. Kennedy in ihrem Roman "Als lebten wir in einem barmherzigen Land". Marie Kaiser hat ihn gelesen.

"Der Hausmann" von Wlada Kolosowa
Leykam Buchverlag

Favorit Buch - Berlin liest ein Buch: "Der Hausmann" von Wlada Kolosowa

"Der Hausmann" von Wlada Kolosowa erzählt von ganz unterschiedlichen Menschen, die zusammen in einem Berliner Haus wohnen. Erkundet werden Freude und Frust des Themas "Nachbarschaft" und die Herausforderungen, vor die sich dieser Mikrokosmos besonders in Berlin gestellt sieht: von der Gentrifizierung über prekäre Lebensverhältnisse, von der Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen bis zur Start up-Kultur. Das alles wird erzählt in vielen überraschenden Formen, zu denen auch eine Graphic Novel von Raúl Soria gehört, die Bestandteil des Buches ist. Marie Kaiser hat das Buch gelesen.

"Blue Skies" von T.C. Boyle
Hanser

Favorit Buch - "Blue Skies" von T.C.Boyle

Amerika in näherer Zukunft: Während in Kalifornien pausenlos Waldbrände toben, versinkt die Küste von Florida nach und nach aufgrund des steigenden Meeresspielgels. Mitten drin in dieser angekündigten Katastrophe: die Mitglieder der Familie Rivers: Mutter Ottilie züchtet Insekten zum Kochen, Tochter Cat will mithilfe einer Schlange zur erfolgreichen Influencerin werden, Sohn Cooper versucht, seltene Schmetterlinge vor dem Aussterben zu bewahren. In seinem neuen Roman „Blue Skies“ beschreibt TC Boyle die „neue Normalität“ einer Welt, in der die Klimakatastrophe deutlich spürbar wird. Mehr zum Buch von Literaturagent Thomas Böhm.

Die Krume Brot von Lukas Bärfuss
Rowohlt

Favorit Buch - "Die Krume Brot" von Lukas Bärfuss

"Niemand weiß, wo Adelinas Unglück seinen Anfang nahm, aber vielleicht begann es lange vor ihrer Geburt, fünfundvierzig Jahre vorher, um genau zu sein, an der Universität Graz." So beginnt der neue Roman „Die Krume Brot“ von Lukas Bärfuss. Der Schweizer Schrifstelller, Bühnenautor und Regisseur erzählt darin die Geschichte einer italienischen Immigrantin, die ihr Leben lang um jede Krume Brot kämpfen muss, und deren Schicksal möglicherweise schon drei Generationen zuvor ihren Ausgang nimmt, in dem Moment nämlich, als Ihr Großvater zum glühenden Nationalisten wird.

Thomas Böhm und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten gehen an Pfingsten Skifahren und sprechen mit John Irving über seinen neuen Roman "Der letzte Sessellift". David Wagner empfiehlt einen Roman, der komplett ohne Dialoge auskommt. Und wir lernen von Medusa, wie Männer sich allein durch Blicke versteinern lassen.

 

"Der letzte Sessellift" von John Irving
Diogenes

Favorit Buch - "Der letzte Sessellift" von John Irving

1941 in Aspen, Colorado. Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an, kommt aber nicht mit einer Medaille, sondern schwanger zurück nach Hause. Rachel nennt ihren Sohn Adam - nach dem ersten Mann in der Bibel. Adam wächst in einer skiverrückten Familie auf und nennt sich selbst einen "Skiwaisen. Denn in der Wintersaison arbeitet seine Mutter als Skilehrerin und lässt ihn allein bei der Großmutter zurück, seiner "Wintermom". Wer sein Vater ist, weiß Adam nicht. Doch je älter er wird, um so mehr plagen ihn die Geister der Vergangenheit. "Der letzte Sessellift" - so heißt der neue Roman von John Irving Roman - es ist der erste seit sieben Jahren. Eine Familiensaga, in der es um Themen wie sexuelle und körperliche Freiheit geht, aber die Frage, was der Verlust geliebter Menschen bedeutet. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Der letzte Sessellift" gelesen.