Die Literaturagenten zum Nachhören:

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Wir feiern 35 Jahre Mauerfall, doch noch immer gibt es viel zu viele unerzählte Geschichten aus der deutsch-deutschen Vergangenheit. So wie die der Sexarbeiterin Uta aus Zwickau, die im Auftrag der Stasi auf Männer angesetzt wurde. Clemens Böckmann hat ihre Geschichte im Roman "Was du kriegen kannst" aufgeschrieben. Außerdem lassen wir uns von Chemie-Nobelpreisträger Venki Ramakrishnan ein Buch empfehlen, um die aktuelle Weltlage zu verdauen und suchen in der Buchbehandlung ein unterhaltsames Buch zum gegenseitigen Vorlesen.

"Was Du kriegen kannst" von Clemens Böckmann
"Was Du kriegen kannst" von Clemens Böckmann | © Hanser

  • Favorit Buch ist in dieser Woche der Roman "Was du kriegen kannst" von Clemens Böckmann - ist im Hanser Verlag erschienen, hat 417 Seiten und kostet 24 Euro
  • Chemie-Nobelpreisträger Venki Ramakrishnan empfiehlt den Roman "The Plot Against America"/"Verschwörung gegen Amerika" von Philip Roth. Ist in der Übersetzung von Werner Schmitz als Taschenbuch bei Rowohlt erschienen, 544 Seiten, 12 Euro
  • Auszüge aus Clemens Setz "Das All im eigenen Fell. Eine kurze Geschichte der Twitterpoesie" erschienen im Suhrkamp Verlag, 192 Seiten, 23 Euro
  • Christian Koch von Der Hammett Krimibuchhandlung in Berlin-Kreuzberg empfiehlt Hörerin Natalia den Roman "Schlecht aufgelegt" von Sven Stricker, 352 Seiten, Taschenbuch für 16 Euro bei Rowohlt
  • Autoren sind auch nur Leser: Flix über Sascha Hommer: Das kalte Herz, nach einem Märchen von Wilhelm Hauff. Erschienen im Reprodukt Verlag, 160 Seiten, 24 Euro
  • Gespräch mit Anna Busch, stellvertretende Leiterin Fontane-Archiv zu Emilie Fontanes 200. Geburtstag. Die Ausstellung "Emilie 200" in der Villa Quandt (Große Weinmeisterstr. 46/47, Potsdam) ist am Geburtstag von Emilie, am 14.11. von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Wer das verpasst: Ab dem 29. November zieht die Ausstellung dann um, und zwar ins Hugenottenmuseum im Französischen Dom in Berlin Mitte, dort bleibt sie bis März nächsten Jahres. Und wer noch tiefer einsteigen möchte in das Leben der Netzwerkerin: Im Aufbau Verlag ist im Oktober erschienen: "Dichterfrauen sind immer so. Autobiographie in Briefen", herausgegeben von Christine Hehle und Gotthard Erler mit zahlreichen Briefen von Emilie aus mehreren Jahrzehnten

  • Judith Schalansky über ihre Lecture Performance "Nebel, Rauch und andere Verklärungen". Am 12.11. und 13.11. wird Judith Schalansky live zu erleben sein los geht es um 19:30 Uhr, am Mittwoch um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 4 Euro, und das Ganze findet statt im Literaturforum im Brecht-Haus in der Chausseestr. 125
Fontane-Denkmal, Villa Quandt in Potsdam © IMAGO / Jürgen Ritter
IMAGO / Jürgen Ritter

Die Literaturagenten - Interview mit Dr. Anna Busch, stellvertretende Leiterin des Fontane-Archivs

Es ist wieder Fontane-Jahr. Diesmal steht allerdings nicht Theodor Fontanes Geburtstag an. Am 14. November wird der 200. Geburtstag seiner Frau Emilie gefeiert. Im Interview mit den Literaturagentinnen spricht Anna Busch, stellvertretende Leiterin des Fontane Archivs, über das Leben von Emilie Fontane, die lange im Schatten ihres Mannes stand. Emilie war nicht nur Mutter von sieben Kindern, sondern auch die Managerin, Abschreiberin und kritische Gesprächspartnerin von Theodor Fontane. Ohne Emilie, so Busch, hätte Fontane nie seinen Erfolg erreicht. Besonders spannend ist Emilies Rolle als „unsichtbare“ Mitautorin, die oft hinter den Kulissen arbeitete. Anna Busch verrät, warum es sich lohnt, in die Geschichte einer unterschätzten Partnerin der Literaturgeschichte einzutauchen. zum Beitrag

"Was Du kriegen kannst" von Clemens Böckmann
Hanser

Die Literaturagenten - Clemens Böckmann: "Was du kriegen kannst"

"Nimm, was du kriegen kannst." - das sagt der Stasi-Verbindungsmann in Zwickau ganz am Anfang des Romans zu Uta. Einer jungen Frau, die in Zwickau in einem Möbelgeschäft als Verkäuferin arbeitet. Die Stasi wirbt die alleinerziehende Mutter Uta Anfang der 1970er Jahre als Sexarbeiterin an. In der Messestadt Leipzig nähert sich Uta gezielt Männern aus dem kapitalistischen Ausland an und spioniert sie aus. Der Roman "Was du kriegen kannst" von Clemens Böckmann beruht auf einer wahren Geschichte. Im Interview mit den Literaturagentinnen erzählt der Schriftsteller, was ihn an der widersprüchlichen und komplexen Figur von Uta interessiert hat, die zugleich Täterin und Opfer war. Außerdem erklärt Clemens Böckmann, warum er unbedingt Auszüge aus Stasi-Akten mit ihrer bürokratischen und kalten Sprache in seinen Roman integrieren wollte. Und warum er die Leserinnen und Leser absichtlich in einen Nebel aus Unsicherheit und Verwirrung führen möchte. zum Beitrag

Eine Frau und ein Mann lesen jeweils ein Buch © imago images/fStop Images
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Die radioeins-Buchbehandlung

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Die Literaturagenten © picture alliance / Frank May
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Unsere Literaturagenten widmen sich jeden Sonntag zwei Stunden lang der Welt der Literatur, in Schöner Lesen erhalten Sie montags Buchempfehlungen von unseren Buchhändler*innen des Vertrauens, in Favorit Buch stellen Ihnen donnerstags unsere Literaturagenten Marie Kaiser, Gesa Ufer und Thomas Böhm eine Neuerscheinung der Woche vor. Bei unseren Schönen Lesungen präsentieren Ihnen Autor*innen ganz exklusiv Ihre neuen Werke. Und all das finden Sie hier zum Nachhören.