Großbritannien - Einmalzahlung für den BBC World Service

BBC, Broadcasting House
Zentrale der BBC in London | © Stuart Pinfold, CC

Die im Raum stehenden massiven, bereits angelaufenen Einschränkungen beim BBC World Service haben die britische Regierung auf den Plan gerufen. Sie gewährt eine einmalige Zuwendung von 20 Millionen Pfund (entspricht 23 Millionen Euro).

Als Verwendungszweck genannt wird, „alle 42 Sprachdienste in den kommenden zwei Jahren zu erhalten und das englischsprachige Programm zu unterstützen“.

Im Vorjahr hatte „10 Downing Street“ bereits 4,1 Millionen Pfund für den BBC World Service ausgeschüttet. Dabei ging es um Russland und die Ukraine. Dennoch ließ die BBC den sofort am 24. Februar 2022 gestarteten Anlauf, die Hörfunksendungen in dieses Zielgebiet noch einmal aufzulegen, alsbald wieder versickern.

Wohl endgültig in der Mottenkiste verschwunden ist damit die 2011 formulierte Idee, die seinerzeit eingestellten Sendungen in Krisenlagen ja wieder aufnehmen zu können. Beobachter hielten das schon damals für Augenwischerei, da fraglich ist, wer noch ein Kurzwellenradio griffbereit hält, wenn damit keine interessierenden Programme mehr zu empfangen sind.

Geboren wurde diese Idee vor dem Hintergrund der damaligen Einschnitte beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Großbritannien.

Seinerzeit ließ die BBC sich darauf ein, ab 2014 auf die Finanzierung des World Service durch das Außenministerium zu verzichten. Damit endete die Abgrenzung von den schon immer gebührenfinanzierten Teilen der BBC, die bis 2012 auch in einem separaten Funkhaus zum Ausdruck kam.

Im Vorjahr verfügte die Regierung von Boris Johnson ein erneutes Einfrieren der Rundfunkgebühren. In ihrer Erwiderung forderte die BBC eine Zusatzfinanzierung für den World Service, da man ansonsten „einige wirklich harte Entscheidungen“ treffen müsse.

Nicht offengelegt wurde, welche Einschnitte die nun tatsächlich gewährten Mittel verhindern können. Das betrifft etwa die Frage, ob die Hörfunksendungen in den Iran wirklich abgeschaltet werden.

Momentan bleibt nur der Blick in frei zugängliche Planungsdaten für das Sommerhalbjahr, die nicht unbedingt in dieser Form wirksam werden: Dort sind die Frequenzen für Farsi-Sendungen in der Tat nicht mehr enthalten.

 

Beitrag von Kai Ludwig; Stand vom 17.03.2023