Theater- und Literaturfestival vom 10.-15.10.2023 - Kleist-Festtage

im Kleist Forum und Kleist-Museum in Frankfurt (Oder)

Elena & Mathieu Carrière © Peter Müller
Elena & Mathieu Carrière | © Peter Müller

Er war DER literarische Querdenker seiner Zeit. Er ist der wohl berühmteste Sohn seiner Stadt. Vom 10.-15. Oktober ehren die Kleist-Festtage den in Frankfurt an der Oder geborenen Dichter und Dramatiker Heinrich von Kleist.

Unter dem Motto „Vom Suchen und Erfinden“ begibt sich das renommierte Theater- und Literaturfestival in über 20 Veranstaltungen auf eine Entdeckungsreise an der Grenze zwischen Realität und Fiktion und fühlt der Wahrheit auf den Zahn: Was bewegt uns? Wie bilden wir Wirklichkeit ab? Was ist für uns relevant? Wem können wir im Dickicht allgegenwärtiger Medialisierungen trauen?

Kleist-Festtage 2023
"Vom Suchen und Erfinden" | © Kleist-Festtage 2023

Auf dem Programm stehen zahlreiche Uraufführungen und Premieren, darunter das Gewinnerstück „Extra-Zero“ des Kleist-Förderpreises sowie Kleists meistgespieltes Stück „Der zerbrochne Krug“ mit Jörg Schüttauf. Daneben sind Konzerte und musikalische Lesungen, unter anderem mit Thomas Thieme, eine Sonderausstellung zu Kleists ‚Berliner Abendblättern‘ sowie das Virtual Reality-Projekt „Being Nietzsche“ mit Judith Rosmeier zu erleben.

In ihrer Leseperformance „Kleist und andere Monster“ widmen sich Mathieu und Elena Carrière dem Thema Gewalt, Terror und Krieg als Gegenstand literarischen Schaffens und Geschichtenerzählerin Suse Weisse entführt Klein und Groß beim Familiennachmittag in phantastische Welten.

Gewinnerstück des Kleist-Förderpreises: „Extra Zero“ © Jan Pieter Fuhr
Gewinnerstück des Kleist-Förderpreises: „Extra Zero“ | © Jan Pieter Fuhr

Das Programm am Freitag, den 13.10.2023
Um 16:30 Uhr lädt das Kleist Museum zu einer Führung durch die Sonderausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“ ein. Diese waren ihrerzeit eine der ersten Tageszeitungen und eine echte Sensation: Sie berichteten von Kriminalfällen aus der Nachbarschaft und ließen so die Grenzen zwischen Journalismus und Literatur verschwimmen. Im Anschluss präsentiert der Pianist Riccardo Bozolo Werke aus der Spätromantik.

Um 19:30 Uhr steht die Uraufführung „Kleist und andere Monster“ auf dem Programm. Eine Leseperformance von und mit Mathieu und Elena Carrière, Judith Rosmair und Daniel Léon: Gewalt, Terror und Krieg haben nicht nur das Leben und Werk von Heinrich von Kleist geprägt, sondern sind bis in die Gegenwart Gegenstand literarischen Schaffens.

Kleist Forum Frankfurt © MUV FFO
Kleist Forum Frankfurt | © MUV FFO

Der erste Teil der Performance befasst sich mit einem Text von Said Ould Khelifa und Mathieu Carrière, „Die Jagd“, der auf originalen Verhandlungsprotokollen eines verschanzten Terroristen mit einem Geheimdienstpolizisten basiert. Bei den Kleist-Festtagen erblickt dieses spannende Psychogramm erstmals das Licht der Bühne.

Teil zwei ist ein kleist’scher Spiegel, in dem sich Penthesilea, Prothoe, Achilles, Kohlhaas, Hermann, der Dichter selbst und nicht zuletzt das Publikum wiederfinden können.

16:30 Uhr: Kleist-Museum: „Feierabend mit Kleist“, Express-Führung und Konzert
19:30 Uhr: Kleist Forum: „Kleist und andere Monster“, Leseperformance von und mit Elena & Mathieu Carrière und Judith Rosmair

Das ganze Programm und Infos zu Tickets: Kleist-Festtage 2023