Lesung - „Schreib ohne Furcht und viel“
in Schloss Neuhardenberg (Großer Saal)

Maria Casarès und Albert Camus: Eine Liebesgeschichte in Briefen - gelesen von Maria Schrader und Matthias Brandt.
1944 lernen sich der französische Schriftsteller und Philosoph Albert Camus und die aus einer spanischen Migrantenfamilie stammende Schauspielerin Maria Casarès kennen und werden während der Proben zu Camus‘ Le Malentendu am Pariser Théâtre des Mathurins ein Liebespaar. Camus war verheiratet, aber infolge des Krieges und der Besetzung von Paris von seiner Frau getrennt. Nach einer zweijährigen Unterbrechung flammt die Beziehung zu Casarès ab 1948 wieder auf und bleibt bis zum Unfalltod Albert Camus‘ bestehen.

Bis Dezember 1959 entstehen 865 Briefe, die von einer intensiven und intimen Beziehung zeugen. Sie sind „Rations de bonheur“ – Glücksrationen – und beschreiben eine Liebesgeschichte, die durch Mangel und Abwesenheit ebenso geprägt war wie durch gegenseitiges Einverständnis und durch das Verlangen, durch die Freude an gemeinsamen Tagen und an gemeinsamer Arbeit, durch die Suche nach der wahren Liebe, ihrer perfekten Formulierung und Erfüllung.
„Schreib ohne Furcht und viel“, dieser Zuruf von Maria Casarès wirkt wie ein Motto für ihre Korrespondenz. In höchst poetischer Sprache versichern sie einander ihrer Liebe, tauschen sich aus über Alltägliches wie über die großen Ereignisse in Politik und Literatur.

Maria Schrader und Matthias Brandt lesen aus diesem beeindruckenden, fast romanhaften Briefwechsel, der einen einzigartigen Einblick in das pulsierende wie faszinierende Leben und Werk dieser beiden Ikonen des 20. Jahrhunderts ermöglicht. Erst 2017 erstmalig erschienen, ist er eine literarische Sensation.