Zach Condon hat offensichtlich ein Faible für Ortsnamen. Angefangen damit, dass er sein musikalisches Projekt nach der Hauptstadt des Libanon taufte – weil es ein "eingängiger Name" sei, der einen Ort bezeichne, "an dem Neu und Alt aufeinanderprallen, was eine gute Analogie für meine Musik ist" – setzte sich dies in Album-, Song- und EP-Titeln wie "Gallipoli", dem verballhornten "Lon Gisland" oder auch "Pompeii" fort. Nun also "Hadsel": Auf die norwegische Insel diese Namens zog sich Condon nach seinem Zusammenbruch 2019 zurück, um sich zu erholen. Zwischen Fjorden, Nordlichtern und "furchterregenden Stürmen" kamen alte, verdrängte Erlebnisse und Traumata wieder hoch, aber auch die Kreativität begann bald zu sprudeln. Was also lag näher, als das neue, sechste Beirut-Album nach dem Ort seiner Entstehung zu betiteln?

"Hadsel" erschien im November 2023, und im Februar 2024 wird Zach Condon es, begleitet von einem Ensemble aus alten und neuen Mitmusiker:innen, an zwei aufeinanderfolgenden Abenden im Berliner Tempodrom auch live vorstellen.