Drama - Orphea in Love

"Orphea in Love" ist der neue Film von Axel Ranisch, einem erklärten Klassik-Fan, der auch selbst schon Opern inszeniert hat. Sein schwärmerischer Klassik-Podcast mit Devid Striesow "Klassik drastisch" ist übrigens sehr hörenswert. "Orphea in Love" kehrt den antiken Orpheus-Mythos um. Hier geht es um Nele (Mirjam Mesak) eine junge Frau aus Estland, eine begnadete Sängerin, die sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt.
Sie opfert sich, ihre Stimme, ihre Zukunft für einen Straßentänzer und Kleinkriminellen, hinreißend, akrobatisch und clownesk von Guido Badalementi gespielt und getanzt. Seine gerissene Chefin wird wunderbar gewissenlos von Ursula Werner verkörpert. Ranisch erzählt den alten Mythos völlig neu als einen bunten Rausch voller verrückter, überbordener Einfälle, mit Anklängen an klassische Musicals und große Opern, voller Witz und Ironie und zugleich mit Wärme und großer Liebe zu seinen Figuren, wie nur dieser überaus originelle Regisseur es kann.
Kritiker: Knut Elstermann