Drama - Sterben
"Sterben" von Matthias Glasner, einer der radikalsten deutschen Filmemacher, ist wie ein Triptychon aufgebaut, das monumentale, dreiteilige Sittenbild einer zerstörerischen Familie, in der sich nur verdichtet, was den allgemeinen Wahnsinn dieser Lebensform ausmacht.
Teil 1 kreist um die Mutter, Teil 2 um den Sohn und Teil 3 um die Tochter, allen gemein ist die Erkenntnis, wie Traumata ungefiltert von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Mit einem grandiosen Ensemble, unter anderen mit Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Lilith Stangenberg und Ronald Zehrfeld erreicht der schmerzhafte und grimmig-komische Film eine emotionale Wirkung, der sich niemand entziehen kann. Familie erscheint hier als unentrinnbare Zumutung, als der verfluchte Ort, von dem man niemals wirklich fliehen kann. Matthias Glasner erhielt für sein wagemutiges Drehbuch den Silbernen Bären der Berlinale.
Kritiker: Knut Elstermann