High Fidelity - O Monolith von Squid
Squid gehören zu einer jungen Gruppe britischer Rockbands, die sich einer ungehörten Experimentierwut verschreiben. Mit ihrem zweiten Album „O Monolith“ testen sie aus, wie weit sie sich von ihren musikalischen Post-Punk-Wurzeln entfernen können, ohne diese zu verleugnen. Spoiler: Sehr weit.
Manche nennen sie in einem Atemzug mit Bands wie Shame oder Idles, andere sehen sie in einer Reihe mit Black Country, New Road oder Black Midi. Die Wahrheit liegt mal wieder in der Mitte. Denn Squid stehen genau dazwischen, was das Quintet aus Brighton so interessant macht. Ihre Musik hat seinen Ursprung im Post-Punk. Von dort bewegen sie sich in alle möglichen Richtungen, teilweise unbetretene Pfade. Die Frag, die sie sich musikalisch stellen, ist, wie weit kann man die ausgetretenen Pfade verlassen, ohne sich zu verlaufen. So auch auf ihrem zweiten Album „O Monolith“, das im Mai bei Warp erschienen ist.
Das ist Musik, bei der dengelnde Gitarrenriffs, vom Kornett getragene Takte, ausufernde Synthflächen und groovende Bässe nacheinander und nebeneinander und übereinander stehen, und man als Hörer am Anfang eines Songs nicht weiß, wo man am Ende rauskommt.
Text: Sebastian Hinz (HHV Records)
