Die ersten Ideen von Early Labyrinth begannen schon 2019, aber erst während der Pandemie fand sich eine richtige Band zusammen. Die 10 Songs auf der gerade erschienen Platte entstanden mit einem Netzwerk von Musiker*innen aus sieben verschiedenen Ländern (Deutschland, Frankreich, Spanien, Nigeria, Kolumbien, Peru und den Vereinigten Staaten). Kopf der Band ist der gebürtige Amerikaner Christopher Kline, Künstler, Musiker, Galerist.

Early Labyrinths Musik zu beschreiben ist nicht so leicht, glücklicherweise löst die Band das Problem selbst und stellt es uns frei sie als „Existentialist Soul, Godless Gospel, Anarcho-R&B, Yacht-Sinking Rock, Crust Funk, Smooth Crass, Protest Muzak, Agit-Pop, Music Against End Times“ zu sehen beziehungsweise zu hören.

Die sanfte Melodien und mehrstimmigen Refrains des 70s Funk / Soul treffen inhaltlich auf die Kritik an der westlichen Demokratie, Polizeigewalt und dem Scheitern des Kapitalismus. Und auch die visuelle Ebene Early Labyrinths sollte beachtet werden, mit aufwändigen Musikvideos und maskierten Aktionen, die von Guerilla-Pressekonferenzen, Fokusgruppen, Sabotageanschlägen, religiösen Prozessionen und nekropolitischen Spukhäusern reichen.

Letztlich bleibt die Frage, auf welcher Seite von „Do You Want To Be Part Of The Crime Or Part Of The Punishment?“ man sich positioniert? Wir stehen ganz klar zu Early Labyrinth.

Norman Dietze, Bis Aufs Messer