Neben Nordkorea und den Malediven - Stimme der Märtyrer sendet auch nach China

Als Stimme der Märtyrer präsentiert sich eine US-amerikanische Missionsgesellschaft, deren Thema die Verfolgung von Christen in einer Reihe von Ländern ist. Zu den Aktivitäten gehören Radiosendungen, die jetzt um Programme für China erweitert wurden.
Gegründet hatte diese Organisation ein rumäniendeutsches Pastorenpaar, das in den 60er Jahren inhaftiert wurde und schließlich ausgewiesen wurde oder, anders formuliert, ausreisen durfte.
Mit der Hilfsaktion Märtyrerkirche gibt es auch einen Partner in Deutschland. Dieser bekennt sich zum apostolischen Glauben und bezieht sich außerdem auf die Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz, die ihrerseits den Evangeliums-Rundfunk betreibt.
Die Stimme der Märtyrer heißt im englischen Original Voice of the Martyrers. Entsprechend treten ihre Hörfunkproduktionen als „VOM Radio“ auf. Terrestrische Ausstrahlungen auf Kurzwelle gibt es seit 2009. Die Stationsansage lautet hier „TVOM“.
Bis zum vergangenen Frühjahr beschränkten sich die Sendungen auf Nordkorea. Dieses Zielgebiet wird auch im Winterhalbjahr 2022/2023 weiter mit drei halbstündigen Sendeplätzen am Tag bedient; um 13.00 Uhr auf 9930 kHz, um 16.30 Uhr auf 7550 kHz und um 22.00 Uhr auf 7530 kHz.
Ebenfalls im vergangenen Frühjahr begannen zusätzliche Übernahmen dieser Sendungen durch die Station von Reach Beyond (dem früheren HCJB-Stammhaus) in Australien. Sie laufen derzeit von 10.00 bis 10.30 Uhr auf 9860 kHz.
Parallel begann die Stimme der Märtyrer damit, ihre terrestrischen Sendungen auf die Malediven auszudehnen. Dieser Inselstaat im Indischen Ozean ist als luxuriöses Urlaubsziel bekannt. Dabei interessieren kaum jemanden die Zerstörungen, die der Bau immer weiterer Tourismusobjekte anrichtet.
Nicht anders verhält es sich mit der massiven Verfolgung von Christen. An der rigorosen Durchsetzung des Islam als Staatsreligion hat auch ein Regierungswechsel, zu dem es 2019 kam, so gut wie nichts geändert.
Vor diesem Hintergrund sendet die Stimme der Märtyrer seit April 2022 in die Malediven. Die Ausstrahlung läuft derzeit von 16.00 bis 16.30 Uhr auf 11620 kHz. Dabei gelingt es nach wie vor nur zum Teil, die Sendezeit mit Beiträgen in der Landessprache Dhivehi zu bespielen. Die Lücken werden weiterhin mit englischsprachigem Material gefüllt.

Nächster Ausbauschritt war im Mai der Start von chinesischen Produktionen. Diese zwei halbstündigen Sendungen am Tag werden neuerdings ebenfalls terrestrisch ausgestrahlt, um 16.00 und um 22.00 Uhr jeweils auf 7630 kHz.
Der technische Dienstleister behandelt die Übertragungen der Stimme der Märtyrer vertraulich. In einschlägiger Fachliteratur ist der Veranstalter deshalb konsequenterweise in der Rubrik Geheimsender gelandet.
Dabei gilt für die Sendungen nach Nordkorea eine Ausstrahlung aus Taschkent als gesichert. Frequenzen oberhalb von 7600 kHz, wie jetzt beim China-Programm, sind ebenfalls typisch für den usbekischen Senderbetreiber.
Auch auf 11620 kHz sieht es nach einer Sendung aus Taschkent aus. Erkennen ließ das speziell ein Schaltfehler, durch den auch auf dieser Frequenz das gleichzeitig auf 7630 kHz zu übertragende China-Programm lief:
Neben diesen Kurzwellenprogrammen gibt es offenbar eine Verbreitung russischer Produktionen auf Mittelwelle. Mit dem unausgesprochenen Kriegsrecht in der Russischen Föderation dürfen sich dort nur noch die orthodoxe und, soweit erkennbar, auch die katholische Kirche frei betätigen.
Verbreitet werden diese russischen Sendungen von Radio Eli, einer Mittelwellenstation in Estland, bei der sich jetzt auch Trans World Radio (seinerseits der internationale Partner des Evangeliums-Rundfunks) wieder engagiert.
Autor: Kai Ludwig; Stand vom 18.11.2022