Kommentar von Harald Welzer - Staatsräson und Sicherheit Israels: Was bedeutet das konkret?

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
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Am 12. Mai 1965 haben Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen aufgenommen. Zwanzig Jahre nach dem Holocaust und nach Ende des zweiten Weltkriegs war dies insbesondere für viele Menschen in Israel ein schwerer Schritt. Die deutsch-israelischen Beziehungen halten jetzt schon 60 Jahre lang. Und immer wieder wird von Deutschen Politikern gesagt, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson sei. Was das konkret bedeutet, bleibt dabei jedoch unklar. Denn eine offizielle Erklärung dazu gibt es nicht.

Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.

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Ein Mann trägt eine Kippa © imago images/Seeliger
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60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen - Jüdisches Leben in Deutschland: Bedeutung und Herausforderungen

Nach der Shoah, nach dem Mord an 6 Millionen Jüdinnen und Juden, war es eigentlich undenkbar, dass es zwischen Israel und Deutschland jemals wieder so etwas wie Freundschaft geben würde. Aber diese Freundschaft gibt es. Ein Grundstein wurde heute vor 60 Jahren gelegt, als die beiden Länder diplomatische Beziehungen aufgenommen haben. Anastassia Pletoukhina, Sozialpädagogin und Sozialwissenschaftlerin, spricht auf radioeins über die Bedeutung dieses Jahrestages für Jüdinnen und Juden in Deutschland und die aktuellen Herausforderungen.

Deutsche und israelische Fahnen © IMAGO / Sven Simon
IMAGO / Sven Simon

60. Jubiläum - Deutschland und Israel: Sechs Jahrzehnte diplomatische Beziehungen

Am 12. Mai 1965 nahmen Israel und die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen auf. Das 60. Jubiläum steht trotz aller Feierlichkeiten auch im Zeichen der Terroranschläge der Hamas am 7.Oktober 2023 auf Israel. Friedrich Merz verurteilt den Überfall der Hamas scharf, hat aber auch ernste Besorgnis über das Vorgehen Israels im Gazastreifen geäußert, sagte nach seiner Wahl zum Kanzler unter anderem, dass es klar sein müsse, dass die israelische Regierung ihre Verpflichtungen auch im Völkerrecht, im Kriegsvölkerrecht, zu erfüllen habe. Ein Konflikt, der polarisiert – auch junge Menschen. Wir sprechen mit Tamara Or von der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum.

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
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Zur Person - Harald Welzer

Harald Welzer kam 1958 in Bissendorf bei Hannover zur Welt. Er studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Literatur. Später promovierte er in Soziologie. Noch ein bisschen später habilitierte er in Sozialpsychologie und Soziologie.