Harald Martenstein - Wie sexistisch ist Lego?
Simuliert es einen Paarungsvorgang, wenn man Plastiksteine ineinandersteckt? Unser Kolumnist Harald Martenstein könnte auch dann nichts Schlimmes darin entdecken.
Eine der Lieblingssendungen von Harald Martensteins kleinem Sohn heißt Lego Masters, sie lief bis vor Kurzem auf Vox. Dort kämpften in sechs Staffeln Teams um den Titel des besten Legobaumeisters. Die Teilnehmer waren, wenn sie zuschauten, immer nur Männer oder große Jungs. Seit Jahren steht Lego unter Sexismusverdacht. Einer der Vorwürfe lautet, dass sich die Legowerbung vor allem an die potenziellen Kunden dieses Produktes wendet. Eigentlich eine naheliegende Idee, sollte man meinen. Diese Kunden scheinen aber mehrheitlich Jungs und Männer zu sein. Lego bedeutet für Jungen wohl in etwa das, was Reiterhöfe und Barbiepuppen für Mädchen sind. 2018 prangerte der Spiegel eine besonders schlimme Entgleisung an. Der für Erwachsene konzipierte, schwierig zu bauende "Lego Technic Kran" wurde so angepriesen: "So kompliziert wie eine Frau. Aber mit Bedienungsanleitung."