Dokumentation - Das leere Grab
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Anführer von Aufständischen, Nduna Mbano, von deutschen Kolonialisten erhängt. Seinen Kopf schickte man für pseudowissenschaftlichen Forschungen nach Berlin. Sein Urenkel, John Mbano, will diesen Schädel finden und bestatten. Wie existenziell das für ihn und seine Familie ist, macht "Das leere Grab" deutlich. Das tansanische-deutsche Regieduo Cece Mlay und Agnes Lisa Wegner hat sich gemeinsam mit John Mbano und anderen Betroffenen auf die Suche nach einer schmerzhaften und verdrängten Wahrheit gemacht.
Die Regisseurinnen Mlay und Wegner stoßen auf langsam wachsendes Bewusstsein in Europa, aber auch auf erschreckendes Unwissen und Sackgassen bei der Erforschung.
Ihrem bewegenden Film, der zu den wichtigsten Beiträgen der diesjährigen Berlinale gehörte, wünscht man gerade in Deutschland ein großes Publikum, dem deutlich wird, wie tief die Wunden auch in den nächsten Generationen noch sind und wie groß unsere Verantwortung. Denn noch immer sind Straßen in Berlin nach rassistischen Verbrechern wie Carl Peters benannt, und auch davon berichtet dieser großartige Film.
Kritiker: Knut Elstermann