Drama - Bad Director
In der Genregeschichte des "Film im Film", des Blicks hinter die Kulissen des Kinogeschäfts, dürfte dieser Film von Oskar Roehler als ein besonders illusionsloses, sarkastisches und bitteres Werk eingehen.
Dieser Regisseur, der wie Kafkas Figur Gregor Samsa heißt, ist ein lustloser, uninspirierter Filmemacher, zitternd vor seinem nächsten Dreh, dem er mit Grauen entgegensieht. Nur im Bordell inszeniert er sich als allmächtigen Mann, am Set scheitert er schon bei kleinsten Entscheidungen – und Regie führen erfordert bekanntlich ständige Entschlüsse. Offenbar weiß hier wirklich niemand, was er tut.
Oliver Masucci spielt diese erbärmliche, lächerliche Figur lustvoll als ein Porträt seines realen Regisseurs Roehler. Der Film teilt also konsequenterweise nicht nur aus, sondern ist auch eine schonungslose Selbstparodie Roehlers.
Das Problem ist natürlich, dass sich eine solche Figur im Filmverlauf nicht einen Zentimeter bewegt, sie ist einmal gesetzt und bleibt so, wodurch einige Längen entstehen. Doch die komplette Demontage des Regisseurs und seiner Szene, darunter Anne Ratte-Polle als herrlich-boshafte Filmdiva, verbreitet über weite Strecken eine sehr unterhaltsame Schadenfreude.
Kritiker: Knut Elstermann