Die Mieten in Berlin kennen schon lange nur eine Richtung: nach oben. Daran hat auch die aktuelle Wirtschaftskrise nichts geändert. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) stiegen die Mieten in Berlin im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent und damit deutlich stärker als im Bundesschnitt (4,7 Prozent). Laut einer Untersuchung aus 2024 fehlen in Berlin rund 300.000 Sozialwohnungen.
Die Gründe dafür sind für Theresa Keilhacker, Präsidentin der Berliner Architektenkammer, hausgemacht. Seit der Finanzkrise 2008 seien sehr viele Mitwohnungen mit billigem Geld gekauft und dann entweder in Eigentum umgewandelt oder nicht vernünftig instandgehalten worden. Zugleich seien viele Sozialwohnungen verkauft worden oder aus der Sozialbindung gefallen. Neubau finde meist nur noch im Luxussegment statt. Dabei gebe es gute Gegenmittel: Leerstehende Bürogebäude könnten in Wohnungen umgewandelt oder alte Wohngebäude aufgestockt werden. Auch maßvolles serielles Bauen sei sinnvoll.
Die Bauwirtschaft sieht hingegen hohe Baukosten und überbordende Bürokratie als Ursachen für den Wohnungsmangel und fordert in ihren Wahlprüfsteinen eine grundlegende baupolitische Wende.
Auch in Brandenburg ist Wohnen inzwischen teuer – und das nicht nur in Potsdam und dem übrigen Speckgürtel. Eine Studie der Brandenburger Linksfraktion ermittelte 2024, dass die Mieten in der Mark zwischen 2013 und 2023 um 57 Prozent gestiegen sind. Inzwischen müssen viele Haushalte die Hälfte ihres Einkommens dafür aufwenden. Ein großes Problem mit sozialer Sprengkraft.
Wie sind Ihre Erfahrungen beim Thema Mieten und Wohnen? Suchen Sie eine Wohnung und kämpfen mit dem mangelnden Angebot und horrenden Preisen? Oder haben Sie Glück und profitieren noch von einem alten Mietvertrag? Bilden Sie Wohngemeinschaften? Oder sind Sie aus Berlin ins zum Teil noch günstigere Brandenburg gezogen? Was erwarten Sie von Investoren und der Politik? Müsste das Thema eine größere Rolle im Wahlkampf spielen?
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