Es begann vor der Bundestagswahl im September 2021 mit einem Klima-Hungerstreik im Berliner Regierungsviertel. Die Forderungen: Ein sofortiges Gespräch mit den damaligen Kanzlerkandidaten Laschet, Baerbock und Scholz. Und das Versprechen der neuen Regierung direkt einen Bürgerrat einzuberufen. Scholz trifft sich nach der Wahl mit ihnen.
Der Hungerstreik ist die Keimzelle der Letzten Generation, einem Bündnis von Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen, die seitdem immer wieder mit Mitteln des zivilen Ungehorsams versucht Maßnahmen der Regierung zu erzwingen. Es geht dabei um Tempo 100 und ein 9-Euro-Ticket, um Dekarboniserung und die Bildung eines Gesellschaftsrats, welcher Empfehlung für die Bundesregierung ausspricht um Deutschland bis 2030 klimaneutral aufzustellen.
Die öffentliche Debatte dreht sich allerdings weniger um diese Forderungen, sondern um die Protestformen der Gruppe. Vor allem die Sitzblockaden auf der Autobahn sorgen für jede Menge Kritik bis hin zu offenem Hass und Gewaltanwendung. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass die Letzte Generation mit ihren Aktionen ihrem Anliegen eher schadet. Jede Aktion wird zur Steilvorlage der Kritiker. Über Klimaschutz und Klimakrise redet keiner.
Was Kanzler Scholz von den Aktionen hält ("völlig bekloppt") hatte er kürzlich kundgetan. Es folgte ein offener Brief der Aktivisten und Aktivisteninnen an den Kanzler. Der Brief macht klar: Sie sind gekommen, um zu bleiben. Weiterhin mit Sitzblockaden, aber jetzt auch durch Protestmärsche.
Die deutschlandweiten Razzien und der Vorwurf "eine kriminelle Vereinigung zu sein", scheinen den Aktivisten und Aktivisteninnen eher Sympathien gebracht zu haben. Nach eigenen Angaben haben sie großen Zulauf. Neue Aktionen bis in den Herbst sind angekündigt.
Wie reagieren wir als Gesellschaft darauf? Das ist die Frage die Katja Weber am Freitag 10-13 Uhr mit Ihnen diskutieren will. Was ist Ihre Position zu den Klimaprotesten? Hat sich für Sie etwas zum Positiven oder Negativen verändert? Glauben Sie, dass die Proteste letztlich Erfolg haben werden?
Ihre Meinung können Sie uns auch schon vorab auf den Anrufbeantworter sprechen unter 0331 70 99 555 oder per Mail an dieweber@radioeins.de schicken. Und wenn Sie ein eigenes Thema haben, von dem Sie denken: Das muss doch mal diskutiert werden! Dann auch immer her damit.
