"Da ist doch noch Platz": Die neue Debatte ums Tempelhofer Feld

Mitten in Berlin befindet sich einer der größten innerstädtischen Parks der Welt. Das da mal ein richtiger Flughafen war, lässt viele Menschen alt fühlen. 2010 wurde das Flugfeld offiziell zur Grünanlage namens Tempelhofer Freiheit gekürt. Nach mehreren Überlegungen zur Bebauung wurde 2014 laut Volksentscheid beschlossen: Das Ding wird nicht bebaut und heißt seitdem Tempelhofer Feld. Sport, Kunst, Kultur und Natur weiden seitdem fest und verbindlich auf der mehr als drei Quadratkilometer großen Freifläche.


Wie Öko ist das Tempelhofer Feld?

Mit Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin beim NABU Berlin, lernen wir die ökologische Bedeutsamkeit des Tempelhofer Felds kennen und verstehen.

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Was sind die neuen Senatspläne?

"Es bedarf angesichts der zugespitzten Wohnungsnot seit dem Volksentscheid 2014 einer neuen Debatte über die Zukunft des Tempelhofer Feldes" - heißt es im neuen Koalitionsvertrag. Wir sprechen darüber mit Berlins Bausenator Christian Gaebler (SPD).

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Was die Initiative "100% Tempelhofer Feld" zu den Senatsplänen denkt

Bei der demokratischen Initiative "100% Tempelhofer Feld" heißt es: "Volksentscheid in Gefahr. Senat will Tempelhofer Feld Gesetz ändern. Frontalangriff auf die Demokratie." Wir sprechen dazu mit Mareike Witt von der Initiative.

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Mit den Jahren, den Regierenden und der immer steigenden Wohnungsnot, sind mit dem neuen Koalitionsvertrag von SPD und CDU alte Stimmen laut geworden. Eine "behutsame Randbebauung" soll ausgelotet werden und "Zu dieser Frage gesamtstädtischer Bedeutung ist die Neubewertung durch die Berlinerinnen maßgeblich".

Berlin wäre nicht Berlin, wenn Volksentscheide eine verbindliche Sache wären. Zwischen oder neben dringend benötigter Grünfläche, Festivals, Feldlerchen, Kleingärten, irgendwelchen Schafen, Longboarder*innen und einem Flüchtlingsheim, muss doch noch Platz für ein paar Wohnungen sein. Schließlich sind 300 leere Hektar in einer Stadt, 420 leere Fußballstadien in einer Stadt. Berlin braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Auch weil die Neubauziele des letzten Senats im Jahr 2022 um ca. 3500 neue Wohnungen verfehlt wurden. Berlin braucht aber auch Freiflächen. Die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig Freiräume zur Erholung sind. Allein im September 2020 haben wöchentlich knapp 200 Tausend Besucher*innen das Tempelhofer Feld frequentiert.

Was ist wichtiger? Freiraum, Naturschutz und öffentlicher Nutzen oder die Bekämpfung von Wohnungsnot und eventuell ein paar neue Arbeitsplätze? Ist das typisch Berlin oder ist irgendwer nicht mehr bei Trost über eine weitere Versiegelung nachzudenken? Sollen da endlich Wohnungen hin oder lassen wir das besser?

Darüber möchten wir mit Ihnen diskutieren! Am 12.05. von 10-13 Uhr bei "Die Weber" mit dem Thema "Da ist doch noch Platz: Die neue Debatte ums Tempelhofer Feld". Ihre Meinung können Sie uns auch jetzt schon auf den Anrufbeantworter sprechen unter 0331 70 99 555 oder per Mail an dieweber@radioeins.de schicken. UND wenn Sie ein eigenes Thema haben, wo Sie denken! Das muss doch mal diskutiert werden, dann auch immer her damit!

Tempelhofer Feld mit Blick auf Neukölln
Tempelhofer Feld mit Blick auf Neukölln

Die Weber
radioeins

Freitags | 10-13 Uhr - Die Weber

In unserer unendlich komplexen Welt wissen alle Bescheid und sagen gern ungefragt, wo's langgeht. Wo man hinschaut, überall und zu allem gibt es Expertinnen und Experten. Millionen Menschen sind die besseren Fußballtrainer, Paartherapeuten und Politikauskennerinnen. Nur Sie hat mal wieder keiner gefragt! Dabei sind Sie bestimmt auch ein Profi in einer ganz besonderen Disziplin des Alltags.