Hunde in kleinen Wohnungen, Stubentiger ohne Auslauf und gesellige Vögel, die gerne mal allein und in viel zu kleinen Käfigen gehalten werden. Dann gibt es da noch Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Co. Alle fristen ihr Dasein meist in Gehegen in der Zimmerecke oder auf dem Balkon. Zählen wir alle felligen Vierbeiner zusammen, kommen wir auf fast 35 Millionen Exemplare in deutschen Haushalten. Dazu kommen noch Exoten in kleinen Glaskästen und Fische, die in einem endlosen Viereck ihre Bahnen ziehen. Und erst die Kosten. Nicht nur Zeit wird investiert: Eine Aquarium-Pumpe läuft rund um die Uhr. Es wird Futter benötigt und eine tierärztliche Behandlung ist, egal für welche Tierart, regelmäßiger Auslöser von Schnappatmung. Manchmal wirkt es paradox: Wir retten Tiere vor dem Einschläfern im In- und Ausland. Wir züchten Hunde- und Katzenrassen, bis die Lebenserwartung so gering ist, wie die Pünktlichkeitsquote der Deutschen Bahn im letzten Monat. Dennoch sind die Tierheime voll, Veterinärämter im Stress und die Tierrettung ein Berufszweig mit Zukunft.

Die positive Wirkung von Haustieren auf uns Menschen ist wissenschaftlich bewiesen. Häufig sind es Freunde für das Leben und selbst für die größten Eigenbrötler eine Motivation, sich mit einem anderen Lebewesen zu beschäftigen. Haustiere beugen Einsamkeit und Isolation vor. Durch die Nähe, durch die Pflege, durch das Streicheln wird bei uns ein Hormon freigesetzt: Oxytocin. Das Kuschel-Hormon, das zwischen Müttern und Kindern direkt nach der Geburt eine emotionale Bindung erzeugt. Selbst in der Erziehung von Kindern spielen Haustiere, auch abseits des Kuschelfaktors, eine interessante Rolle im Hinblick auf Verantwortung, Bewusstsein und Einfühlungsvermögen.

In Deutschland können wir getrost behaupten: Wir lieben Haustiere. Aber sind Haustiere noch zeitgemäß und vernünftig? Kann uns eine artgerechte Haltung überhaupt gelingen? Machen wir das alles vielleicht nur für uns und gar nicht für die Tiere? So richtig wehren können sie sich ja nicht, oder? Was ist Ihre Meinung? Hundebesitzerin Katja Weber möchte das mit Ihnen diskutieren unter dem Thema: "Hund, Katze, Maus - Brauchen wir Haustiere?"

Am Freitag den 14.10. von 10 - 13 Uhr bei "Die Weber". Ihre Erfahrungen und Meinung können Sie schon jetzt an dieweber@radioeins.de schicken. Und wenn Sie sagen: Ich habe auch ein gutes Thema zum Diskutieren, dann schicken Sie Ihre Themenvorschläge für künftige Sendungen doch gleich mit.

Die Sendung zum Nachhören:




Die Weber
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Freitags | 10-13 Uhr - Die Weber

In unserer unendlich komplexen Welt wissen alle Bescheid und sagen gern ungefragt, wo's langgeht. Wo man hinschaut, überall und zu allem gibt es Expertinnen und Experten. Millionen Menschen sind die besseren Fußballtrainer, Paartherapeuten und Politikauskennerinnen. Nur Sie hat mal wieder keiner gefragt! Dabei sind Sie bestimmt auch ein Profi in einer ganz besonderen Disziplin des Alltags.