Interview - Matthew "Murph" Murphy (The Wombats)
Ihr 2007 erschienener Kracher "Let's Dance To Joy Division" füllt auch heute noch zuverlässig jede Indie-Disco-Tanzfläche im Nu. Doch die 2003 in Liverpool gegründeten und immer noch in Originalbesetzung musizierenden Wombats haben viel mehr zu bieten. So wagten sie sich im Laufe dieser gut zwei Dekaden an Erweiterungen ihres Sounds um beispielsweise elektronische Elemente und auch textlich an persönlichere Themen, was künstlerisch wie kommerziell zu Erfolgen führte. Für ihr neues, sechstes Album "Oh! The Ocean" wollten Matthew "Murph" Murphy, Tord Øverland Knudsen und Dan Haggis klanglich das spontane Live-Gefühl mit allen Ecken, Kanten und charmanten kleinen Fehlern auf Band bannen. Obendrein beschäftigten sie diesmal wahrhaft elementare Themen.
Das Wasser nämlich, oder genauer gesagt: der titelgebende Ozean sorgte bei Sänger und Gitarrist Murphy für eine Art Erweckungserlebnis, als er an einem "fürchterlichen Morgen" während eines Familienurlaubs an dessen Küste stand. "Mir fiel wie Schuppen von den Augen, dass ich mein ganzes Leben als 'Gefangener' meines Kopfes verbracht hatte", erklärt er, um weiter auszuführen: "Ich fühlte mich, als würde ich alles plötzlich zum ersten Mal sehen, und mir wurde bewusst, dass es egoistisch war, auszublenden, wie verrückt die Welt und das Leben sind." Bald begann er, sich Fragen zu stellen: "Warum sind mein Kopf und mein Körper die ganze Zeit getrennt voneinander? Warum ist es mir manchmal nicht möglich, Schönes in der Welt oder anderen Menschen zu sehen? Warum nehme ich mir nie die Zeit, das Leben zu genießen?" Aus den Fragen wurden Songs, die nun auf "Oh! The Ocean" versammelt vielleicht nicht die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest bieten – dafür jedoch abermals eine willkommene, spannende Erweiterung des Wombats-Werks.
Wir freuen uns, Matthew “Murph” Murphy im studioeins zu begrüßen, um mit ihm noch ein wenig tiefer ins Thema einzutauchen und natürlich auch den ein oder anderen Song live, solo mit Gitarre, im intimen Rahmen der kleinen Bühne zu hören.
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