Podcast Musik-Interviews
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radioeins hat sie alle! Die besten Musikerinnen und Musiker im Studio oder am Telefon gibt es hier als Podcast zum Nachhören.

Suzan Köcher’s Suprafon © radioeins/Jochen Saupe
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Suzan Köcher’s Suprafon

Als Suzan Köcher’s Suprafon tourt die Musikerin Suzan Köcher aus Solingen aktuell mit ihrer Band durch Deutschland. "In These Dying Times" heißt das neue Album, auf dem psychedelische Synthie-Sounds und Gitarren, Dream-Pop mit Rock und Country-Elementen verbinden. Für ihren Besuch im studioeins beschränkt sich das Aufgebot allerdings auf die Sängerin und ihren Ko-Komponisten wie Produzenten Julian Müller. Das neue Album "In These Dying Times" sei "ein bisschen mehr auf den Punkt" hat Suzan Köcher selbst in Interviews erzählt und betont damit den Unterschied insbesondere zum Vorgängeralbum, das 2019 erschienen ist. In den vergangenen Jahren habe sie viel an sich selbst gearbeitet, eine Therapie gemacht, und das spiegele sich in den Texten des neuen Albums. Köcher setzt sich mit autobiografischen Momenten auseinander wie Machtmissbrauch in einer Beziehung im Teenager-Alter ("Seventeen") oder der stetigen Frage nach der eigenen Identität ("Maybe I’m A Lemon"). Zum einen ist ihre Musik also eine Form sich selbst auszudrücken, auf der anderen Seite soll sie Identifikationspotential für andere Menschen sein. Neben eigenen Erfahrungen verarbeitet Köcher, gemeinsam mit Müller, im Songwriting des neuen Albums aber auch externe Quellen, wie zum Beispiel einen Text des irischen Lyrikers Michael Cummins ("Livin In A Bad Place"). Entstanden sind auf "In These Dying Times" letztlich neun präzise Folk-Rock-Songs, die Suzan Köcher’s Suprafon heute - zumindest in Auszügen - ins studioeins präsentiert.
Missincat © radioens/Schuster
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Missincat

Eigentlich bedarf die in Mailand geborene Multiinstrumentalistin Missincat keiner große Einführung mehr. Seit mehr als 13 Jahren macht sie in Berlin Musik und dürfte radioeins-Hörer*innen mehr als ein Mal untergekommen sein. Sie hat unter anderem mit Amy Winehouse zusammengearbeitet, La BoumFatale oder Hundreds. Vor einem Monat ist ihr fünftes Album "Earthling" erschienen – heute präsentiert sie es uns live im studioeins. Nach dem vor fünf Jahren erschienenen italienisch-sprachigen Album "10", kehrt Missincat nun zum Englischen zurück. Auf "Earthlings" betrachtet sie Erde und Menschen aus der extraterrestrischen Perspektive – die Hoffnungen und Wünsche, die die Erdlinge alle gemeinsam haben sowie die gesellschaftlichen Schwächen und damit einhergehende Hässlichkeit des Menschseins. Den Abschluss der zehn neuen Songs bildet dabei ein wundervolles Cover Radioheads "Karma Police", der den Inhalt des Albums auf’s Beste zusammenfasst: Das Urteil, was gefällt wird, wenn jemand etwas Schlechtes tut – oder etwas, das nicht der Norm entspricht. Angesichts der aktuellen Weltsituation hätte es für ihr neues Album wohl keinen besseren Zeitpunkt geben können.
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Brokof

Die bereits 2007 gegründete Band tourt mit ihrem im März erschienenen Album "Blind Spot On The Bright Side Of Life" aktuell durch’s Land stoppt natürlich auch in ihrer Heimat Berlin. Am Samstag ist die Folkrock-Band zu Gast in der taz Kantine – heute schon im studioeins! Nachdem es länger still blieb um die Berliner Formation aus Fabian Brokof, Arne Bergner, Rocco Weise und Puya Shoary, fand die Band 2022 wieder zusammen und teilte direkt die eine neue Single ("Share") im Nachwirken der vorangegangenen Pandemiemonate. Mit Album "Blind Spot On The Bright Side Of Life" ist das fünfte Album erschienen. Eine Sammlung aus zwölf Songs, die den Folk-Sound der Band besonders hervorbringen -- und eine Dynamik freisetzen, die vielleicht sogar jetzt, im Herbst, noch viel passender erscheint als im Frühjahr: Wenn sich die Bäume langsam färben, man mit Mütze und Schal die letzten Sonnenstrahlen genießt und zu Wochenendausflügen in den Wald aufbricht, um Pilze und Kastanien zu sammeln; und sich schließlich Abends mit Freunden an die Theke setzt und die neuesten Geschichten auspackt.
Batila © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Batila & The DreamBus

Aufgewachsen zwischen Berlin und London bringt Batila seine kongolesisch-inspirierten Rhythmen heute Abend ins studioeins! Batila – der Name bedeutet so viel wie "derjenige, der beschützt, zusammenhält und bewahrt". Geerbt hat er ihn von seinem Großvater und versucht seinem Ruf gerecht zu werden. Batila selbst benutzt beim Sprechen über seine Musik das Wort "soulphisticated" und auch wenn er sich meist in einer Mischung aus R&B, Soul, Jazz bewegt würde er sich nicht auf ein Genre festlegen. Schon mit 10 hat der Sohn kongolesisch-angolanischer Eltern Gedichte geschrieben und angefangen sich mit den Urban Sounds Kongos zu beschäftigen. Heute singt er in seiner eigenen Musik von Voodoo-Praktiken, Liebe und dem Kreislauf des Lebens auf Englisch, Französisch sowie auf Lingala, und das meist zu elektrischen und akustischen Gitarren und einem sanften Rhythmus des Schlagzeugs. Bald erscheint die neue Single von Batila "Ya Anze" zudem hat er gemeinsam mit seiner Band The Dream Bus im August die Café Chocolat-Sessions im Berliner Schokoladen gestartet, deren nächste Termine im November und Dezember anstehen!
Jassin © zeitfang
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Jassin

"Jassin Awadallah reimt sich ziemlich gut auf Balla, Balla". Auf seiner aktuellen EP "Kinder können fies sein" singt der junge Musiker aus Lutherstadt Wittenberg über Diskriminierungserfahrungen und gesellschaftliche Verirrung. Jassin scheint einen Nerv zu treffen. Obwohl er gerade mal zwei Songs veröffentlicht hatte, schossen die Follower-Zahlen in die Höhe. Seine Themen sind die eines jungen Erwachsenen: Coming-of-Age Stories aus der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt mit Migrationshintergrund, sie sich letztlich eher auf Freundschaft und soziale Gemeinsamkeiten konzentrieren als auf Unterschiede. Im August ist seine Debüt-EP erschienen, gerade ist seine Tour gestartet – und die startete ziemlich besonders, nämlich als Solitour in Bautzen, Rosswein, Chemnitz und Zwiesel. "Ich möchte alternative Strukturen dort unterstützen, wo sie in der Minderheit sind. Entweder spiele ich umsonst, spende die Gage an exit deutschland oder der Eintritt geht komplett an die Venue. Lasst uns gemeinsam groß werden!" Nach der eigenen Tour ist Jassin nun erstmal mit Rapper Apsilon unterwegs – unter anderem im November in der Columbiahalle.
Michi Beck (Die Fantastischen Vier) im Studio © radioeins/Chris Melzer
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Michi Beck (Die Fantastischen Vier)

Longplayer 4ever! Auf ihrer neuen Platte feiern sich die Fantastischen Vier als solche und nennen auch das fast 54 Minuten lange Werk genau so: "Long Player". In den Texten denken sie über das Ende oder Aufhören nach, besinnen sich auf das gemeinsam Sein, und hinterfragen, was eigentlich heutzutage noch von Dauer sein kann. Michi Beck kommt zur Bestandsaufnahme bei radioeins vorbei. Vor 35 Jahren fing es an, in Stuggi, mit den vier Jungs, die ihren ersten Auftritt auf Europaletten hinlegten und so Hip Hop auf Deutsch in die Gesellschaft eingeführt haben. Dass Erfolg allerdings so lang anhalten kann, hätten sich vielleicht auch die Fantas damals nicht unbedingt träumen lassen. Diskussionen um’s Alter seien mittlerweile hinfällig. Die "Pop-Dinosaurier" könne nun nur noch etwas ganz Großes ausschalten – laut Smudo ist "jetzt komplett Veteranenstatus angesagt". Während einige der Songs, wie "44 Tausend", die Legende und den Erfolg ihrer Reise aufleben lassen sowie den Moment feiern ("Gesundheitszustand jetzt egal – wenn’s dumm läuft halt zum letzten Mal"), sind zudem überall Überlegungen eines potentiellen Endes auf "Long Player" verteilt. Zweifel am hedonistischen Leben vs. YOLO? Die Fantas revolutionieren auf ihrer elften Platte kein Genre oder erfinden die LP neu, dafür treffen die Lyrics ins Schwarze unserer Zeit und dürften auch nicht nur die Ü40-jährigen bewegen.
Friedrich Liechtenstein © radioeins/Chris Melzer
radioeins/Chris Melzer

Friedrich Liechtenstein

Er singt von royaler Doofheit oder Tomatenliebe: Entertainment-Phänomen Friedrich Liechtenstein. Mit einer Biografie aus Beschäftigungen wie Koch, Puppenspieler oder Regisseur hat er sich letztlich vor allem einen Platz als Musiker erarbeitet, der das Experiment liebt und spätestens seit dem Song "Supergeil" im ganzen Land bekannt ist. Friedrich Liechtenstein, revolutionierte geradezu die deutsche Werbung, ist aber natürlich viel mehr als nur der "Supergeil"-Edeka-Typ aus dem Jahr 2014. Der Berliner Allround-Künstler schwebt immer irgendwo zwischen schrägem Pop, Kunst und Gesellschaftskritik mit eigenwilligen Auftritten und extravaganten Videos.

STONE © Claudia Legge
Claudia Legge

STONE

Liverpool – again! Fin Power, Elliot Gill, Alex Smith und Sarah Surridge haben sich vor knapp zehn Jahren als STONE zusammengefunden und bringen neuen britischen Punk-Rock von der irischen See über die Nordsee nach Berlin. "Wir werden es schaffen, vertrau mir, wir setzen alles auf eine Karte und wir werden nicht scheitern", soll Fin Power zu Elliot Gill bei Bandgründung gesagt haben. Zwei erfolgreiche EPs und diverse Live-Shows später, haben sie in diesem Jahr ihr Debüt-Album "Fear Life For A Lifetime" veröffentlicht. Darauf widmen sie sich der britischen Jugendkultur, reflektieren eigene Erfahrungen sind aber auch inspiriert von ihren "anderen" Jobs – der Arbeit als Sozialarbeiter, Lehrer oder in lokalen Jugendclubs. Mit Vorbildern wie The Clash oder Arctic Monkeys, feiert STONE Indie-Rock und Post-Punk mit geradezu ungezähmter, jugendlicher Energie, die sich der heutigen Suche nach Identität in der Komplexität der Welt widmet.
NEØV © Cat Gundry Beck
Cat Gundry Beck

NEØV

Indie-Pop aus Finnland im studioeins! Gerade erschienen ist das neue Album "Soft Atlas" der Band NEØV, hinter welcher die Brüder Anssi und Samuli Neuvonen stecken. "Die Welt braucht mehr Blumen!" sagte Anssi Neuvonen selbst im Vorfeld über den Inhalt des neuen Albums, aus dem NEØV heute Abend Teile im studioeins präsentieren werden, bevor sie im Herbst auf Deutschland-Tournee gehen werden. Vielleicht brauche die Welt aber auch "eine neue Art von Atlas", fügte er damals noch hinzu, und meint damit "eine Sammlung von weichen oder sogar unsichtbaren Karten oder eine Erdkugel, die uns helfen könnte, uns vorzustellen, wie wir in Frieden zusammenleben und uns gegenseitig mehr schätzen können. Das Album reflektiert die Welt um uns herum inmitten dieser harten Zeiten, die wir alle durchgemacht haben." Ein schöner Gedanke, den Anssi mit seinem Bruder Samuli in insgesamt neun Songs ausformuliert hat, und von denen einer sogar dem Berliner Stadtteil Friedrichshain gewidmet ist. Inspiriert von ihrer Heimat – der finnischen Seenlandschaft rund um die Stadt Juankoski – aber vorrangig von isländischen Künstlern wie Sigur Rós, die die Brüder insbesondere während der Pandemie immer wieder aus ihrem Plattenregal zogen, haben sie sich entschieden auch das Album im Norden aufzunehmen, auf Island gemeinsam mit Produzent Birgir Jón Birgisson. Heute bringen NEØV so ein Stück Norden ins studioeins.
Anchoress © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Anchoress

Einmal auf der Bühne, performen Anchoress geradezu Hypnose! Sie trommeln sich ins Gehör und ziehen die Zuhörenden in ihren musikalischen Sog, der etwas Zeremonielles – nicht zuletzt durch die Stimme von Anna Lucia Nissen erhält. Drama und Experiment. Vielleicht lässt sich die Beschreibung von Anchoress’ Auftritten und Musik bereits auf diese zwei Begriffe reduzieren, dessen Bild sich aber durchaus und gerne weiter füllen läßt. Konkretere Ausdrücke wie dröhnend-düstere Klänge oder liturgisch-anmutender Gesang rekurieren gleichzeitig auf den Namen der Band, die aus Alexander Rathbone, Tobias Textor und Anna Lucia Nissen besteht. "Anchoress" ist die englische und weibliche Form des Anachoreten, also jemandem, der sich aus religiösen Gründen weltlicher Gesellschaft und Leben entzieht. Denn, wenn auch nicht dauerhaft, aber zumindest temporär kann die Musik von Anchoress als eben solch ein Rückzug verstanden werden. Gegründet hat sich die Band 2020 und ist prompt im Program "Amplify Berlin" der Initative Acud Macht Neu gelandet, mit Jan Brauer (Brandt Brauer Frick) als ihrem Mentor. Nach ihrer Debüt-EP vor etwa vier Jahren steht Ende dieses Jahres nun endlich das erste Album von Anchoress an!
Christiane Falk zusammen mit Cheap Wedding © radioeins/Daniela Wilke
radioeins/Daniela Wilke

Cheap Wedding

Begonnen hat Cheap Wedding als klassische Pianistin. Darüber hinaus hat die Berliner Künstlerin Erfahrungen als Bookerin und in mehreren Bands gesammelt – und parallel ihre eigenen Tracks produziert. Was sich mehr oder weniger jahrelang unbemerkt im Hintergrund abgespielt hat, rückt Cheap Wedding nun endlich in den Vordergrund! Mit ihrem Set beim diesjährigen Pop-Kultur Festival hat Cheap Wedding einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen! Mit gerade mal drei veröffentlichten Songs teilt Ann Weller nun ihre ganz persönliche Liebe zu Trip Hop und 80er Jahre Pop genauso wie zu Vorbildern wie James Blake, Leonard Cohen, Tirzah oder FKA Twigs, die sie in ihren eigenen Sound integriert. Mit Cheap Wedding hat Weller somit eine neue musikalische Identität kreiert, die Platz für das Intime ihrer Musik macht.
Michèl von Wussow © Nicolai Ditsch
Nicolai Ditsch

Michèl von Wussow

TraumB folgt auf TraumA. Michèl von Wussow singt auf seinem gerade erschienenen, zweiten Album mit dem Titel "Traum B" von der Bewältigung der eigenen Vergangenheit, in der er selbst "viel Müll" erlebt habe. Die Texte seiner Popsongs drehen sich um Utopien und Hoffnung; in Zeilen wie "wir haben immer noch Traum B" will von Wussow das Positive hervorheben. Seelensplitter loswerden, sich Freimachen von Erwartungshaltungen – darum geht es Michèl von Wussow auf "Traum B". In 15 Songs lässt der 29-Jährige den eigenen Druck ab und thematisiert unter anderem sein eigenes Kindheitstrauma: "Ich kann und möchte über dieses Kindheitstrauma noch nicht sprechen, und wusste auch lange nicht, ob ich solche Songs wirklich veröffentlichen kann. Aber ich habe gemerkt, dass sie der erste Schritt zur Heilung. Mir hat der Gedanke geholfen, dass dieser Seelensplitter nur ein ganz kleiner Teil von mir ist. Die anderen 99 Prozent sind ganz und intakt, und das ist das eigentliche Wunder." Neben dem ganz Persönlichen teilt Michèl von Wussow in die Sorgen seiner Generation in anderen Songs; widmet sich wiederkehrenden Generationenkonflikten oder dem Klimawandel. Einen kleinen Teil dieser musikalischen Geschichten präsentiert er uns heute im studioeins, bevor im Oktober seine aktuelle Tour beginnt.
Raketenumschau
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Raketenumschau

Als Newcomer direkt auf die radioeins-Playlist! Das hat die Band Raketenumschau mit ihrem Song "Kreativität" geschafft. Bevor Leon Frei, Quirin Schacherl, Jonathan Petersen und Paul Sternagel heute Abend im Badehaus auf der Bühne stehen, lernen wir die Newcomer aus München im Interview genauer kennen.
skuth © Universal Music
Universal Music

skuth

Zum Spaß dreht skuth ein TikTok-Video, in dem er Paula Hartmann besingt, sie solle ihn bitte zu ihrer ausverkauften Show in Köln einladen. Das Video geht viral, für skuth ein Zeichen, endlich mit der eigenen Musik anzufangen. Und: skuth darf tatsächlich zu dem Konzert kommen. Nur ein Jahr später steht er auf der gleichen Bühne als Support-Act von Dilla. Als Niklas Skutta alias skuth beginnt, eigene Musik zu produzieren, ist er gerade mal elf Jahre alt. Nach der Schule gelingt es ihm einen Studienplatz an der Herman Brood Academie in Amsterdam zu ergattern – genau wie sein Vorbild Martin Garrix. 2022 schließt skuth als Jahrgangsbester ab. Zurück in Köln produziert er erstmal für andere Musiker. Doch elektronische Musik reicht ihm irgendwann nicht mehr aus, um sich selbst auszudrücken. Skuth entdeckt in der Zeit deutschen Indie-Pop von Jeremias, Zartmann und Co. für sich und reiht sich mit seinen eigenen Songs bald ein. Zuletzt ist seine Single "Nordpol" erschienen, Mitte Oktober kommt seine erste EP raus.
Mike Rauss © Pressebild
Pressebild

Mike Rauss

Falafel Pop – so nennt Mike Rauss scherzhaft seine eigene Musik. Der in Israel geborene Musiker mixt israelischer Folklore mit arabischer Musik. Dazu kommen Elemente aus Jazz, Funk und Afrobeat. Mit seiner neuen Single "Low Budget Dream" hat Mike Rauss einen atmosphärischen und eingängigen Song geschaffen, der die Stimmung des Sommers einfängt. Durch mehrere Umzüge in der Kindheit wächst Mike Rauss in vielen unterschiedlichen Kulturen auf, die auch die eigene Musik beeinflussen. Er macht Station in England und landet schließlich in Deutschland. In Köln studiert er Jazzgitarre, die Improvisation ist dabei ein wichtiger Bestand seiner Ausbildung und bis heute Teil seiner Live-Performances. Für seine Songs nutzt Mike Rauss seine Gitarre, eine Loopstation und die eigene Stimme. Seit ein paar Jahren bildet er zusammen mit seiner Schwester Kim das Duo KAYAM. Kim singt und spielt keltische Harfe, Mike begleitet sie auf der Gitarre, singt und beatboxt dazu.
Spilif © unserallereins
unserallereins

Spilif

HipHop ist für Spilif kein Genre, sondern eine Lebenseinstellung. Trotzdem grenzt sich die Tiroler Rapperin von dem Mainstream ab: mit ihrer leicht kratzigen Stimme rappt sie nicht über Autos, Designerklamotten und Drogen, sondern über Themen wie das Älterwerden und Freundschaft. Diese Woche ist sie beim Reeperbahnfestival zu Gast, vorher kommt sie im studioeins vorbei. Spilif heißt eigentlich Bettina Filips und kommt aus Innsbruck. Bereits im Deutschunterricht entwickelt sich ihre Liebe zum gesprochenen und geschriebenen Wort. Seit über zehn Jahren schreibt sie eigene Texte, die sie seit ein paar Jahren auch live als Rapperin performt. 2020 hat sie ihre erste eigene EP rausgebracht, im letzten Jahr ist das Album "irgendetwas das du liebst" erschienen. Gemeinsam mit ihrem DJ und Beatproduzenten Rudi Montaire hat sie bereits über 100 Shows gespielt. Ihre philosophischen, gesellschafts- und selbstkritischen Texte rappt Spilif meist zu einer Soundmischung aus Boom Bap, Indie und Jazz. Der Spaß an Sprache steckt übrigens auch in ihrem Künstlernamen, Spilif ist nämlich ihr Nachname rückwärts geschrieben.
Aka Kelzz © MONA
MONA

Aka Kelzz

Als Aka Kelzz vor einigen Jahren nach Berlin gezogen ist, war schnell klar: Die Soul- und RnB-Szene hier ist zwar überschaubar, aber voller unglaublicher und talentierter Menschen. Das hat Aka Kelzz uns das letzte Mal im Interview verraten. Jetzt kehrt die Sänger*in zurück ins studioeins und bringt einige neue Songs mit. Aka Kelzz ist in Großbritannien aufgewachsen und stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Doch immer wieder bekommt Aka zu hören, dass Singen nicht die eigene Stärke sei. Das bleibt hängen, die Musik wird erstmal hintenangestellt. Erst mit einem spontanen Umzug nach Berlin kommt durch die richtigen Bekanntschaften die Freude an der Musik wieder. Akas moderner, teils sehr gefühlvoller Soul handelt unter anderem von Themen wie Mental Health oder Traumabewältigung. Inspiration für die eigene Musik sind dabei Sängerinnen wie Erykah Badu oder Jill Scott. Zuletzt hat Aka Kelzz mit der ghanaischen Musikerin Ria Boss zusammengearbeitet. Dabei ist der Song "Mango" entstanden, eine empowernde RnB Hymne über Selbstliebe.
Friedberg © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Friedberg

Schon im Kindesalter prägen Platten von Alanis Morissette bis Led Zeppelin die junge Anna Wappel. Sie fängt selbst an, Musik zu machen. Unter dem Namen Anna F(riedberg) macht sie lange als Solo-Musikerin Karriere. 2019 hat sie die Band Friedberg gegründet, die Anfang November ihr Debütalbum "Hardcore Workout Queen" rausbringt. Das Quartett lernt sich in London kennen, neben Frontfrau Anna sind noch Laura Williams, Cheryl Pinero und Emily Linden dabei. Der Name Friedberg ist übrigens inspiriert von dem gleichnamigen Ort in der Steiermark, in dem Anna F aufgewachsen ist. Mit der Single "Go Wild" veröffentlichen Friedberg ihren ersten großen Hit – der Song wird Soundtrack für das Videospiel FIFA 2020 und die BBC-Serie "Normal People". Der Sound der Band ist eine Mischung aus Alternative Pop und Rock, getragen von treibenden Beats und der fesselnden Stimme von Anna F. Friedbergs erstes Album "Hardcore Workout Queen" erscheint diesen November. Die Frontsängerin beschreibt es als einen "endlosen Roadtrip ohne Ziel". Eine Kostprobe davon gibt’s heute Abend live im studioeins!
Kid Simius © IMAGO/Zoonar
IMAGO/Zoonar

Kid Simius

"José" – das ist nicht nur der eigentliche Vorname von DJ und Produzent Kid Simius, sondern auch der Titel seines neuen Albums. Er setzt sich darin mit allem auseinander, was er in den letzten Jahren erlebt hat, sowohl musikalisch als auch persönlich. Mit seiner Neuerscheinung geht er Ende Oktober auf Europatour. Schon als Teenager sammelt José Antonio García Soler alias Kid Simius in seiner Heimatstadt Granada erste Erfahrungen als DJ und Live-Act. Im Alter von 22 Jahren bricht Kid Simius sein Psychologiestudium ab und zieht nach Berlin, um seiner Musikkarriere nachzugehen. Seine Entscheidung zahlt sich schnell aus: Noch im selben Jahr wird er Teil von Marterias Crew und unterstützt den Rapper bei seinen Shows. 2010 erscheint Kid Simius‘ erste eigene EP „Who The Fuck is Kid Simius?“. Seitdem wird er immer wieder als Support- und Club-Act gebucht. Seine Musik durchbricht Genregrenzen und verbindet die unterschiedlichsten Stile von Jazz, Disco bis elektronischer Dancemusik. Mittlerweile ist Kid Simius als DJ in Berliner und internationalen Partykreisen unterwegs.
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Siggi

Dorfleben, toxische Männlichkeit oder der Alltag im Pflegeberuf: Das sind die Themen, die Simon Günther alias Siggi in seinen Songs verarbeitet. Der Musiker aus dem kleinen Ort Beierstedt bei Braunschweig kombiniert deutschen Indiepop mit ehrlichen Texten, Rap-Elementen und einer melancholischen Grundstimmung. Bereits als Frontmann der Post-Punk-Band Wolkenkratzer und später unter dem Namen "Siggi The Kid" sammelt Simon Günther schon früh Bühnenerfahrungen. Seit 2023 ist er nur noch als Siggi unterwegs und das alles neben seinem eigentlichen Beruf als Krankenpfleger in der Psychiatrie. Mit seiner ersten EP "blum" gelang ihm letztes Jahr ein erfolgreicher Start. Seine Songs wurden auf zahlreichen Radiosendern und Playlisten gefeatured. Live konnte er bereits als Support für Bands wie Jeremias, Philipp Dittberner und sogar Herbert Grönemeyer überzeugen. Ende August ist seine aktuelle EP "Wovon träumst du eigentlich" erschienen.
Jules Ahoi © Frederike Wetzel
Frederike Wetzel

Jules Ahoi

Einen Monat verbringt Jules Ahoi im Dessauer Meisterhaus des Typografen und Malers László Moholy-Nagy. Morgen erscheint das Produkt dieser künstlerischen Arbeitsphase in Form eines neuen Albums. "MAGNOLIA (The Bauhaus Tapes)", auf denen er unter anderem einen Track (Old Master’s House) dieser Zeit in Sachsen-Anhalt widmet. Das Songwriting zu seinem neuen Album beginnt bereits lange vor seinem Aufenthalt in Dessau, und zwar mit einer Reise nach Norwegen und den Orten, die Jules Ahoi bei dieser Reise eigentlich gar nicht gesehen hat – wie den Ort Ålesund, der dennoch weiterhin eine Sehnsucht für den Kölner Musiker symbolisiert. Er selbst teilt das Album in drei Abschnitte; Erlebnisse und Erfahrungen, die letztlich in Akten zusammenfinden: auf Sehnsucht und Aufbruch folgen das Verweilen und genauere Beobachten sowie letztlich der Ausblick darauf, wie es weitergehen kann. Zusammengehalten werden die neuen Stücke von Jules Ahoi von Aufnahmen verschiedener Geräusche auf dem Bauhaus-Gelände in Dessau, sowie der Musik, die mitunter an die harmonisch, sanften Melodien von José Gonzalez erinnert oder dann an die direkten Lyrics und Stimme von Singer-Songwriter Johnny Flynn.
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Bonsai Kitten

Am Freitag ist das neue Album von Bonsai Kitten erscheinen! "Let It Burn" heißt es und spielt mit den Sound-Images der Rock-Klassiker der 70er und 80er Jahre, erinnert aber zugleich an den Pop-Rock der Nuller Jahre, der alle möglichen Genres – von Metal bis Blues – umschließt. Die Gerüchte um sogenannte "Bonsai Kitten" halten sich nach der Fake-Webseite von Studierenden des MIT in Boston zum Teil bis heute. In den 2000ern hatten die vorgegeben, "Katzen im Glas" zu züchten und zu verkaufen, die dann die Form des jeweiligen Gefäßes angenommen hätten und entsprechend klein blieben; so wie eben die Bonsai-Bäume der japanischen Gartenkunst. Diese Falschmeldung hatte die Berliner Sängerin "Tiger Lilly" Marleen daraufhin zum Namen ihrer Band inspiriert. "Let It Burn" ist das mittlerweile sechste Album der Band, deren Reise mit einer Debüt-EP 2007 begann, die nur in Japan veröffentlicht wurde, und sechs Coversongs von u.a. Alice Cooper, Trio oder Depeche Mode enthielt. Viel beachtet, beschert das Debüt der Band Auftritte auf diversen Festivals oder die Chance als Support für Mad Dog Cole, und später für The Boss Hoss oder King Kurt, diverse Bühnen zu betreten. Heute spielen sie als Headliner ihre eigenen Konzerte, touren durch Europa – oder sogar mal nach Bangkog!
Jonsjooel
Jonne Heinonen

Jonsjooel

Jonsjooel zelebriert das Sensible und versucht die Zeichen seiner Umgebung aufmerksam wahrzunehmen. So ist unter anderem seine aktuelle Single "Goodbye Ah" entstanden, von der er selbst sagt, sie sei eine Reflexion seines Glaubens an Zeichen. Nach dem im vergangenen Jahr erschienenen Album-Debüt, steht im Oktober eine neue EP des finnischen Musikers an. Während er als Jazz-Schlagzeuger seine Karriere begann, zeigt die neue Single "Goodbye Ah", dass Jonsjooel sich nicht auf ein Instrument reduzieren lässt, und, dass sich auch das Klavier perfekt als Rhythmusinstrument einsetzen lässt. Zudem mischt er zum Jazz Elemente aus Elektro und Folk und macht damit breite Klangspektren auf. Jonsjooel geht's um das Vertrauen auf die eigene Intuition, und darum, liebevoll mit sich selbst und anderen in der Welt umzugehen.
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radioeins

FINK

Fin Greenall alias FINK hat mit "Beauty in Your Wake" kürzlich sein achtes Studioalbum veröffentlicht, das vor allem durch Reduktion auffällt: Stimme und Gitarre – mehr braucht es nicht. Fink schließt damit an vergangene Alben an, und seinen bekanntesten Song "Looking Too Closely". Seit mehr als acht Jahren hat Greenall bereits seine Heimat Cornwall gegen Berlin eingetauscht. Auch hier sind Teile des neuen Albums entstanden, wie zum Beispiel der Song "Follow Me Down". Während der Impuls für das Album maßgeblich mit Berlin verbunden ist, entstand der Großteil von "Beauty in Your Wake" allerdings in England, an der cornischen Riviera; an dem Ort, an dem nach wie vor das Herz von Fink wohnt.
Luca Vasta
Jordann Wood

Luca Vasta

Sonnenaufgang, Stern und Mond – nach "Alba" und "Stella" hat Luca Vasta nun ihr Album "Luna" veröffentlicht; und die Reihe scheint komplett. Ihre Musik hat inhaltlich dabei eher weniger mit Himmelskörpern zu tun. Vielmehr sind es aufbauende Songs, die sich anfühlen, wie der gute Laune Soundtrack zu einem Urlaubstag in Italien. Zwischen Remscheid und Sizilien aufgewachsen, setzt sich die Sängerin schon früh mit der italienischen Pop-Kultur auseinander. Während die ersten Alben teilweise auf Englisch sind, singt Luca Vasta auf "Luna" nun komplett auf Italienisch. Mit ihrem "Spaghetti Pop", wie sie die eigene Musik selbstironisch nennt, ist Vasta zudem komplett unabhängig. Sie hat ihr eigenes Label, "Gelato Records", und zusammen mit Philipp Steinke schreibt und produziert Luca Vasta Songs und Videos komplett selbst.
KAZMS
KAZMS

KAZMS

Alles für die Atmosphäre! Die irische Formation KAZMS bedient sich klassischer Singer-Songwriter-Elemente und untermalt sie mit sphärischen Elektro-Klängen. Eoin Keely, Ciarán Byrne und Seán Ó Casaide, die drei Köpfe hinter Kazms, haben im vergangenen Jahr ihr Debütalbum "Flow" veröffentlicht. Aktuell arbeiten sie zwischen Berlin und Dublin an neuen Stücken. Um sich musikalisch zu definieren und alles aufzusaugen, was geht, ist Songwriter Eoin Keely vor einiger Zeit nach Berlin gezogen. Seitdem funktioniert die Band über eine Distanz von mehr als 1.500 Kilometern, tauscht Musik und Ideen über Mails, Chats und Telefone aus. Begleitet heute also nicht von den anderen Bandmitgliedern, sondern von seiner Akustikgitarre, steht Keely mehr oder weniger solo auf der Bühne im studioeins. Im März ist ein Vorgeschmack auf die neue Musik des Trios erschienen – mit ihrer Single "Troy". Die klingt sphärisch, melancholisch und transportiert eine Singer-Songwriter-Romantik, die an abendliche Waldspaziergänge erinnert.
Veigh Marlow
Paul Pabst

Veigh Marlow

"Why", fragt sich Veigh Malow auf ihrer zweiten EP und hinterfragt dabei das eigene Business, die Musikindustrie. Konkreter geht es ihr darum, wo eigentlich die Wertschätzung für die künstlerische Arbeit bleibt, wenn oftmals weder Bezahlung noch ideele Anerkennung zu stimmen scheinen. Auch wenn es hoffnungslos scheint — ständig verlangt wird, dass Content auf allen möglichen Plattformen publiziert wird und stets neuer Input nachkommen muss, kann sich Veigh Malow offenbar trotzdem keinen anderen Job als den der Musikerin vorstellen. Neben der Frustration über das Metier, in dem sie selbst arbeitet, speisen sich Lyrics und Musik der Hamburgerin aus persönlichen, emotionalen Ereignissen wie dem Verlust der Liebe oder dem Erkennen der eigenen Grenzen und Stärken.
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Christian Grade

Christian, a.k.a. Soulhunter, ist studierter Sozialwissenschaftler. Mit 17 startete er seine Reise als DJ, von House über Electro, bis er sein Zuhause bei Breakbeats fand. Er hatte Residencies in den legendärsten Clubs Berlins, spielte und veröffentlichte auf Ed2000’s Label "Dangerous Drums". Als Christian Grade kehrte er dann zurück zu Melodic House, Tech House und Techno mit Oldschool-Touch. Neben seiner Liebe zur elektronischen Musik ist Christian auch bekennender Aktivist. Seit der ersten Stunde ist er Teil des Zug der Liebe, anfangs nur als Demoteilnehmer, jetzt auch im Beirat. Darüber hinaus organisierte er schon 2023 den "Save The Planet"- Float zur Rave The Planet Parade, und ist auch dieses Jahr bei Rave the Planet Teil der Peace-4-All-Crew. Wichtig ist ihm vor allem das Thema Frieden & andere Werte der Technokultur.
SKUPPIN © Omid Arabbay
Omid Arabbay

Skuppin

80er Jahre Synthies-Pop – in den begibt sich Steven Skuppin. Selbst Ende der 90er Jahre geboren hat er seine Vorbilder in Bands und Künstlern wie Depeche Mode, Edwin Rosen oder Kraftwerk gefunden. Aufgewachsen in Chemnitz verwebt Skuppin in seiner Musik und seinen deutschen Texten die eigene Erfahrungen des Erwachsen-Werdens und Erwachsen-Seins – wie das Gefühl eines Nicht-Dazugehörens. Das klingt manchmal düster und melancholisch, dann allerdings auch wieder treibend, fast optimistisch und hoffnungsvoll.

Nao Yoshioka
Nao Yoshioka

Nao Yoshioka

Früh hat sich Nao Yoshioka ihre Leidenschaft für Musik entdeckt und sich von Legenden wie Stevie Wonder und Aretha Franklin inspirieren lassen. Heute macht die Japanerin, die mittlerweile in New York lebt, selbst Soulmusik, und verbindet darin klassische Soulelemente mit modernem R&B. Seit ihrem Debütalbum 2013 ist Yoshioka zunächst in Japan durchgestartet und landete schnell bei den japanischen Radiosendern auf der Playlist, bevor sie dann zu Festivals in die USA eingeladen wurde und später auch dort in den Charts landete. Auf ihrem vierten Album "Undeniable" (2019) setzt sie sich vor allem mit ihrem Umzug nach New York auseinander, und damit, was es bedeutet resilient mit Lebenssituationen umzugehen und die Hoffnung zu bewahren. Im vergangenen Jahr zog es Nao Yoshioka nun auch verstärkt nach Europa. Sie spielte im Jazz Café in London, im Pariser Jazz-Club New Morning oder im Tivoli Vredenburg in Utrecht. Bevor sie am 09. August im Grechten in Berlin spielt, kommt Nao Yoshioka heute noch im studioeins vorbei und stellt ihre neue Platte "Flow" vor.
Jenobi
Sophia Roßberg

Jenobi

Vor der Pandemie hat Jenny Apelmo Mattsson als Bassistin in verschiedenen Bands Bass gespielt, Musik unterrichtet oder Texte aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt. Parallel arbeitete sie unter ihrem Künstlernamen Jenobi an ihrem Album-Debüt, das 2020 erschienen ist. In diesem Jahr ist Album Nummer zwei mit dem Titel "Irregularity" rausgekommen. Seit mehr als zehn Jahren lebt Jenobi bereits in Deutschland, in Hamburg und ist da gut vernetzt, u. a. mit dem deutschen Indie-Label Grand Hotel Van Cleef, auf dem ihr erstes Album "Patterns" erschien. "Irregularity" ist im Mai bei popup-records rausgekommen und dem eher klassischeren Singer-Songwriter-Pop begleitet von ihrer Akustikgitarre, der auf "Patterns" zu hören ist, hat Jenobi nun elektronische Elemente, zum Teil psychedelischere Gitarren, oder auch ihre Muttersprache Schwedisch hinzugefügt. Vor allem aber kommt "ihr" Hauptinstrument, der Bass, darauf zu Geltung.
Esfand
Saba Moghaddami

Esfand

Der iranische Kalender endet am 20. März und sein Name steht für Bescheidenheit: Esfand. Er endet also mit der Fühlingstagundnachtgleiche und mit dem Nouruz-Fest, was übersetzt so viel heißt wie "Neuer Tag". Inspiriert von Neuanfängen haben sich unter dem Namen Esfand auch der Neuseeländer Patrick Stewart und der iranischer Exilant Rouzbeh Esfandarmaz zusammengetan, der den Monat zudem noch im Namen trägt. Die Beschreibung eines musikalischen Clashs aus persisch-kurdischer Volksmusik und Elektro trifft es zwar, allerdings auch nur so halb. Esfand machen Tracks, die eklektisch sind; Industrial Sounds und Minimal Wave, an manchen Stellen schimmern traditionelle persische Einflüsse durch die Beats und Lyrics, wie zum Beispiel die Texte der iranischen Dichter Daqiqi und Farrukhi Sistani, die im Song "Shawl" von Mohsen Namjoo singt. Esfandarmaz und Stewart leben in Den Haag und sind beide eher klassisch ausgebildete Musiker. Stewart studierte unter anderem am Koninklijk Conservatorium in Den Haag und Esfandarmaz schloss sein Bachelor im Bereich klassische Klarinette ab. Im Juni ist ihr gemeinsames Debütalbum "Piltan" erschienen.
KALKYL © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

KALKYL

Dass Schnapsideen manchmal die besten sind, zeigt sich mal wieder am Beispiel von KALK¥L. Tom Woschitz und Phil Soddemann finden in einer Bar zusammen und probieren das gemeinsame Musikmachen einfach mal aus. Nach erfolgreicher Debüt-EP vor zwei Jahren, steht nun eine neue an – in Kollaboration mit der französischen Künstlerin Ingrid Laventure. Fuzzy – unscharf. Auf diese Art und Weise wabern die Gitarren von KALK¥L durch den Raum; und die Liebe für diese teilt die Band mit der Straßburger Musikerin Ingrid Laventure. Die drei haben sich auf einem französischen Festival getroffen und angefreundet. Seither haben sie zudem an gemeinsamer Musik gearbeitet und präsentieren nun das Produkt (zumindest einen Teil daraus) im studioeins, bevor Ende des Monats die komplette EP "Only Way to Catch Me" erscheint.
Saguru © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Saguru

"Das Licht, der Herbst, die Tiefe." Die eigene Beschreibung von Saguru scheint nicht gerade zum Sommer zu passen. Tatsächlich singt er auch von Schneestürmen in schwarz-weiß, aber vor allem von der Liebe, und die richtet sich nun mal nicht nach Jahreszeiten. Mit leicht melancholischem Ton sind also auch Sagurus vertonte Emotionen universell und das ganze Jahr über passend. Saguru, das ist Chris Rappel aus München, beeinflusst von Vorbildern wie Alex Turner oder Bon Iver. Seine nächsteEP steht bereits in den Startlöchern und von dieser hat er gerade den zweiten Song veröffentlicht. Untermalt von einem elektronisch-sanften Mix aus weichen, geradezu verschwindenden Gitarren und verzerrten gedämpften Synthesizern, geht es in "True Love" um das Privileg der wahren Liebe; bei der man schnell alles andere um sich vergessen kann – wie den aktuellen Monat.
Milliarden © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Milliarden

Während der Pandemie hat sich die Band Milliarden einfach mal den kleinsten Club der Welt gebaut – in einen Bulli und ist damit durch die Welt gefahren und hat für die Leute weiterhin Musik gemacht. Jetzt steht wieder einmal eine richtige Tour an sowie ein neues Album! "LOTTO" heißt das neue Album von Milliarden und gerade ist die erste Single "Das erste Mal" daraus erschienen, in der Ben Hartmann und Johannes Aue die Idee verbreiten, Alltagssituationen so zu betrachten, als würden sie zum ersten Mal stattfinden. Das scheint zunächst keine großartige Erfindung, Milliarden zeigen aber erneut – auf kluge und durchdachte Weise – wie sehr es ihnen gelingt, kleinen Momenten die nötige Wertschätzung und Perspektive zuzuweisen. Gewissermaßen ist es eine Kampfansage an die Abgestumpftheit des Lebens, der man vor allem mit Neugier begegnen kann, und zum großen Ober-Thema des neuen Albums führt: Der Titel "LOTTO", so formuliert es die Band, beschreibe eine Sehnsucht nach dem Ungewissen. Die Analogie zum Glücksspiel verdeutlicht die Hoffnung auf etwas Großes, bei ungewissem Ausgang. Denn wie auch schon Forrest Gump wusste: im Leben weiß man nie, was man letztlich bekommen wird.
Hamish Hawk
Michaela Simpson

Hamish Hawk

Weniger künstlich, dafür persönlicher soll das neue, im August erscheinende Album des Schotten Hamish Hawk sein, und aus dem er heute schon einige Lieder im studioeins präsentieren wird. Mit trockenem Humor und Selbstironie beleuchtet Hawk darauf mit dunkler Stimme männliches Begehren in allen Bereichen: dem Job, der Liebe oder der Freundschaft. "Dieses Album ist anders," erklärt Hamish Hawk, wenn er über "A Firmer Hand" spricht, und meint damit vor allem die Lyrics. Es geht um Macht und stereotype männliche Eigenschaften, wenn Hawk zum Beispiel davon singt, dass Männer sich dadurch auszeichnen, Standhaftigkeit in allen Situationen zu beweisen, oder es geradezu stolz ausnutzen bedient zu werden. Harmonien und Melodien wechseln allerdings zwischen sehr ernsthaften betonten Liedzeilen und Strukturen, die mitunter an Adam Greens Anti-Folk erinnern. Es zeigt sich: neben dem Überlegenen schwingt im Unterton immer die Unsicherheit mit, und in so manch einer Songpause wartet man nur auf Nancy Sinatras ikonisches "Bang, Bang – I shot you down".
Royel Otis © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Royel Otis

Gerade erst haben Royel Otis ihre Liebe zu den Cranberries mit einer Cover-Version von "Linger" vertont, da kommt auch schon eine neue Single, die es direkt auf die radioeins-Playlist geschafft hat: "Nack Nostalgia" – und die sie heute auch noch direkt live im studioeins präsentieren könnten. In ihrer Heimat Australien ist die Band – bestehend aus Royel Maddell und Otis Pavlovic – schon vor der Veröffentlichung ihres ersten Albums als Breakthrough Artist beim Preis der Australian Recording Industry Association (ARIA) nominiert worden. In den USA sind sie derzeit eine der meist-gespielten Bands in den – für neue und alternative Musik geschätzten – College-Radios. Zudem tourten die beiden nicht nur über diverse Festivals Europas und in Nordamerika und spielten eine schnell ausverkaufte Tour, Royel Otis’ im Mai erschienenes Debüt "Pratts & Pain" stieg direkt mal auf Platz 1 der australischen Album Charts ein. Zeit sich von Royel Otis live überzeugen zu lassen!
King Josephine
Nadja Krüger

King Josephine

Von Amsterdam ging es für Joey Steffens nach Berlin, wo sie sich etwa sieben Jahre Zeit gelassen hat, um ihr Debüt vorzubereiten: Eine EP, die im Herbst rauskommt, und von der bereits eine Single ihre musikalische Klasse belegt. Klassischer Klavierunterricht, eine Liebe zu Blues, Soul, R&B und Hip-Hop, ein Streifzug durch die Amsterdamer Djam-Schule für Jazz. King Josephine hat gemeinsam mit Drummer Giancarlo Mura Songs entwickelt, die ihren musikalischen Werdegang verkörpern - und ihren persönlichen Zugang zum Songwriting; die Stücke erzählen von ihren eigenen Erfahrungen, von dem, was es bedeutet, andere tatsächlich zu ‘kennen’; es geht um Verlust und Entfremdung, aber wie in der Popmusik meist üblich, auch darum die positiven Seiten hervorzuheben. Die Stücke sind daher trotz mitunter tragischer Texte beschwingt und ‘pushy’. Einfach ein guter Start um die Woche zu beginnen.
Abeneko
Isack Abeneko

Abeneko & The Positive Mind

Ost-Afrikanische-Singeli-Beats, Funk und Bongo Flava – das bezeichnet der tansanische Musiker Abeneko als "Bongo Fusion". Gemeinsam mit der fünfköpfigen Band The Positive Mind ist Abeneko nun auf Europa Tournee, und heute auf der Bühne im studioeins. Singeli – das ist ein extrem schneller Musikstil, der sich vor allem in der tansanischen Stadt Dar es Salaam entwickelt hat. Und so wie die Musik stammt auch Isack Abeneko aus Dar es Salaam – der er zudem einen eigenen Song auf seinem 2020 erschienenen Album "Ukweli" (dt. Wahrheit) gewidmet hat. Abeneko mischt traditionelle Musik aus seiner Heimat Tansania mit Hip-Hop, R&B, Reggae, oder Afrobeat und bringt diese in energiegeladenen Performances auf die Bühne. Zum Beispiel heute – im studioeins.
Marianne Rosenberg © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Marianne Rosenberg

Mit 14 wird sie entdeckt und landet kurz darauf mit "Mr. Paul McCartney" direkt in den Charts. Der Beginn einer großen Karriere als Schlager- und Chansonsängerin. Die Hits der 70er können auch heute noch die meisten sofort mitsingen. Inzwischen hat die Berlinerin ihr 22. Album veröffentlicht. "Bunter Planet" heißt es und in den Texten wird – natürlich - die Liebe und Vielfalt gefeiert. Und wir wollen heute Abend Marianne Rosenberg feiern, denn sie ist heute zu Gast im studioeins.
Zoot Woman © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Zoot Woman

Elektro und Pop: Seit dem gefeierten Debütalbum "Living in a Magazine" 2001 hat Zoot Woman bis heute sechs weitere rausgebracht – zuletzt vor einem Monat die LP "Maxidrama". Mit Synthies, inspiriert von einer Zukunftsvision der 80er und New Wave, hat die Band Ende der 90er Jahre einen Mix generiert, der zwar an Vorbilder wie Daft Punk oder Justice erinnert, allerdings um weitere, poppigere Elemente erweitert. Das Brüder-Duo Adam und John Blake, das in den Anfängen als Trio mit Produzent Stuart Price richtig durchgestartet ist, produziert nach wie vor strukturierte Songs, mit Dance-Elementen und leicht melancholischem Gesang, in welchem sich John Blake Themen wie Liebe, Verlust oder persönlichen Reflexionen widmet. Das neue Album "Maxidrama" beschreibt Zoot Woman selbst besonders originell und innovativ. Begleitet von Drum Machines und Synthies schildern die Lyrics das Drama des Lebens, und welchen Einfluss wir selbst auf die Beziehungen darin haben. Bevor Zoot Woman im Oktober auf Tour geht, schauen sie schon mit den neuen Tracks bei uns – im studioeins vorbei!
Linda Finny © Lucia Jost
Lucia Jost

Linda Finny

Inspiriert von diversen Genres und Jahrzehnten hat Linda Finny ihren eigenen Sound irgendwo zwischen Punk, Ambient und Pop gefunden. Dabei blickt sie zu Vorbildern wie Brian Eno, Lana del Rey oder Portishead auf. Nun erscheint ihre erste Single, die sie heute den Zuhörenden im studioeins präsentiert. In ihren Texten setzt sich die junge Musikerin bereits intensiv mit Themen wie Identitätsbildung, Verlust oder auch Entfremdungen auseinander und wurde für ihren "mitreißenden und vorantreibenden Sound" vom Musicboard Berlin gefördert. Was Linda Finny nach eigener Aussage nicht sein will: affektiert oder gar perfekt. Vielmehr gehe es ihr darum, emotionale Untiefen genauer zu erforschen und diese dann offen und ehrlich durch ihre Musik zu kommunizieren. Gerade ist ihre erste Single "Save Your Drama" erschienen, die zweite folgt bereits in vier Wochen. Wir freuen uns, dass die Berlinerin mit ihrer neuen Musik direkt im studioeins vorbeikommt!
Podcast Musik-Interviews
radioeins

Philippa Kinsky

In der Band ihrer Familie spielt Philippa Kinsky Bass seit sie elf Jahre alt ist. Jetzt ist sie selbst Anfang zwanzig und hat ihre ersten Singles – ohne ihre Familie – veröffentlicht. Kinsky reflektiert in ihrer Musik vergangene und künftige Lebensabschnitte, und sucht nach gültigen Lebensweisheiten. Begleitet wird ihre Stimme dabei meist von einer sanft angeschlagenen oder gezupften Gitarre; in den vielen gefühlvollen Balladen gibt das Schlagzeug einen steten Rhythmus vor, der sich hin und wieder dramatisch – gemeinsam mit dem Bass – verstärkt und somit Textpassagen betont, die zum Beispiel innere Konflikte und Unsicherheiten, die eigene Identität, wie auch den Umgang mit der Welt in Form von Social Media verhandeln. Aufgewachsen in Österreich, studiert Philippa Kinsky an der Popakademie Baden-Württemberg, an der unter anderen auch Mine, Wallis Bird oder Konstantin Gropper (Get Well Soon) waren. Ende Juli erscheint nun die neue EP von Philippa Kinsky mit dem Titel "smalltown stories", deren Sound immer wieder mit Worten wie "ungekünstelt" oder "DIY" in Verbindung gebracht wird, und von dem wir uns heute im studioeins live überzeugen können.
Dino Paris & der Chor der Finsternis © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Dino Paris & der Chor der Finsternis

Wie benennt man den Horror unserer Gesellschaft in einem Wort? "Geisterbahn". Zumindest ist es das, welches sich Dino Paris ausgesucht hat; und dem er gleich ein ganzes Album widmet. Darauf geht es um allerlei Gruseliges: Fleisch essen im Zoo, esoterische Nazis oder Turbokapitalismus. Gemeinsam mit seiner Band, dem Chor der Finsternis, klingt diese Dystopie allerdings weniger schaurig, dafür nach einem locker-leicht plätschernden Elektro-Pop, der die Ironie der Texte unterstreicht. Dino Paris & der Chor der Finsternis ist das Projekt des Berliners Jan Preißler, der schon mit der ersten Platte "Alles wird ganz schlimm" den drohenden Weltuntergang zum Thema seiner Musik gemacht hat. Die 13 Songs, produziert von Hannes Gwisdek (aka Shaban von Käpt‘n Peng & die Tentakel von Delphi), besitzen den nötigen Witz und Sarkasmus, um manch dramatische Entwicklung mit Distanz zu betrachten. Preißler liefert uns mit seinem Humor und dem neuen Album "Geisterbahn" also ein Umgangstool, um unserem aktuell immer komplexer werdenden Alltag zu begegnen.
"A Human Home" von Lucy Kruger & The Lost Boys © Unique
Unique

Lucy Kruger & The Lost Boys

Betrachtet man die Diskografie von Lucy Kruger, sieht man den beeindruckenden Output, den die in Südafrika geborene Musikerin in rund zehn Jahren ihrer Karriere bereits geschaffen hat. Im Mai dieses Jahres ist mit "A Human Home" ihr mittlerweile sechstes Album erschienen. 2018 hat sich Lucy Kruger entschieden nach Berlin umzuziehen und ist hier direkt vom Label Unique Records unter Vertrag genommen worden. Festivals und Touren folgten, erst in Berlin und Deutschland, dann in ganz Europa. Unter der Bezeichnung Art Pop lässt sich vielleicht am besten zusammenfassen, was den Klang von Lucy Kruger & The Lost Boys – ihrer Band bestehend aus Liú Mottes, Andreas Miranda, Martin Perett, Gidon Carmel und Jean-Louise Parker – ausmacht. Kruger experimentiert mit ihrer Stimme – einer Mischung aus Gesang und gesprochener Erzählung – genau wie elektrischen und akustischen Sounds, die zu einer Art modernen Folk Noirs verschwimmen.
"The Cycle" von Laura Carbone (Albumcover) © Unique Records / Schubert Music (Rough Trade)
Unique Records/Schubert Music (Rough Trade)

Laura Carbone

Laura Carbone hat BWL studiert – sich dann aber voll und ganz der Musik hingegeben. Die deutsch-italienische Musikerin begann als Sängerin der Band "Deine Jugend" mit Elektropop – solo hat sie nun bereits ihr viertes Album veröffentlicht. Produziert hat "The Cycle" Collin Dupuis, der bereits mit St. Vincent, den Black Keys oder auch Lana Del Rey zusammengearbeitet hat. Carbone bewegt sich mittlerweile mit ihrer E-Gitarre und in einer gewissen Psych-Rock-Tradition sicher über die Bühnen der Welt. Mit The Jesus and the Mary Chain war sie in Deutschland unterwegs, spielte bei der Canadian Music Week, beim Lollapalooza Berlin oder beim South by Southwest in Texas. Heute besucht Laura Carbone uns im studioeins!
Moglii
Pressefoto

Moglii

Wer beim Pseudonym unseres heutigen studioeins-Gastes an eines der berühmtesten Findelkinder der Filmgeschichte denkt, und vielleicht sogar den Impuls verspürt, es demnächst mal mit Gemütlichkeit zu probieren, der liegt vermutlich nicht ganz falsch: Beschreibt sich der studierte Jazzpianist aus Köln, der mit bürgerlichem Namen Simon Ebener-Holscher heißt und obendrein eine Vorliebe für das "doppelte i" zu hegen scheint, doch selbst als "producer, siinger, part of nature". Wie sein Beinahe-Namensvetter aus dem Reich des Zeichentrick (beziehungsweise der Fantasie des Rudyard Kipling) begibt sich auch Moglii für seine Musik staunend auf Erkundungstour durch die Natur, sammelt in Field Recordings die Geräusche ihrer Bewohner und verwebt sie mit den Klängen analoger Synthesizer, akustischer Instrumente und warmen Beats. Verfeinert durch seelenvolle Stimmen und Vocal-Samples bringt er schließlich im Ergebnis scheinbar Unvereinbares zusammen und erschafft einen ganz eigenen "Organic Electronic"-Sound, der die Biodiversität klanglich zelebriert. Nach zwei EPs 2016 bzw. 2017 veröffentlichte er in diesem Jahr sein Debütalbum "Aniimals", über das er heute zunächst im Interview Auskunft gibt, ehe er dann den ein oder anderen Track daraus live auf die kleine Bühne im studioeins bringt.
28 sounds to escape © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

28 sounds to escape

"Steinzeit meets Instagram" – unter anderem so fasst der Schauspieler, Maler und eben auch Musiker Felix Lüke den Ansatz seines Projekts 28 sounds to escape zusammen. Viereinhalb Jahre nach dem Debütalbum "There Starts The Thunder" hat er kürzlich den Zweitling "Absolute Latitude" veröffentlicht und stellt diesen heute im studioeins vor. Hinter dem Cover, das ein einsames Toilettenhäuschen in der Einöde ziert, versammelt der Berliner elf entspannt-schrullige Pop-Songs, verfeinert durch Streicher, Bläser, Harfe und so manches mehr, die mal ein wenig melancholisch-verträumt an "Sunny Days On The Hill" zurückdenken, mal dazu einladen, einen Nachtwächter bei seinem Rundgang durchs geschlossene Museum zu begleiten ("Nightshift") – zum Beispiel. Verbindendes Element sind Lükes poetisch-pointierte Texte, zu deren Umsetzung er sich eine illustre Musiker:innnenschar ins Studio geladen hat. Obendrein schuf er eine zehn Meter lange Aquarellmalerei, die nun im Booklet des Albums zu bewundern ist, und eine schöne Ergänzung zu den bildgewaltig erzählten Geschichten der Songs bildet.
Fran und Andy von Travis © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Travis

Mit dem melancholisch-gelassenen "Why Does It Always Rain On Me" gelang Travis 1999 der Durchbruch. Weit entfernt davon, ein One-Hit-Wonder zu sein, haben die Schotten um Fran Healy sich dank ihrer so gefühl- wie geschmackvollen Gitarren-Pop-Songs seitdem eine treue Fan-Gemeinde erspielt, die nun einmal mehr Grund zur Freude hat. Denn kommende Woche erscheint "LA Times", das zehnte Album des Quartetts. Heute Abend besuchen uns Healy und Gitarrist Andy Dunlop für ein Interview im studioeins – und geben anschließend auf der dortigen kleinen Bühne zudem Gelegenheit, vorab ein paar der neuen Songs (und vielleicht den ein oder anderen Klassiker...) in besonderen, intim-reduzierten Arrangements quasi-"unplugged" live zu hören.
Weesby © Lukas Wittorf
Lukas Wittorf

Weesby

Nach Sorin, Fink und Jenobi wird diese studioeins-Woche der Künstler:innen und Bands mit "Einwortnamen" würdig beschlossen von Dorothee Müller alias Weesby. Die Hamburgerin, die ihr musikalisches Projekt nach einer kleinen Gemeinde im deutsch-dänischen Grenzgebiet benannte, erteilt in ihren detailreichen, verspielten Pop-Songs mit viel Wortwitz und Herz beispielsweise der allgegenwärtigen "Selbstopti" eine Absage. Stattdessen singt sie lieber das Loblied auf die "Prokrastination". "Ich prokrastinier' leidenschaftlich / denn was ich nicht schaff', das schafft mich", erklärt sie in letztgenanntem Stück, womit ihr in gewisser Weise ein so sanftes wie bedenkenswertes Update des bekannten Ton Steine Scherben-Schlachtrufs "Macht kaputt, was euch kaputt macht" gelingt. Zwar heißt es im selben Lied auch: "Ich fang besser erst mal gar nicht an / weil ich so auch nichts falsch machen kann", aber zum Glück scheint das nicht (immer) für die Musik zu gelten – denn da hat sie so einiges richtig gemacht! Drei Singles hat Weesby bisher veröffentlicht, durch die sich thematisch der nicht immer leichte liebevolle Umgang mit den eigenen Schwächen im Kontrast zum ständigen Druck von außen zieht. Dabei gelingt ihr bei aller inhaltlichen Schwere stets, diese mit musikalischer Leichtigkeit und originellen Textideen umzusetzen. Wir freuen uns auf Weesby, die uns heute im studioeins besucht, um den ein oder anderen Song live vorzustellen und von sich und ihren Zukunftsplänen zu erzählen.
Betterov © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Betterov

Am 15.11. wird das Album "Wolf Biermann Re:Imagined – Lieder für Jetzt" erschienen. Damit zelebrieren diverse Künstler:innen durch Neuinterpretationen das Werk des bedeutenden Liedermachers, der an jenem Tag zudem seinen 88. Geburtstag feiert. Neben beispielsweise Alligatoah, Bonaparte oder Ina Müller ist auch Manuel Bittorf alias Betterov einer der ehrenden Gratulanten. Mit ihm sprechen wir über Wolf Biermann und mehr – und hören einen Tag vor dessen offizieller Veröffentlichung schon mal exklusiv in seinen Beitrag, das "Lied vom donnernden Leben", rein. "Wolf Biermann ist für mich nicht nur Musiker, sondern auch Zeitgeschichte", schwärmt der 30-Jährige. "Seine Musik und seine Texte begleiten mich schon sehr lange, und ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, eines seiner Lieder neu interpretieren zu dürfen." Neben der Biermann-Ehrung hat Betterov übrigens auch einige Festival-Shows für den Sommer geplant. Mehr erfahren wir im Interview, denn er ist heute unser Lokalmatador.
Thelma Malar © Pressefoto/Miklas Heinzel
Pressefoto/Miklas Heinzel

Thelma Malar

Die Berliner Singer-Songwriterin Thelma Malar teilt ihre „bedroom thoughts“, ihr ungefilterten Gedanken, in so sanften wie spannenden Liedern mit ihren Zuhörer:innen. Kürzlich erschien ihre neue EP "Head Against The Bookshelf". Das ist natürlich ein Titel, der Fragen aufwirft – traf der Kopf unfallbedingt auf das Bücherregal, wurde er aus Frustration dagegengeschlagen? Wie gut also, dass Thelma Malar heute zu Gast bei uns im studioeins ist, denn so können wir uns direkt bei ihr danach erkundigen. Bei der Gelegenheit sprechen wir dann gleich auch noch mit ihr über ihren werdegang, ihre Zukunftspläne und andere Dinge, die ihr wichtig sind, als da wären: "Schlaflose Nächte, Upright Pianos und Bilder, die bleiben." Und nachdem wir die 21-Jährige dann im Interview ein bisschen besser kennengelernt haben, wird sie auf der kleinen Bühne im studioeins selbstverständlich auch noch den ein oder anderen Song live vorstellen – schließlich dreht sich bei ihr alles um "Beziehungen, 'graue Gefühle' und all die Dinge, die schwer zu beschreiben sind, so ganz ohne Musik dahinter."