Interview - Marek Johnson
Wandelte der Kölner Musiker David Helm alias Marek Johnson auf seinem 2022er Album "At Home Again, Singing" noch weitestgehend akustisch instrumentiert auf den Spuren von Größen wie Elliott Smith, Kings of Convenience oder Woods, begibt er sich mit dem heute erscheinenden Nachfolger "Mumbling On The Floor" tief in elektronische Gefilde. Getragen von psychedelischen TripHop-Soundflächen entfalten seine melancholisch-entrückten Gesangslinien ihre hypnotische Intensität dabei mindestens genauso gut.
Eigentlich als gefragter Bassist in verschiedensten Spielarten des Jazz unterwegs, schlüpft David Helm immer dann in die Rolle des Marek Johnson, wenn er die zweite Seele in seiner Brust, die des nachtschattigen Singer-Songwriters ausleben und die "Fesseln" der gelernten Musiktheorie hinter sich lassen möchte. Zwar "murmelt" er seine Texte nicht wirklich vor sich hin, wie der Titel des Zweitlingswerks nahezulegen scheint, doch klingt aus ihnen durchaus eine gewisse Weltvergessenheit. Kein Wunder, dass schnell die Genrebezeichnung "Mumblecore" zur Hand war, um seinen Sound zu beschreiben. Ursprünglich geprägt für eine bestimmte Art von Independent-Filmen, die auf großes Brimborium verzichten und statt Effekthascherei lieber Alltagsdinge in den Fokus nehmen, trifft das Wort aufgrund ihrer recht ähnlichen Anmutung die Musik des Marek Johnson aber auch wirklich ganz ausgezeichnet. Davon können Sie sich heute Abend überzeugen, denn er ist unser Interview- und Livemusikgast im studioeins.
