Interview - Lisl
"I Don't Know If It's Irony" heißt die am Freitag erscheinende Debüt-EP von Lisl – und das ist vielleicht auch der Gedanke, der dem einen oder der anderen angesichts des Künstlernamens von Lisa-Marie Kämpf durch den Kopf geht. Denn statt der traditionellen Volksweisen, die dieser zu suggerieren scheint, spielt die aus Gotha stammende Wahl-Würzburgerin feinsten Gitarren-Pop und -Rock mit viel Gefühl, der nicht nur Fans von Phoebe Bridgers oder Becks ansprechen dürfte.
Ihre ersten musikalischen Gehversuche machte die heutige Mittzwanzigerin wie so viele andere auch, indem sie als gerade einmal 14-Jährige in ihrem Kinderzimmer Songs von beispielsweise Taylor Swift, Birdy oder The 1975 coverte und die Videos davon anschließend bei YouTube hochlud – was auf einigen Zuspruch stieß und sie ermutigte, auch eigene Lieder zu schreiben. In diesen thematisiert sie nun Dinge wie ihren Kampf mit Sozialphobien ("A Little Lost") oder den Drang, andere Menschen auf ein überhöhendes "Podest" zu stellen, mit dem Effekt, dass man sich neben ihnen klein und unwichtig fühlt ("Girls Like You"). Durchaus Texte mit Tiefgang also, was angesichts von Lisls so kurzer wie bündiger Selbstbeschreibung allerdings auch wenig verwundert: "Ich denke viel nach, und manchmal werden aus diesen Gedanken Lieder."
Ein paar dieser Lieder stellt Lisl heute auf der kleinen Bühne im studioeins vor, zuerst aber lernen wir sie im Interview ein bisschen besser kennen.
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