Obwohl (oder wie so oft vielleicht gerade weil) sie eine studierte Jazz- und Pop-Musikerin ist, hatte IUMA lange Sorge, sie könne "nicht gut genug" sein, um sich auf die Bühne zu stellen und ihre Lieder vorzutragen – bis sie es einfach tat. Offenbar hat es funktioniert, heißt ihre letztes Jahr erschienene Debüt-EP doch sicher nicht zufällig, genau: "Genug". Dabei faszinierte die Musikerin vor allem die Mehrdeutigkeit des Wortes, das ein Ende, eine Abgrenzung genauso ausdrücken kann, wie einen Zustand der Zufriedenheit.

Nun also kommt der Nachfolger, "Schau zu wie es brennt", auf dem IUMA so ehrlich wie humorvoll mit menschlichen Schwächen umgeht, auch und besonders den eigenen, um ihre Mitmenschen zu sensibilisieren, zu ermutigen, es ihr gleich zu tun und Verletzlichkeit und Unsicherheit zu akzeptieren, gar zu feiern. Musikalisch setzt sie dabei auf elektronische Beats und Sounds, zu denen sie mit schwebender Stimme mal von Erlebnissen im "Schwarzlicht" singt, mal das Loblied auf die "Pussy", und mal tröstliche Zeilen wie: "Jeder hat schon mal verloren / jeder hat schon mal geweint / jeder wird irgendwann sterben / jeder versucht, irgendwie glücklich zu sein." Besonders spannend ist der Kontrast zu ihren Live-Auftritten, bei denen sie – mitunter sich nur selbst am Klavier begleitend – die leiseren Facetten ihrer Songs zum Vorschein bringt. Einen kleinen Eindruck davon gibt IUMA heute auf der Bühne im Bikini, wo sie sich zudem im Interview vorstellt.