Acht lange Jahre sind seit „KoKoro“ vergangen, dem bislang letzten Studioalbum der schwedischen Mittvierzigerin, die 2005 mit dem Überraschungshit „God Knows (You Gotta Give To Get)“ nicht nur das Musikprogramm von radioeins eroberte. Doch untätig ist sie in dieser Zeit natürlich nicht gewesen: 2019 etwa wurde am historischen Königlichen Theater in Stockholm ein Performance-Stück aufgeführt, das Assbring mit einem Choreographen und zwei Tänzer:innen der Königlichen Schwedischen Oper inszeniert hatte, und aus dessen Musik sich die zehn Songs von "Big Anonymous" entwickelten. Diese, so wird im Vorfeld der Veröffentlichung geraunt, decken ein beachtliches Stil-Spektrum ab, inklusive aber nicht beschränkt auf beispielsweise "Doo-Wop-Redux, mystische Balladen und elektronische Tanzmusik." Auf thematischer Ebene wiederum setzen sich die Lieder „mit den existenziellen Fragen rund um Leben und Tod auseinander“, wie zu lesen ist. Und weiter: „Nachdem Sarah im Laufe der Jahre eine Reihe von Familienmitgliedern verloren hatte, wurde ihr klar, dass sie von einer Trauer geplagt wurde, die nicht vergehen wollte. Sie fühlte sich schuldig, weil sie am Leben war, während andere es nicht waren, und wurde von einem Gefühl der eigenen Sterblichkeit verfolgt.“ Wie gut, dass es die Kunst und ihre kathartische Wirkung gibt, denn eine solche schreibt die Musikerin den Arbeiten an "Big Anonymous" zu, verbunden mit der Erkenntnis, "dass das Leben endlich ist und es Freude macht, das Hier und Jetzt zu schätzen und darin zu leben."

Erste Höreindrücke aus dem übermorgen erscheinenden Album gibt Sarah Assbring heute schon auf der Bühne des studioeins, außerdem erzählt sie im Interview ein bisschen mehr über die Hintergründe seines Entstehens.