Kommentar von Harald Welzer - Tod von Ex-US-Präsident Jimmy Carter - das Ende einer Epoche von Staatsmännern?
"Ich werde niemals lügen, ich werde niemanden in die Irre führen, ich werde niemals euer Vertrauen verraten. Sollte ich das doch tun, dann unterstützt mich nicht" - mit diesen Worten leitete Jimmy Carter, der 39. Präsident der USA, 1977 seine Amtszeit ein. Am Sonntag ist er im Alter von 100 Jahren gestorben. Auch wenn seine Amtszeit nur vier Jahre dauerte, sein Lebenswerk ist viel größer. Er setzte sich gemeinsam mit seiner Frau Rosalynn für Frieden, Menschenrechte, Demokratie und öffentliche Gesundheit ein, erhielt 2002 auch den Friendesnobelpreis. Staatsmänner wie Jimmy Carter scheint es heute nicht mehr zu geben.
Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.
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