Kommentar von Harald Welzer - Jahrestag des Anschlags von Hanau: Haben die Behörden in den letzten vier Jahren versagt?

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Der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau jährt sich heute zum vierten Mal. Am 19. Februar 2020 erschoss dort ein junger Deutscher neun Menschen mit Migrationshintergrund, seine Mutter und anschließend sich selbst. Das Bundeskriminalamt stufte die Morde als rechtsextrem und rassistisch motiviert ein. Was ist seitdem passiert? Zu wenig meint die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman. Sie sagte am Wochenende: "Auch vier Jahre nach dem Terroranschlag fühlen sich viele Betroffene und Angehörige von Staat und Behörden alleingelassen", und kritisierte, dass das sogenannte Demokratiefördergesetz in ihren Augen verschleppt wird. Haben die Behörden in den letzten vier Jahren versagt?

Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.

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Am Brüder Grimm-Denkmal auf dem Hanauer Marktplatz wird an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags erinnert © imago images/Patrick Scheiber
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Jahrestag - Vier Jahre nach dem Anschlag in Hanau

Heute jährt sich der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau zum vierten Mal. Am 19. Februar 2020 erschoss dort ein junger Deutscher neun Menschen mit Migrationshintergrund, seine Mutter und anschließend sich selbst. Das Bundeskriminalamt stufte die Morde als rechtsextrem und rassistisch motiviert ein. Wir sprechen darüber mit Reem Alabali-Radovan, Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

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Zur Person - Harald Welzer

Harald Welzer kam 1958 in Bissendorf bei Hannover zur Welt. Er studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Literatur. Später promovierte er in Soziologie. Noch ein bisschen später habilitierte er in Sozialpsychologie und Soziologie.