Kommentar von Harald Welzer - GDL geht erneut in den Arbeitskampf: Wieviel Streik ist gesellschaftlich akzeptabel?

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
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Mehrere Wochen haben Deutsche Bahn und Lokführergewerkschaft GDL hinter verschlossenen Türen verhandelt. Die Gespräche sind gescheitert, neue Streiks sind ab Donnerstag angekündigt - für 35 Stunden. Danach werde es weitere Streiks geben, die vorher nicht angekündigt würden, wenn keine Einigung gefunden wird.

Die Lokführer bei der Deutschen Bahn streiken wieder. Ein weiterer Ausstand beginnt am Donnerstagmorgen um 2 Uhr nachts und soll 35 Stunden dauern. Der Güterverkehr wird bereits ab Mittwochabend bestreikt. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen sei dies unvermeidbar, sagte GDL-Chef Weselsky. Die Bahn sei auf keinen der Vorschläge zur Arbeitszeitverkürzung eingegangen. Und danach, sagt die GDL, sollen Streiks gar nicht mehr angekündigt werden.

Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.

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DB-Logo an einer S-Bahn © radioeins/Chris Melzer
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GDL kündigt Wellenstreiks an - 35-Stunden-Ausstand bei der Bahn - ProBahn fordert Schlichtung

Reisende müssen sich in dieser Woche auf neue Bahnstreiks einstellen. Im Personenverkehr starten die Streiks in der Nacht zu Donnerstag um 2 Uhr, wie GDL-Chef Weselsky angekündigte. Beschäftigte im Güterverkehr streiken schon ab Mittwoch um 18 Uhr. Der Streik werde jeweils 35 Stunden andauern. Weselsky bezeichnete den Streik nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit der Bahn als unvermeidlich. Detlef Neuß. Chef des Fahrgastverbands Pro Bahn, forderte auf radioeins eine Schlichtung in dem Tarifkonflikt und macht der GDL und DB schwere Vorwürfe.

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Zur Person - Harald Welzer

Harald Welzer kam 1958 in Bissendorf bei Hannover zur Welt. Er studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Literatur. Später promovierte er in Soziologie. Noch ein bisschen später habilitierte er in Sozialpsychologie und Soziologie.