Kommentar von Harald Welzer - Digitale Souveränität müsste Zentralthema für neues Digitalministerium sein

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
Harald Welzer | © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum Download (mp3, 9 MB)

Harald Welzer fordert in seinem Kommentar eine ausgewogene Digitalpolitik, die nicht nur wirtschaftliche Interessen bedient, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Der aktuelle Kurs des neuen Bundesdigitalministers, Karsten Wildberger, lässt diese Ausgewogenheit vermissen.

Mit dem parteilosen Ex-Topmanager Karsten Wildberger an der Spitze will die Bundesregierung die Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung beschleunigen. "Ich möchte so schnell wie möglich ins Handeln kommen", kündigte der neue Bundesdigitalminister vergangene Woche zum Amtsantritt an. Harald Welzer bemängelt auf radioeins, dass der Minister zentrale gesellschaftliche Probleme wie Datenabhängigkeit von US-Konzernen, psychische Belastungen durch Social Media oder digitale Überwachung nicht thematisiert. Die Risiken der Digitalisierung würden ignoriert.

Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.

Hinweis: Kommentare stellen grundsätzlich eine Meinungsäußerung der Kommentator*innen dar und entsprechen nicht automatisch der Einschätzung der Redaktion.

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum

Zur Person - Harald Welzer

Harald Welzer kam 1958 in Bissendorf bei Hannover zur Welt. Er studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Literatur. Später promovierte er in Soziologie. Noch ein bisschen später habilitierte er in Sozialpsychologie und Soziologie.