Neue Idee für die Voice of America - VOA soll Rechtsaußen-Sender OAN übertragen

Es gibt eine neue Idee, worauf sich ein Restbetrieb des Auslandsrundfunks der USA künftig stützen soll: Auf das, was CNN beschreibt als „amateurhaften Rechtsaußen-Sender, der 2020 durch die Verbreitung von Trumps Wahllügen bekannt wurde“.
Nach Aussage der „Chefberaterin“ Kari Lake kam der Vorschlag von Radio Martí. Das ist soweit nicht überraschend, denn der Kuba-Sender wird seit jeher von diesem Milieu geprägt.
Am 6. Mai sind einige wenige Mitarbeiter der VOA aus der Freistellung zurückgeholt worden. Dahinter vermutet werden anlaufende Vorbereitungen für die Übernahmen von jenem „One America News“ (OAN).
Dabei könnte es von vornherein nur um Originalfassungen in englischer Sprache gehen. Bearbeitungen in Fremdsprachen (diese standen bei der Programmtätigkeit der VOA seit vielen Jahren im Vordergrund) sind, wenn die Andeutungen über eine minimale Zahl von Mitwirkenden zutreffen, von vornherein nicht zu erwarten.
Für OAN, das selbst Fox News und Newsmax weit rechts überholt, würde das im Raum stehende Arrangement eine Erweiterung der Verbreitung auf Lateinamerika, Afrika und Asien bringen. Nach Europa und Nahost sendet OAN bereits aus Großbritannien über Hotbird 13° Ost.
Die US Agency for Global Media ihrerseits könnte versuchen, auf diese Weise den Gerichten zu erzählen, die VOA sei ja nicht geschlossen.
In diesen juristischen Auseinandersetzungen wurde am 7. Mai die Rechtskraft einer einstweiligen Anordnung aufgehoben, nach der die für Radio Free Europe / Radio Liberty, Radio Free Asia und Alhurra vorgesehenen Mittel gesperrt bleiben dürfen.
Ob die Sender nun mit Zahlungseingängen rechnen können, steht dahin. Dennoch hat Radio Free Asia die für den 9. Mai geplant gewesene Entlassung des größten Teils seiner Belegschaft vorerst ausgesetzt.
Beitrag von Kai Ludwig; Stand vom 11.05.2025