Albumtipp - Spring And Fall von Paul Kelly

Spring And Fall von Paul Kelly

1998 erkannte er in Words And Music, dass Dylans Desolation Row für die Kraft eines Songs steht, Leben zu retten. Nicht erst seitdem gilt er als Australiens Antwort auf eben diesen.

Auch wenn die Liebe immerwährendes Hauptmotiv bei ihm ist, legt er  nach fünfjähriger Abstinenz den Fokus auf  das größte Versprechen, das zwei Menschen sich geben können – und wieder nehmen. There’s no treasure on this earth outside this door, weiß er, singt von Vertrauen, Tiefe und Ewigkeit, von Selbstbeherrschung und Verletzung, vom feinen Unterschied zwischen purem Sein und notwendigem Handeln.

Und plötzlich heißt es Cold As Canada. Das Album funktioniert wie ein Lebensfluss, wie die Jahreszeiten der Liebe. Disabled we’re born, disabled we die. Is that a cliché? I’ll make it one, lautet sein Fazit im letzten Song und hält sich an den Gewinn, nicht den Verlust.

Nie zu fröhlich, nie zu traurig sind die Songs von gewohnt hoher Qualität. Pop und Poesie können ein Traumpaar sein.

Christine Heise im TIP-Magazin