Wissenschaft - Wie Erinnerungen uns zu Belohnungen leiten
Nach den letzten tristen und kalten Wochen wird es jetzt endlich wieder warm. Verständlich, wer da Lust auf Eis bekommt. Und den Weg zur Lieblingseisdiele kann man sich vermutlich direkt gut vorstellen. Wie uns unser Gehirn zu diesen "Orten der Belohnung" leitet, haben Forschende des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg untersucht. Mehr dazu von Dr. Oliver Barnstedt, Neurowissenschaftler und Nachwuchsgruppenleiter der Gruppe "Cellular and Synaptic Mechanisms of Engram Formation" an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.
Ihre Studie haben sie in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht. Das Ergebnis: Unser Gehirn nutzt einen speziellen Code, um uns zu Orten zu führen, die wir mit Belohnungen verknüpfen. Untersucht haben die Forschenden das im Mausmodell: Mit neuen Methoden (wie einer speziellen Mikroskopie) konnten sie die Kommunikation der Nervenzellen im Gehirn zwischen zwei wichtigen Arealen beobachten: dem Hippocampus (wichtig für räumliche Orientierung und Erinnerung) und dem Nucleus accumbens (wichtig für Belohnung und Motivation). Fast die Hälfte der Nervenzellen, die vom Hippocampus zum Nucleus accumbens führen, speichern gleichzeitig Informationen zum Ort und zur Bewegung. Dieser Code (diese multidimensionale Vernetzung) ermöglicht es uns, mit hoher Präzision Orte, die uns Freude bereiten, abzuspeichern.