Wissenschaft - Deutschland rutscht im Pressefreiheits-Ranking ab
Heute ist Tag der Pressefreiheit, ein Grundrecht in Deutschland, das für die Demokratie unerlässlich ist. Pressefreiheit bedeutet, dass Medien unabhängig berichten können, ohne staatliche Zensur oder Einflussnahme. Deutschland ist im Ranking von Reporter ohne Grenzen einen Platz abgerutscht und befindet sich nicht mehr in den Top Ten. Eine Befragung des Hans-Bredow-Instituts zeigt, dass sich die Lage der Pressefreiheit in Deutschland verschlechtert hat, beeinflusst durch Corona und den Ukraine-Konflikt. Mehr dazu von Anna von Garmissen vom Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI).
Die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt: Deutschland steht im internationalen Vergleich zwar gut da, doch Journalistinnen und Journalisten sehen sich zunehmend einem feindlichen Arbeitsumfeld ausgesetzt, insbesondere wenn sie über rechtsextreme Milieus und Parteien berichten – sie erleben Bedrohungen, Beleidigungen und Angst vor Gewalt. Auch das redaktionelle Klima verschärft sich, etwa durch hohe Hürden bei der Berichterstattung über den Nahostkonflikt. Zusätzlich verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage der Medienhäuser spürbar. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter politischem und finanziellem Druck, da geplante Beitragserhöhungen ausgesetzt wurden und Sparmaßnahmen Programme gefährden.