Wissenschaft - Mehr Herzinfarkte auf dem Land als in der Stadt
Auf dem Land sterben mehr Menschen in der Altersgruppe 65-plus an einem Herzinfarkt als in der Stadt. Das Überraschende jedoch: Es liegt nicht daran, dass Menschen auf dem Land, wenn sie einen Herzinfarkt bekommen, öfter daran sterben, sondern daran, dass mehr Menschen auf dem Land als in der Stadt überhaupt erst einen Herzinfarkt erleiden. Über die Bedeutung der Ergebnisse sprechen wir mit Dr. Marcus Ebeling vom MPIDR.
Für Rettungsdienste zählt im Einsatz jede Sekunde - besonders bei einer Notfallsituation wie einem Herzinfarkt. Aber gerade in ländlichen Gebieten wird immer wieder berichtet, dass der Rettungswagen zu spät kommt. Wie gut funktioniert die Notfall-Infrastruktur auf dem Land? Merkt man in einem Akutfall wie dem Herzinfarkt bereits, dass die medizinische Versorgung bröckelt? Das hat jetzt ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Demografische Forschung in Rostock und des Karolinska-Instituts in Schweden in einer Studie untersucht.
Das Ergebnis: Auf dem Land sterben mehr Menschen in der Altersgruppe 65 und älter an einem Herzinfarkt als in der Stadt. Und es liegt nicht daran, dass Menschen auf dem Land, wenn sie einen Herzinfarkt bekommen, öfter daran sterben, sondern daran, dass mehr Menschen auf dem Land als in der Stadt überhaupt erst einen Herzinfarkt erleiden. Der prozentuale Anteil der Menschen, die nach einem Herzinfarkt sterben, ist auf dem Land und in der Stadt ähnlich hoch.