Wissenschaft - Homo sapiens erreichte früher als gedacht das nördliche Europa
In der Ilsenhöhle in Ranis in Thüringen wurden die ältesten menschlichen Knochen Mitteleuropas gefunden. Die Fossilien zeigen: Schon vor etwa 45.000 Jahren lebte der moderne Mensch nördlich der Alpen. Also tausende Jahre früher als ursprünglich gedacht. Damit lebte der Homo sapiens im Norden Europas zeitgleich mit den Neandertalern und nicht erst nach deren Aussterben. Anders als angenommen konnte der Homo sapiens das nördliche Europa also trotz des rauen und kalten Klimas besiedeln und nicht erst, als das Klima milder wurde. Mit Dr. Marcel Weiß von der FAU Erlangen-Nürnberg sprechen wir über die Besonderheit des Fundes in der Ilsenhöhle.
Neben menschlichen Knochen haben die Forschenden auch Tierknochen und klingenförmige, beidseitig bearbeitete Steinwerkzeuge gefunden. Die Funde in der Ilsenhöhle zeigen: Diese feinen Klingenspitzen aus Ranis wurden zuerst vom modernen Menschen getragen und nicht von den Neandertalern.