Wissenschaft - Gendefekt begünstigt Entstehung von Asthma bei Kindern
Eins von drei Kindern entwickelt in den ersten Lebensjahren eine frühe Form von Asthma. Bei 80 Prozent dieser Kinder findet man außerdem ein Gendefekt auf dem Chromosom 17. Sie leiden häufig unter Lungenpfeifen und entwickeln später Asthma. Aber wie macht dieser Gendefekt die Kinder anfälliger für Asthmaerkrankungen? Das hat ein Forschungsteam herausgefunden. Die Forschenden untersuchten die Zellen der Nasenschleimhaut von 261 Kindern mit frühem Asthma. Über das Ergebnis sprechen wir mit Dr. Constanze Jakwerth.
Dr. Constanze Jakwerth ist Molekularmedizinerin und stellvertretende Gruppenleiterin der Forschungsgruppe Atemwegsimmunologie am Institut für Allergieforschung bei Helmholtz Munich.
Das Team bestand aus Forschenden von der Helmholtz Munich, der Technischen Universität München (TUM), dem Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM) und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Die dazugehörige Studie haben sie in der Fachzeitschrift “American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine” veröffentlicht.
Das Ergebnis: Durch den Gendefekt wird ein bestimmtes Protein besonders häufig gebildet. Das führt zu einer gestörten Immunantwort: Den Kindern fehlen bestimmte Abwehr-Moleküle, wodurch sie anfälliger für Virusinfektionen sind, was wiederum das Asthmarisiko erhöht.