Wissenschaft - Forschende entschlüsseln Genom des Grönlandhaies
Der älteste bekannte Grönlandhai lebt seit 400 Jahren im Nordatlantik. Sein Genom wurde kürzlich von Prof. Dr. Arne Sahm und seinem Team entschlüsselt. Das Genom des Grönlandhais ist doppelt so groß wie das des Menschen und enthält viele DNA-Reparatur-Gene, die ihm möglicherweise helfen, so lange zu leben. Diese Gene könnten Schäden an der DNA reparieren und so den Alterungsprozess verlangsamen. Außerdem wurde ein wichtiges Gen, TP53, entdeckt, das bei der Krebsprävention eine Rolle spielt. Der Grönlandhai hat eine veränderte Version dieses Gens, was ihm möglicherweise hilft, weniger Krebs zu bekommen. Auch die kalte Umgebung und der langsame Stoffwechsel tragen zu seiner Langlebigkeit bei.
400 Jahre alt werden, klingt nach einer Fantasygeschichte. Ist es aber nicht! Der Grönlandhai ist mit dieser Lebenserwartung das langlebigste Wirbeltier der Welt. Er lebt in den dunklen Tiefen des nördlichen Atlantiks und des Arktischen Ozeans. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt das Genom dieses seltenen Bewohners der Tiefen entschlüsselt.
Die Entschlüsselung des Erbgutes soll dabei helfen, neues Licht auf die allgemeinen Mechanismen des langen Lebens zu werfen. Denn neben einem langsamen Stoffwechsel gibt es auch andere Mechanismen, die den Hai ein langes Leben ermöglichen. Prof. Dr. Arne Sahm von der Ruhr Universität Bochum erzählt uns von den Schwierigkeiten beim Arbeiten mit einem Genom, das doppelt so groß ist wie das des Menschen und von den Ergebnissen der Erbgutanalyse.