Wissenschaft - Studie der FU Berlin: Kryptowährungen als Schattenbankensystem
Eine neue Studie der Freien Universität Berlin bezeichnet das globale Kryptowährungssystem als ein Schattenbankensystem. Der Studienautor und Politökonom Christopher Olk erklärt die Hintergründe.
Im Jahr 2009 wurde der Bitcoin als erste Kryptowährung der Welt eingeführt. Seitdem ist viel passiert in der Kryptowelt: Tausende verschiedene Währungen sind auf den Markt gekommen, erste Firmen akzeptieren Kryptowährungen als Bezahlmethode. Wichtig: Der Wert einer Währung bemisst sich einzig danach, wie viel Anleger*innen bereit sind, auszugeben.
Die Politikwissenschaftler Christopher Olk und sein Co-Autor Louis Miebs von der Freien Universität Berlin haben die Bilanzen großer Kryptobörsen und Stablecoin-Emittenten untersucht. Sie fanden heraus, dass diese Vermögenswerte den Schattenbanken ähneln, die in der Finanzkrise 2008/2009 zusammengebrochen sind.
Olk sieht keinen gesamtgesellschaftlichen Nutzen für Kryptowährungen und würde sie verbieten, wenn es politisch möglich wäre. Eine vollständige Abschaffung würde jedoch nicht alle Kryptowährungen sofort wertlos machen.