Wissenschaft - Der Duft des Jenseits
Ein Studie von Forschenden des Max-Planck-Instituts in Jena und des Museums August Kestner in Hannover gewährt uns neue Einblicke in die faszinierenden Begräbnispraktiken im alten Ägypten. Das wissenschaftliche Interesse galt den Balsam-Überresten in Kanopenkrügen, die einst dazu dienten, die inneren Organe einer Verstorbenen zu konservieren. Wir sprechen darüber mit Dr. Christian E. Loeben, Kurator für die Ägyptische und Islamische Sammlung im Museum August Kestner in Hannover.
Die Analyse dieser Überreste enthüllte eine komplexe Mischung aus Ölen, Harzen, Bienenwachs und anderen wohlriechenden Zutaten. Besonders interessant war die Tatsache, dass der Balsam in einem Krug, der die Lunge enthielt, ein zusätzliches aromatisches Harz aufwies, das im Krug mit der Leber fehlte. Dies legt nahe, dass möglicherweise unterschiedliche Balsamrezepte für verschiedene Organe verwendet wurden. Darüber hinaus weisen die Ergebnisse darauf hin, dass das alte Ägypten möglicherweise schon viel früher Handelsverbindungen nach Südostasien hatte, als bisher angenommen.