Wissenschaft - Bio-Landbau sorgt bei Pflanzen für Heterogenität im Erbgut
Eine Langzeitstudie der Universität Bonn konnte bei Pflanzen eine genetische Veränderung je nach Anbauart - Bio-Landbau oder konventionelle Landwirtschaft - feststellen. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift "Agronomy for Sustainable Development" veröffentlicht. Demnach passen sich die Pflanzen im Bio-Landbau an die speziellen Bedingungen der Bio-Landwirtschaft an. Das heißt, sie bleiben im Gegensatz zu den Pflanzen im konventionellen Anbau genetisch heterogener. Weil im Bio-Anbau nicht so stark mit Pestiziden eingegriffen werden darf, sind die Pflanzen dort auch stärkeren und unterschiedlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Eine genetische Heterogenität erleichtert den Pflanzen die Anpassung an diese Bedingungen.
Ein höherer Ertrag lässt sich zwar mit den genetisch vielfältigen Pflanzen im Gegensatz zu Pflanzen in der konventionellen Landwirtschaft nicht erziehen, aber von dem Wissen um die Vorteile dieser Pflanzen kann auch die konventionelle Landwirtschaft profitieren.
Wir sprechen dazu mit Prof. Dr. Jens Léon, Agrarwissenschaftler und ehemaliger Professor für Pflanzenzüchtung am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn.