Kommentar von Hajo Schumacher - Social-Media-Gesetz in Australien: Ist das Fortschritt oder Entmündigung?

Hajo Schumacher © imago images/Sven Simon
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Die australische Regierung hat eine Altersgrenze von 16 Jahren für die Nutzung von Sozialen Medien eingeführt. Das Parlament verabschiedete gestern mit großer Mehrheit das Gesetzesvorhaben. Kinder und Jugendliche sollen damit besser vor schädlichen Folgen geschützt werden.

Depressionen, Aufmerksamkeitsprobleme, ein gestörtes Selbstwertgefühl - die Liste der möglichen negativen Auswirkungen von exzessivem Social-Media-Konsum ist lang. Australien hat sich nun dem wachsenden Problem angenommen und schützt insbesondere Kinder und Jugendliche vor den Gefahren. Dafür wird ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung von Social-Media-Kanälen eingeführt. Premierminister Albanese fordert, dass die Tech-Firmen ihrer Verantwortung gerecht werden: "Es geht darum, den Kindern eine Kindheit zu ermöglichen. Es ist nichts Soziales daran, dass einige soziale Medien unsere jungen Australier von echten Freunden und echten Erfahrungen fernhalten."

Damit ist Australien das erste Land der Welt, dass Kindern unter 16 Jahren den Zugang zu Sozialen Medien verbietet. Die Plattformen wie TikTok, Instagram, Facebook und Co. sollen ein Jahr Zeit bekommen, um die neue Altersbeschränkung ab 16 Jahren umzusetzen.

Hajo Schumacher ist Chefkolumnist der Funke Mediengruppe.



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