Regenbogenfahne © IMAGO/photothek/Xander Heinl
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radioeins im Queer-Format - Live dabei sein mit radioeins

"Be their voice – and ours! …für mehr Empathie und Solidarität!" - unter diesem Motto stand die diesjährige Demonstration zum Christopher Street Day in Berlin. Hunderttausende Menschen haben für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-, und Intersexuellen sowie andere sexuelle Minderheiten demonstriert.

radioeins hat von der Demonstration aus dem Café Ulrichs der Berliner AIDS-Hilfe in Berlin-Schöneberg gesendet. Frauke Oppenberg und Holger Wicht haben von 14 bis 18 Uhr mit spannenden Gästen gesprochen, unter anderem mit der Berliner Gleichstellungssenatorin Cansel Kiziltepe, der Politikerin Tessa Ganserer, trans*Abgeordnete für die Grünen im Bundestag, und der Dragqueen Barbie Breakout. Außerdem hat radioeins-Reporterin Julia Vismann live aus dem Demonstrationszug berichtet.

 

Interviews

Protest gegen ein Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda, das vor kurzem gegen internationalen Widerstand verabschiedet wurde und die Todesstrafe für "schwere Homosexualität" vorschreibt © picture alliance / AP Photo | Ben Curtis
picture alliance / AP Photo | Ben Curtis

- Uganda: Queere Menschen in Gefahr

In Uganda ist gerade eines der queerfeindlichsten Gesetze der Welt in Kraft getreten: Auf homosexuelle Handlungen stehen drakonische Strafen – bis hin zu lebenslänglicher Haft und zur Todesstrafe. Es gibt sogar einen Zwang zur Denunziation. Queere Menschen und Aktivist*innen leben in Angst vor Lynchjustiz, denn auch die Gesellschaft ist extrem queerfeindlich. Wie können Menschen unter solchen Umständen überleben? Was können wir tun, um zu helfen? Darüber sprechen wir mit Derrick Kimera, Geschäftsführer der queeren Organisation "Let's walk Uganda".

Flagge von Ghana und eine Regenbogenflagge auf einer Steinmauer © IMAGO / YAY Images
IMAGO / YAY Images

- Angel Maxine aus Ghana

Auch in diesem Jahr werden mutige, wichtige Menschen auszeichnet, die sich für die Sichtbarkeit von und den Respekt für queere Menschen einsetzen. Den Soul of Stonewall Award bekommt auch eine Musikerin aus Ghana: Angel Maxine ist die erste und einzige offene trans* Musikerin des afrikanischen Staates, in dem es immer schwerer für queere Menschen wird. Auch in Ghana soll nämlich ein Anti-LGBTQ-Gesetz verabschiedet werden, durch das Menschen ins Gefängnis kommen können, wenn sie sich nicht als heterosexuell definieren. Gegen dieses Gesetz und gegen Diskriminierung queerer Menschen generell singt Angel Maxine mit ihrer Musik an.

Barbie Breakout mit Holger Wicht und Fraue Oppenberg © radioeins
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Christopher Street Day 2023 - Barbie Breakout

"Be their voice - and ours!" Sei deren und unsere Stimme. So lautet das Motto des CSD in diesem Jahr - und ganz ähnlich hieß vor genau zehn Jahre eine Aktion der Drag Queen Barbie Breakout: "Open your mouth!". Eine Aktion gegen das russische Gesetz, das positive Äußerungen über Homosexualität in der Öffentlichkeit verbietet. Barbie Breakout nähte sich dabei den Mund zu. Richtig, ohne Tricks. Die Klappe gehalten hat sie seitdem nie. Heute moderiert sie auf der CSD-Bühne den Programmteil der Berliner Aidshilfe. Wir sprechen mit Barbie Breakout.

Teilnehmer demonstrieren beim Christopher Street Day (CSD) für die Ukraine unter dem Motto "United in Love! Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung" © picture alliance/dpa | Christoph Soeder
picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Christopher Street Day 2023 - Über queeres Leben in der Ukraine

In Kiew sind größere Versammlungen wegen des Angriffskrieges Russlands nicht erlaubt. Ein CSD kann in der ukrainischen Hauptstadt also gerade nicht stattfinden. Der Kyiv Pride, also der dortige CSD, ist deswegen auf Tour und findet dieses Jahr als gemeinsame Veranstaltung mit dem Liverpool Pride statt – so wie ja auch der Eurovision Song Contest in Liverpool stattfand. Und auch auf dem Berliner CSD ist der Kyiv Pride mit einer Delegation vertreten. Über die Situation in der Ukraine sprechen wir mit Lenny Emson, ehemaliger Geschäftsführer des Kyiv Pride, heute Geschäftsführer von Transgender Europe hier in Berlin, und mit Edward Reese, Sprecher des Kyiv Pride.

Tessa Ganserer mit Holger Wicht und Frauke Oppenberg © radioeins
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Christopher Street Day 2023 - Wie ist der Stand beim Selbstbestimmungsgesetz?

"Wir werden das Transsexuellengesetz abschaffen und durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzen" - so steht es im Koalitionsvertrag der Ampel. Dieses Gesetz soll trans*, inter* und nonbinären Menschen ermöglichen, ihren korrekten Geschlechtseintrag im Personenstandsregister und damit auch im Ausweis durch eine Erklärung beim Standesamt zu erhalten - ohne psychiatrische Gutachten und langwierige Gerichtsverfahren, die bisher notwendig sind. Einen Zeitplan für dieses Gesetz gibt es allerdings immer noch nicht. Was das geplante Selbstbestimmungsgesetz beinhaltet, darüber sprechen wir mit Tessa Ganserer von den Grünen, seit 2021 eine der ersten trans* Frauen im Bundestag.

Jugendlich haben sich beim CSD in Regenbogenfahnen eingewickelt © imago images/Future Image
imago images/Future Image

Christopher Street Day 2023 - Über den ersten CSD in Bernau

Queere Menschen, die in einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen sind, wissen, was das für ein Spießrutenlaufen sein kann. Als jetzt Ende Juni der erste CSD durch Bernau gezogen ist, gab es im Vorfeld Drohungen im Netz. Teilnehmende berichteten von Anfeindungen und Beleidigungen. Umso wichtiger, dass es diese Demonstration gegeben hat. Organisiert wurde der erste CSD in Bernau von jungen Menschen aus dem Jugendclub Dosto. Darunter Jayden und Flora.

Butch Barflys mit Holger Wicht und Frauke Oppenberg © radioeins
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Christopher Street Day 2023 - Das lesbische* Kollektiv Butch Barflys

Das Kollektiv Butch Barflys wird heute auf dem CSD mit dem Soul-of-Stonewall-Award ausgezeichnet. Eigentlich ist Butch Barflys ein queerer Barabend für FLINTAs – Frauen, Lesben, nonbinäre, trans*, inter oder asexuelle Menschen. Aber Party alleine reicht nicht, um ausgezeichnet zu werden. Den Soul-of-Stonewall-Award bekommt das Kollektiv für seine "herausragende Arbeit im Bereich der Berliner Gemeinschaft". Was die Butch Barflys preiswürdig macht, fragen wir einen Teil des Kollektivs einfach selbst.

Holger Wicht, Cansel Kiziltepe und Frauke Oppenberg © radioeins
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radioeins im Queer-Format - Was hat Berlin queerpolitisch vor?

Seit April hat Berlin eine neue Regierung aus CDU und SPD. Der neue Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat heute den CSD eröffnet und sich solidarisch erklärt. Auf dem lesbisch-schwulen Stadtfest war er auch schon. Pünktlich zum CSD wurde außerdem der erste Queerbeauftragte Berlins eingestellt – und sorgte gleich für Unruhe in der schwarz-roten Koalition. Rosige Zeiten für die queere Community unter Schwarz-Rot? Das mögen manche noch nicht ganz glauben. Wir fragen Cansel Kiziltepe. Die SPD-Politikerin ist die neue Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Anti-Diskriminierung.

CSD Berlin 2022 © IMAGO / Emmanuele Contini
IMAGO / Emmanuele Contini

Christopher Street Day 2023 - Julia Vismann berichtet vom CSD 2023

Während Frauke Oppenberg und Holger Wicht mit vielen interessanten Menschen im Café Ulrichs der Berliner AIDS-Hilfe gesprochen haben, hat sich unsere Reporterin Julia Vismann unter die Menschen auf der Straße gemischt und sich mit Aktivist*innen und Politiker*innen unterhalten und Eindrücke gesammelt.

Serie zum CSD 2023

ARD Doku „Hass gegen Queer“ © Bild: WDR/Doclights/Marc Vorwerk
WDR/Doclights/Marc Vorwerk

Doku in der ARD - "Hass gegen Queer"

"Hass gegen Queer"von Tristan Ferland Milewski zeigt, dass Gewalt und Hass gegen LGBTQIA+ Personen auch in Westeuropa drastisch zunehmen. Der 90-minütige Dokumentarfilm begleitet Opfer von Gewalt und zeigt sie bei ihrem jeweils individuellen Weg, mit dem Erlebten umzugehen und nicht mehr zu schweigen.

Christopher Street Day 2018 in Berlin © imago/Bernd König
imago/Bernd König

radioeins im Queer-Format - CSD in Berlin 2023

Am Samstag, also morgen, ist der Christopher Street Day in Berlin. Die Demonstration startet an der Leipziger Straße und führt über den Nollendorfplatz über den Großen Stern bis zum Brandenburger Tor. radioeins sendet live vom CSD aus der Berliner Aids-Hilfe. Julia Vismann ist als Reporterin dabei. Mit ihr haben wir vorab gesprochen.

Ein ugandischer Mann hält ein Pride-Bild mit Regenbogenfarben in der Hand © picture alliance / ASSOCIATED PRESS
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CSD-Serie - radioeins im Queer-Format - Queere Nothilfe Uganda

Ende Mai ist in Uganda eines der queer-feindlichsten Gesetze weltweit in Kraft getreten: Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle Menschen müssen um ihr Leben fürchten. Selbst wer an Homosexuelle vermietet, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen. Um verfolgten Menschen in dem afrikanischen Land zu helfen, hat sich das Bündnis "Queere Nothilfe Uganda" gegründet. Dirk Ludigs ist Journalist und Sprecher des Bündnisses. Über die Lage für queere Menschen in Uganda haben wir mit ihm gesprochen.

Regenbogenflaggen
IMAGO / Ralph Peters

CSD-Serie - radioeins im Queer-Format - Stadtführungen zu Berlins queerer und trans* Geschichte und zu Berlins Geschichte der Sexualität

Brandenburger Tor, Fernsehturm, Gedächtniskirche – das sind einige der Highlights jeder Berlin-Stadttour. Doch wer es etwas ungewöhnlicher haben möchte, der ist bei Jeff Mannes richtig. Der Soziologe und Sexualpädagoge bietet Stadttouren zu Berlins queerer und trans* Geschichte und zur Geschichte der Sexualität in der Hauptstadt an. Was es da genau zu sehen gibt, das haben wir Jeff Mannes gefragt.

Berliner Aids-Hilfe
Wir danken der Berliner Aids-Hilfe für die freundliche Unterstützung. Weitere Informationen zur Arbeit der Berliner Aids-Hilfe und wie Sie diese unterstützen können finden Sie hier: www.berlin-aidshilfe.de